Sonntag, 1. August 2010

01.08.2010 Amsterdam und Costa Luminosa


Nach mehr Ruhen, als wirklich schlafen, und einem Gang aufs WC hab ich dann doch in aller Frühe einen wunderschönen Sonnenaufgang zwischen Bonn und Köln „einfangen“ können. Danach konnte ich noch etwas weiter schlafen, bzw. ruhen… Sämtliche Mitreisenden waren so mucksmäuschenstill, es war wirklich beeindruckend.
 Schlussendlich kamen wir gegen 09:40 endlich in Amsterdam an – nachdem wir die Costa Luminosa bereits aus dem Zug begutachten konnten… Mei, ist das ein „Riesenteil“… die Länge umfasst ausser dem recht „mickrig“ wirkenden Kreuzfahrtterminal mit der tollen Welle als Dach, zudem noch das Mövenpick-Hotel, den Muzikgebow und noch ein Gebäude dazu. Ist wirklich ein beeindruckendes Bild.
 Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir erst mal Briefmarken für unsere 24 Postkarten besorgen müssen und diese dann auch in Amsterdam noch einwerfen können. Zudem haben wir zünftig Hunger… Mittlerweile ist es doch schon nach 10:00 Uhr. Unser Frühstück nehmen wir wieder im Smitts Koffiehuis, direkt am Oosterdok, wo oben drin auch die Touristeninfo angesiedelt ist. Wir haben einen schönen Platz am Fenster bekommen (draussen in der Sonne war’s schon wieder zu warm), mit Blick auf die Nikolai-Kerke („Der Sutzpatron von die Seefahrenden“ - gemäss der Ansagestimme der Kanalrundfahrtboote; das ist mir wirklich geblieben).
 Nachdem ich mich dann noch mit der Tram-Transportmöglichkeit, bzw. dem Ticketerwerb dafür zum Kreuzfahrtterminal auseinandergesetzt hab (der hat mir aber nicht gesagt, dass ich die Dinger auch in der Tram lösen kann… - dafür hab ich fast 15 min. mit gezogenem „Nümmerli“ gewartet, bis ich dran war... Thomas meinte draussen beim Gepäck schon, mir wär was passiert…), sind wir dann glücklich am Terminal angekommen und unser schweres Gepäck los geworden. Da es bereits 11:30 war, haben wir uns entschieden, zu bleiben, denn es konnte nicht mehr zu lange gehen, bis wir mit dem Check-in dran waren. Ich war recht begeistert, denn im Vergleich zu vor 5 Jahren hat sie die Organisation total zum Positiven verändert. Chapeau, wie der Schweizer sagt.
Wir haben unsere Kofferanhänger „Marke Eigenbau“ rausgeholt, die Dame von Costa, die uns empfangen hatte, gab uns einen „Bostich“ (Klammer-Tacker) und führte uns dann an den Schalter, wo wir als Pearl-Mitglieder unsere Privileged Embarkation-Nr. 3 bekamen. Die neben uns beim „normalen“ Check-in bekamen bereits Nr. 7… 
 Wir haben uns erst mal oben hingesetzt und die „Aussicht“ auf die Schiffsbreitseite genossen. 
 Dann wurden ein paar Leder-Liegen frei – wir natürlich mit Hechtsprung da drauf….

Das Tenderboot gibt doch ordentlich Platz und hat weil noch neu, superklare Scheiben. Da macht das Tendern richtig Spass.
 ... hier wird das Futter für die nächsten 3 Wochen gebunkert... Wir sollten wirklich nirgends mehr was nachgeladen bekommen, ausser gegen Ende nochmals frische Eier. Wahnsinn.

Später bin ich mal ein bisschen an den Verkaufs-Ständen im „Erdgeschoss“ rumgelaufen und prompt an einem Traum von Handtäschchen hängen geblieben… genau DIE Tasche für mein rotes Abendkleid… - SCHMACHT…. Nachdem ich Thomas überzeugt habe, dass wir eigentlich bereits in Richtung Check-in könnten, da schon die Nr. 2 aufgerufen worden ist, hab ich ihm die Tasche gezeigt und er meinte nur: hmmmm, passt auch als Kopfschmuck… gröl…. Jedenfalls konnt‘ ich nicht anders... Ich musste das Teil haben - und bekam es in einem schönen Satin-Beutel verpackt, dass dem Leder nichts passiert...
 Der Boden der Tasche / des "Blüten-Beutels" entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als...
Taschenspiegel mit Leder-Rücken, dessen Spiegel einfach nach unten gelegen ist, sodass er nicht zerkratzt. Clevere Idee.
 .... und hier im späteren Vergleich mit dem frisch ausgepackten Kleid, wozu sie jetzt gehört.
Als ich dem Verkäufer das Foto gezeigt hab, wofür die Tasche gedacht ist, hat er nur vorsichtig an mir runter geschaut und ich meinte: „ja, ne? Wollt man nicht meinen…“ gröl. Aber er musste mir beipflichten – passt ! Am Fare-Well-Dinner werde ich das gute Stück das erste Mal „ausführen“…
Nachdem wir kurz danach auch auf’s Schiff (bzw. erst mal durch die Sicherheits- und dann die Fotografen-Schleuse) durften, 
 wurden wir direkt auf Deck 9 gelotst, um im SB-Restaurant Mittagessen zu uns zu nehmen. YUPPI !
Endlich wieder die superfeinen Melonen/Ananas-Fruchtsalate und die superfeinen Pizzen… hmmmm yummmi…. 

Gegen 14:30 sind wir dann zu unserer Kabine, Nr. 5211 - da wir ja auf dem interaktiven Plan im Internet bei Costa bereits geschaut hatten, wo das ist, haben wir es sehr leicht gefunden. Leider war der Cabin Steward wohl irgendwie überfordert gewesen. Das Bett war gemacht, aber irgendwie hat der Rest noch nicht den Anschein gehabt, dass es sauber war. Das gesamte Gepäck war auch schon da, aber die Kabinenschlüssel – bzw. Costa-Karten waren nirgends usw.

Wir haben ihn aufgesucht und er gab uns die Karten, wir haben uns aber nochmal auf Deck „verdrückt“, dass er noch 2 h Zeit bekam, um seine Kabinen fertig zu bekommen.
 ich passe sogar mitsamt meinem Rucksack auf dem Rücken in die Duschkabine !
Gut, dass die Namensschilder der Cabin Stewards jetzt an der Kabineninnenwand angebracht sind. Sonst werden die Schilder irgendwo auf dem Tisch "vernuscht" und sind öfters nach einer Reise unbrauchbar. So sind sie immer sauber und gut sichtbar.

Die Kreditkartenregistrierung war auch super einfach. Es sind überall auf dem Schiff so unscheinbare, kleine Terminals angebracht, bei denen mittels Kreditkarte und Costakarte das Ganze in 3 Min. erledigt ist. (siehe Bilder).
Die Unterschrift kann mit einem angebundenden Kunststoff-Stift, der oben am Terminal festgeklemmt ist, auf dem weissen Feld geleistet werden - ist ne ziemliche Krakelei, gilt aber trotzdem.
Später haben wir dann unsere Klamotten endlich ausgepackt und wir müssen sagen: bei so viel Stauraum, da hätten wir grad noch mehr Klamotten mitbringen können.
Sogar meine Abendkleider haben einen Schrank mit genügend Höhe bekommen, ohne dass der Stoff auf dem Boden schleift, bzw. aufliegt. Wirklich gut.

Das Bad hat ebenso sehr grosszügige Ablagemöglichkeiten (siehe vorgängie Bilder der Kabine). Beeindruckt bin ich auch von der Grösse des Duschraums. Bei unserem Körperumfang klebt doch mal schnell der Vorhang überall fest, sobald man in der Dusche steht. Aber hier scheint der Bereich tatsächlich um gute 2 „Fliesen-Breiten“, ca. 20 cm breiter zu sein. Ausserdem ist in diesem neuen Schiff wirklich viel neue „Technik“, bzw. „Hardware“ eingesetzt worden. Wir haben eine Mischbatterie in der Dusche, wo links das „an/aus“ und rechts die Temperaturregelung (inkl. ungefähre Grandanzeige) angebracht ist. Der Duschkopf ist ein einstellbarer Massageduschkopf und an einer verstellbaren Halterung angebracht. Bei erster Benutzung haben wir auch feststellen dürfen, dass wirklich gut Druck auf der Wasserleitung ist und somit auch der Duschkopf in Massagefunktion wirklich eingesetzt werden kann. Wow, hätten wir nicht erwartet.

Hier noch ein sehr detailliertes Modell der Costa Luminosa, es steht bei der Grand Bar Elettra auf Deck 2 - vom Bug her kommend.
Um 17:45 gab’s dann die Notfallübung. Gemäss unserem Plan auf der Zimmertüre (siehe Bild in Kabinenübersicht vorab) konnten wir die Personaltreppe am Bug des Schiffes runter und durch für uns normalerweise „verbotene Bereiche“ auf Deck 3, Sektion A (gesamtes Promenadendeck Steuerbord direkt unterhalb der Rettungsboote), gelangen. Uns war schon aufgefallen, dass auf den Westen nur die Sektion angegeben war, nicht wie auf anderen Schiffen sonst noch die Nummer des Rettungsbootes. Macht die Zuteilung vielleicht einfacher und schneller, aber irgendwie war’s das bei der Übung nicht wirklich. Es war leicht unprofessionell, und zwar aus dem einen Grund. Wir wurden immer mehr in Richtung Mittschiffs weitergeleitet, und von Mittschiffs wurden Leute in unsere Richtung an uns vorbei geschickt. Ziemliches Kuddelmuddel. Wir sollten uns in 5-er-Reihen der Grösse nach sortiert (hinten gross, vorne klein) aufstellen, um das Durchzählen der Personen zu erleichtern. Es sind zwar sicher 4x ranghohe Offiziere zur Kontrolle vorbei gelaufen, während die Crew-Mitglieder versuchten während der Ansage in vielen verschiedenen Sprachen (alle Länder, aus denen Passagiere auf dem Schiff sind – von italienisch über portugiesisch bis russisch), immer wieder zu demonstrieren, wie die Rettungswesten angelegt, korrekt geschlossen werden und wo sich die Trillerpfeife sowie das Notsignal-Licht befinden, doch hat das nicht wirklich die Korrektheit der Aufstellung unseres Bereichs erleichtert. In einer Reihe (von vorn nach hinten gesehen) waren 3 Personen, in der nächsten 4 – aber beides Male keine 5…. So wird das irgendwie nichts. Zudem hatten sie zwar (im Sicherheits-Film am TV sowie über die Bord-Sprechanlage) angekündigt, dass alle die Costakarte mitbringen müssen, da registriert würde, wer da ist – wir waren schon begeistert, dass in den bekannten laxen Haufen doch endlich mal Disziplin rein gekommen ist – aber das war wohl eher ein Witz… Es wurden einige registriert und als die Übung rum war, war die Hälfte noch nicht gescannt. Ich hab den einen Mitarbeiter mit dem Scanner gefragt, was das jetzt wohl war – er meinte: na ja, das war nur ‘ne Übung, im Ernstfall werden natürlich alle erfasst; das sind auch so viele Passagiere – ach nee, ne? Als ich ihm erklärte, dass wir das auf anderen Schiffen auch anders kannten, und dass die Leute ausgerufen wurden, die laut Liste noch gefehlt haben, war er leicht betreten.
Wir haben dann noch auf dem hinteren Pooldeck die Fahrt bis zum Meer genossen.

Es sind doch über 2 Std., bis die ljumidenlocks (Schleusen) erreicht werden und das Schiff auf Meereshöhe angehoben und dann in die Nordsee „entlassen“ wird.
Wir gehen wieder rein und "sichern" uns einen Platz direkt am Fenster, während viele andere Gäste bereits die erste Sitzung vom Abendessen haben und können so ungestört und in Frieden die Passage der Schleuse erleben.
jetzt wird's eng... die Seitenstrahler arbeiten fleissig, um das Schiff einigermassen mittig zu halten, dass es keine Kratzer gibt, bis der Level der Kanalschleuse auf Meeresniveau angehoben ist.
überall gucken Leute zu, z.T. sogar inkl. Picknick. Hat sich wohl rumgesprochen...
Die Umgebung hier ist auch sehr schön.
Jetzt ist die Schleuse offen und wir fahren in die Nordsee hinaus.

Langsam wurde es dann Zeit, sich für das erste Abendessen im Restaurant Taurus parat zu machen.

Von Deck 3 aus gehen wir im Restaurant selbst hinunter auf Deck 2.
die Treppe ist mit Granit belegt und beleuchtet - diese Wabenkugel ist eine der vielen seitl. Deckenleuchten auf Deck 2.

Unser Tisch ist Nr. 37 – Nähe eines Fensters, im rechten Seitenbereich des unteren Decks (2) des Restaurants. Unser Kellner Christian (trotz des Namens, ein Philippino), ist höflich, flott und freundlich. Wir haben nette Tischnachbarn, die bereits auf der Tauffahrt der Luminosa, sowie auch auf anderen Costa-Schiffen waren und somit ergab sich dann gleich angenehmer Gesprächsstoff für den ersten Abend.
Nach einem leckeren Essen sind wir dann doch noch beim Fotoshop vorbei, um zu sehen, wie unser „Checkin-Bild“ geworden ist – wir haben’s uns geleistet (siehe Anfang dieses Tages bei "Photoschleuse"), wobei knapp EUR 15.- auch nicht ohne sind – und dann noch in die Supernova Bar für einen „Absacker“ (bei uns in Form eines Cocktails), ...
 Thomas nimmt einen Aperol (rechts, orange) und ich wähle einen Baileys Bananacolada - heftig leckeres Zeug. Aber das nehm ich dann nicht jeden Abend, sonst hab ich tägl. die Kalorien eines halben Abendessens extra.

... wobei wir feststellen mussten, dass der Dieselgenerator dort schreckliche Schwingungen verursacht hat. Hat das geklopft… Sehr unangenehm und schade, der Kellner war ebenso flott, freundlich und die Getränke haben super gut geschmeckt. Aber das Geklopfe… ich weiss nicht. Nun, vielleicht ist’s morgen nicht mehr so stark.
Jetzt aber erst mal ab ins Bett…, wir haben dringendst Schlaf nachzuholen. Morgen (eigentlich schon heute) ist Seetag. Wir sollten auch dringend noch die Landgänge für Ilulissat (Eisberge) nachbuchen. Die waren damals im Internet irgendwie noch nicht buchbar. Jetzt haben sie an Bord doch noch Ausflüge im Angebot.