Freitag, 22. August 2014

Juneau – Wildlife & Mendenhall Glacier

Der Wecker stand auf 07:00 –schliesslich haben wir Ferien…
Die Formulare für die kanadischen Behörden in Victoria...
wir waren recht bald drauf im Lido Buffetrestaurant zum Frühstück – es war zwar schon recht gut besucht, aber die Aussicht belohnte uns bereits um 08:30 mit einer Buckelwalgruppe, als wir in den Kanal Richtung Juneau einfuhren. Später sahen wir keine mehr, aber das war doch schon ein toller Anfang vom Tag.
Weil das Wasser immer hellgrüner wurde und glatter, wurde das Frühstück nicht zu sehr ausgedehnt, sondern wir gingen zurück zur Kabine, holten unsere Klamotten und gingen auf einen Rundgang zum „Walmaul“ – Schiffsbug auf Deck 8, das von Deck 7 aus zur Promenade gehört. Welch eine Aussicht !
 das war wohl eine kleine Gruppe Papageientaucher, die vor dem Schiff abgehauen ist...
 Holland America Volendam...
 einfach ein schöner Ort, um in Ruhe die Fahrt zu geniessen (wenn's nicht grad zu sehr windet...)
Herrlich. Zudem sehen wir noch 2 dunkel(Oberseite)-weisse(Unterseite) Delfine unseren Weg kreuzen – es waren sicher KEINE Orcas, dafür waren sie zu schmal und klein. Aber toll! Thomas sollte sie mit der Kamera eingefangen haben.

Im Hafen von Juneau lag bereits die Disney Wonder und Oceania Regatta. Nach uns kam dann noch die Holland America Volendam – schlussendlich: war wieder leicht voll…
 Die Wasserflugzeuge sind rege aufgestiegen, wohl zum Rundflug über den Mendenhall-Gletscher...
 das ist die Seilbahn auf den Berg - direkt ab Schiffspier
 oberhalb der Brücke war ein begehrter Ort für die Einfahrt in den Hafen...
Landstromversorgung - mei sind das ein paar Stecker... aber leider nicht bei unserem Schiff, ich hatte schon Hoffnung...
Für uns gab’s nur ein kleines Mittagessen im Buffetrestaurant und dann runter an den Pier, um zu sehen, wo genau die Abfahrt sein wird. Stand nämlich nicht im Programm und auf dem Ticket steht nur: „directly at the pier“ – na ja, der ist SEHR lang.
 Da wir noch gut Zeit hatten, bin ich in den nächsten Shop am Pier und hab uns noch ein kleines Souvenir von Alaska geholt für unsere „Reiesewand“ um die Türe zum Windfang – zudem hab ich noch die Ni-Batterien aufgestockt (für Notfälle) und die waren tatsächlich deutlich günstiger, als im Schiff-war zu erwarten.

Die ersten zwei Adler sahen wir direkt neben dem Pier in den Bäumen - oberhalb der Souvenirshops...
 wie gesagt, direkt am Hafen...
Wie sich schlussendlich herausstellte: unsere Gruppe war wirklich nur 14 Personen gross. Super !
Der Guide für diese Tour war so ein richtig uriger Typ, lebt bereits seit 40 Jahren in Alaska – heisst Jon und hatte mächtig was drauf. Die Tour wurde von Gastineau Guiding durchgeführt: StepIntoAlaska.com. Ursprünglich war das eine pure Fotosafari, inklusive Anleitung, wie am besten welche Art von Fotos geschossen werden. Ich werde sehen, was ich davon mitnehmen, bzw. auf meine Kamera hab übertragen können. Die Fotos werden’s zeigen.
Zudem gabs noch sehr viel Wichtige Information, wie in Alaska das natürliche Gleichgewicht funktioniert – Gebirge, Gletscher, bis zum Wal und deren Futtertieren. Wir bekamen viel Information über den Rückgang des Gletschers und die Entstehung des darunter liegenden Regenwaldes – zudem wunderschöne Fotomotive dazu. Bären waren uns nicht vergönnt, aber dafür rote Lachse kurz vor dem Ablaichen (die typische veränderte Kopfform der Männchen, die kein weiteres Fressen mehr zulässt – nur noch die Reproduktion und dann das Lebensende)und ein Stachelschwein auf einem Baum sitzend. Wirklich sehr gut.

Am besten ist ich lasse hier einfach die Fotos für sich sprechen…. Oft können Worte gar nicht erfassen, wie schön das wirklich war. Auch Fotos können das grösstenteils leider nicht. Das eigene Auge, die Nase für den Geruch, das Gefühl der Luft auf der Haut und der Speicher im eigenen Gehirn hat noch die Emotionen dazu abgespeichert, das kann eine Kamera so nicht wiedergeben.
das ist eine Morchelart - bevorzugtes Leckerli von Bären, also wenn die Dinger da noch rumstehen = keine Bären, liegen sie zerfleddert in der Gegend rum = Bärenaktivität.
 so herrlich - ein richtiges Stück Natur nach meinem Geschmack... hmmm...
diese Pflanze wird von den "nicht-Ureinwohnern" des Teufel's Gehstock genannt - ist allerdings die beste Universal-Medizin der Ureinwohner...
 Lachsmännchen
 Lachsweibchen
 und das hier ist für mich das Inbegriff-Bild vom Regenwald...
 diese Flechten verhindern - gemäss Guide - die Ausbreitung von Pilzen - es sind Antifungus-Mittel der natürlichen Art. Auch die Weiterverbreitung sonstiger Bewuchspflanzen soll hiermit wohl gehemmt werden - so seine Information.
 Blick auf die sehr dornige Blattunterseite vom "des Teufel's Gehstock"
 und hier konnten wir spezielle Kameraeinstellungen ausprobieren (Sport-Modus) 
 Nachweis über den Rückgang des Gletschers.... hier war er 1816
 und seither hat sich dieser Teil des "Regenwaldes" entwickelt
 das nächste Eislimit und hier der Blick auf das, was heute noch übrig ist...
 
 der Guide war schwer beschäftigt, hatte es aber angeboten, mit den eigenen Kameras die Souvenirbilder vor dem Mendenhall Gletscher zu machen
 und das sind meine Fotos mit 30x optical Zoom - einfach mit der Kodak-Digi-Cam... gleicher Standort, wie dort, wo wir am Geländer fotografiert wurden...
 so, schon eingefroren beim Hinschauen? Jetzt geht's ohne Eis weiter...
 was sitzt denn da wuschiges im Baum?
für einen Waschbär irgendwie kein Ringelschwanz sondern Uni-hell...
 Dann ist die Neugierde doch grösser, es schaut uns an... aber gaaaanz langsam....
 ... ein Stachelschwein ! wir sind restlos begeistert.... und das in freier Natur und was für ein Brocken... und einfach im Baum... wir haben es wohl beim Mittagsschläfchen gestört...
 Der Guide meinte, das Tier sitzt seit der Früh dort... er hätte schon eine Tour gehabt, seither hat es sich keinen cm wegbewegt... ja, wer weiss, ggf. bekommt es "Tantiemen"? Aber eben, es ist alles frei, kein Gehege, nichts...
 Wir müssen weiter, die Wale warten nicht und unser Schiff nachher noch weniger...
zuerst gibt's mal ein kleines Häppchen für zwischendurch...
 zudem war wegen Bären"gefahr" auch kein Lebensmittel auf dem Weg durch den Wald erlaubt - der Guide lief mit Bärenabwehrspray griffbereit am Gürtel rum....
Die Schiffsführerin, die zusammen mit Jon für die darauffolgende Waltour zuständig war, war auch sehr gut und wir kamen wirklich komplett auf unsere Kosten – und hatten riesiges Glück mit 6 Buckelwalen, die Gruppenfütterung mittels Luftblasen-Netz-Jagd („Bubblenetfeeding“), bei der der Fischschwarm von unten mittels Luftblasenvorhang nach oben und zusammen getrieben wird, um diese dann von unten gemeinsam in den grossen Mäulern einzusammeln und an der Wasseroberfläche dann nur noch einen geringen Teil des Schwarms übrig zu lassen – für Möwen z.B., wenn überhaupt. Und das gleich mehrfach hintereinander. Wir bekamen zu hören, dass diese Art der Fütterung normalerweise nur Anfang Saison üblich ist, wenn die Wale nach ihrer 9-monatingen Fasten- und Jungen-Aufzieh-Zeit wieder zurück in ihre Futtergewässer kommen, später wird einzeln gefressen, weniger in Gruppen. Ja das waren wirklich sehr erlebnisreiche 5 Stunden Tour. Sehr gut und schlichtweg wärmstens zu empfehlen. Klar, war das eine recht kostspielige Sache, aber dafür, dass normalerweise bei anderen Touren keine Garantie auf Wildtiersichtung gegeben wird, hat diese Organisation tatsächlich den Nerv bei keiner einzigen Walsichtung USD 100.- Rückvergütung / Ticket zu garantieren… Dachte auch erst, Papier ist geduldig, aber wie gesagt, der Typ war schlichtweg gut.
 Beste Aussichten auf dem Mast
 und hier das Gezänke um ein paar tote Fische... gleich so viele Weisskopfseeadler auf einem Haufen... toll !
Jon erklärt, wie die Beschleunigung eines Walfängerbootes war, nachdem ein Buckelwal harpuniert worden ist... die Bootspilotin hat mächtig Guzzi gegeben... ca. 30 Meilen/h hat das Boot erreicht und uns hat's mächtig in die Bänke gedrückt...
 unsere Route (gelbe Linie), die wir verfolgen, um zu sehen, ob's Wale hat...
 sie haben nicht lange auf sich warten lassen - die Möwen über dem Wasser haben's angekündigt... bei Buckelwalen ein untrügliches Zeichen... und fast 100% sicher...
 wir waren nicht die Einzigen, die uns an diesem Anblick kaum satt sehen konnten...
 und hier hab ich wirklich das "Fischeinsammeln" im grossen Stil festhalten können... links eine Seitenflosse, schräg rechts daneben das sich schliessende Walmaul und der aufgeblähte Kehlsack mit den vielen Tonnen Wasser drin, die direkt wieder durch die Barten ausgedrückt werden und die 2-Tonnen-Zunge, die den Fischfang dabei festhält, direkt rechts daneben noch zwei Walmaul-Spitzen...
 Seitenflossen-Wedeln...
 es muss unheimlich viele Fische dort gegeben haben... die Wale waren so dermassen aktiv...
 wir sollten eigentlich mal weiter... es wird schon langsam spät...
um noch eine Spezies zu sehen, geht's zu einer "Klingel-Boje", wo sich ein paar Seelöwen ein Verdauungsschläfchen gönnen...
 bei der Lautstärke der Glocke wär ich taub geworden oder hätte dauerhafte Tinnitus-Störungen bekommen...
 und zum Abschied nochmal ein einziger Wal, als wolle er "Auf Wiedersehen" sagen...
 jetzt aber schnell zurück zum Hafen...
 ein Adler hat die Stellung am Ufer gehalten...
 Abschied von einem wirklich wunderbaren Ort...
 bei uns reissen sie die Klee-Büschel aus den Gärten raus, hier werden sie in Blumenküblen kultiviert... irgendwie liebe ich dieses Land... (bei mir bleiben die Kleebüschel nämlich auch sogar zwischen den Gehewegplatten stehen...)
und als Bonus-Goodie obendrauf zu den Fotos mit den Walen: hier die Filmversion (10 min!) zusammengeschnitten aus den Sequenzen, die Thomas während der Wal-Tour aufgenommen hat- sonst ist der Film komplett unbearbeitet, wirklich nur gekürzt und zusammengefügt. Viel Freude beim Schwelgen und Schmachten... wir tun's immer wieder...

Wir sind ziemlich erledigt wieder auf das Schiff zurück gekommen und dann gleich erst mal ins Lido-Restaurant (Buffet), um was zu Abend zu essen. Für ein normales Restaurant (=vorher noch umziehen) hatten wir keinen Nerv mehr…
Eigentlich sind zwischen 22:00-03:00 Nordlichter erwartet (gemäss Bootsführerin und dem Guide Jon) – aber wir sind zu müde, um uns einen dunklen Ort auf dem Schiff zu suchen, denn zudem ist das Schiff auch um 22:00 noch immer im Hafen von Juneau, obwohl ja im Programm 21:30 „all passengers on board“ angegeben war.
Stattdessen war für mich auf dem Programm: Fotochip auf den Laptop leeren und die Bildausbeute durchsehen… und vor allen Dingen auch: dringend duschen. Es war die warme Ausrüstung auf dem Boot speziell gegen Abend zu zwar wirklich nötig, aber während unserem Fotosafari-Weg durch den „Regenwald“ um den Mendenhall Gletscher war’s doch ordentlich warm geworden.

Zudem ist morgen früh sehr früh aufstehen angesagt, da unsere Tour in Skagway bereits um 08:20 beginnt, d.h. 08:10 am Pier… wieder so ne klare Aussage… Aber heute hat’s ja richtig gut geklappt, schauen wir mal.
So, erstmal die müden Beine hochlegen und genussvoll Revue passieren lassen, was für ein wunderschöner Tag das war und dann nichts wie Licht aus….