Sonntag, 22. August 2010

Fazit


Route
Sehr schöne Ziele, toll zusammengestellt, schöne Erholungszeit in Form von wirklich einigen Seetagen, an denen dennoch einiges gesehen werden konnte (Wale, Eisberge usw.), und auch eine willkommene Unterbrechung zur Verarbeitung der wirklich vielen tollen Eindrücke der einzelnen Ziele.
Schwierig war wohl in Nuuk die Situation zwischen den wartenden Whale-Watching-Gästen auf ihre Boote und das Entladen der Tenderboote am gleichen Steg (nur ausgelegt auf 2 kleine Boote) – und das für über 2‘000 Personen. In Ilulissat war’s glücklicher gelöst worden. Wie’s scheint, haben sie aus der Situation in Nuuk gelernt. Dort waren die Ausflugsboote ins Eis direkt an der Costa Luminosa (anderer Ausgang als die Tenderboote in den Ort), um die Gäste aufzunehmen, bzw. wieder abzuliefern.
Recht eng ging’s im Prins Christian Sund zu – nicht wegen der entgegenkommenden MonaLisa, sondern wegen der Route selbst. Aber einfach wunderschön !
Wir konnten sehr viel Neues entdecken und in Häfen, wo wir vorher schon mal waren, wieder neue, andere Dinge besichtigen, für die wir das letzte Mal keine Zeit hatten. Schlussendlich: für uns: schlichtweg perfekt!

Schiff
Die viele moderne Technologie ist beeindruckend und erleichtert vieles, da nicht für alles persönlich an einem einzigen Schalter zu bestimmten Uhrzeiten angestanden werden muss, hier:
Kreditkarten-Terminals & „Totem“-Terminals (siehe auch detaillierte Info am ersten, bzw. zweiten Tag der Reise).

Die öffentlichen Toiletten werden überall mittels Schiebetüren und Sensor (nicht berühren, sondern nur drüber „winken“) bedient. 
Sehr gute Idee, allerdings ist bei der Toilettenanlage (nicht für behinderte sondern „Männlein/Weiblein“ beim Ausgang zum Pooldeck 9 hinten (Delphinus) dieses Konzept irgendwie nicht geschickt umgesetzt worden, denn der Eingang ist für beide durch eine Türe mit Griff verschlossen, welcher erst mal angefasst werden muss, um zum gewünschten Sensor zu kommen. Ferner wird beim Öffnen der Türe jedes Mal sofort der Sensor für die Damentoilettentüre ausgelöst. Egal, von innen oder aussen – ist wohl die Türkante, die das aktiviert. Hier wäre der Sensor auf der linken Seite des Türrahmens bei der Damentoilette wohl weniger anfällig für ungewollte Bedienung gewesen.

Die überall an den Eingängen zu Essensbereichen stehenden Hand-Sanitizer-Stationen die auch mittels Sensor ausgelöst werden sollen, sind zwar eine tolle Einrichtung und fordern eigentlich auch jeden Gast auf, das zu nutzen (leider machen das nicht wirklich viele), doch der Sensor wird nicht immer „getroffen“ oder es ist auch oft so, dass die Entleerung des eingesetzten Kunststoff-Beutels mit der Desinfektionsflüssigkeit so weit fortgeschritten ist, dass der obere Mittelpunkt bereits auf das Entleerungsventil drückt, bzw. angesaugt ist. Somit kann sich der Rest des Beutels (wie ein Ring noch gefüllt) nicht entleeren.

Wasser- & Eiswürfel-Stationen im Self-Service Restaurant Andromeda auf Deck 9 sind ebenfalls mit Sensoren ausgerüstet, doch leider sind auch diese hoch empfindlich eingestellt und bescheren öfters nasse Hände und Ärmel, als dass die Gläser gefüllt werden. Oder es spritzt nur kurz und das war’s für die nächsten Versuche wieder. Da muss wirklich genau der Becher mit dem Finger ca. 1cm vom Sensor (Roter Streifen unter dem Wasser- bzw. Eis-Austritt) entfernt gehalten werden, dann geht das auch. Hat einige Übung benötigt, um das richtig hin zu bekommen und gab immer wieder „Aha-Erlebnisse“ bei den Mitreisenden. Aber später ging’s dann.

Überall auf dem Schiff sind „zu unserer Sicherheit“ Kameras verteilt. 
Und das z.T. auch recht clever und unscheinbar. Bei genauerem Hinsehen sind diese an der Decke angebrachten dunklen Halb-Kugeln doch an wirklich sehr vielen Stellen verteilt. In jedem Lift hat’s eine, im Buffet-Restaurant sind alle paar Meter welche verteilt, bei der Reception und dem Tour-Office auf Deck 2, bei den Galeria-Shops und sonst noch einige weitere mehr. Wir kennen das von anderen Schiffen nicht. Wenn’s wirklich der Sicherheit dient, dann soll’s uns recht sein. Vor allen Dingen hätte ggf. der/die „Täter“, der die Aufzüge zerkratzt hatte, damals auf der Costa Classica mit so einer Einrichtung überführt werden können. Es sind auch überall Schilder angebracht, dass die öffentlichen Bereiche videoüberwacht sind (siehe unteres Schild). 
Zudem fallen uns die vielen Sicherheits-Personen auf, die offiziell mit „Scecurity“ ausgewiesen sind, hauptsächlich beim mittleren Pooldeck, ab und zu auch beim Heck-Pool (beides Deck 9) und im Speziellen, wenn der Kapitän unterwegs ist, präsent sind (wie z.B. auch während den Empfängen oder wenn er sich Mittags beim grossen Buffet am Lido-Dorado-Pool „unter’s Volk“ mischt). Sie sind immer als (fast) „unsichtbare Schatten“ bei ihm. Wir kennen auch das von anderen Schiffen nicht. Eventuell wurden die Sicherheitsbestimmungen stark verschärft.

Im Atrium Supernova sind super bequeme Sofas und Sessel aufgestellt.

Die Sessel sind leider so konzipiert, dass beim sich-hineinsinken-lassen (oder auch hinein-plumpsen-lassen) ein deutliches und nicht wirklich leises „Pfurzkissen“-Geräusch entsteht. 
Am ersten Tag sind die Leute der Reihe nach mit hochrotem Kopf und peinlich berührt in ihren Sesseln gesessen. Der Rest, den’s vorher schon erwischt hatte, grölt und meinte nur – macht nix, hatten wir auch grad. Von oben ersichtlich, sind die Ledersitzflächen schon deutlich verzogen, sodass eben dieses Geräusch entstehen kann. Schade, aber die Sessel sind wirklich äusserst bequem, wie auch die grossen silbrigen Sofas, die in sämtlichen Supernova-Bar-Ecken aufgestellt sind. Wir sitzen sehr gerne dort und für meine grossen Abendkleid-Ausmasse (bei den Gala-Abenden) sind diese Sofas absolut genial.

Kabine / Service
Bei unserer Kabine ist trotz „Billigst“-Preisniveau (Reisepreis war der günstigste Kabinenpreis + Frühbucherrabatt + Costaclub-Prozente) der Stauraum in Schränken
und Bad sehr beeindruckend. Gut ist die Höhe der Betten, sodass auch der grösste Koffer drunter verstaut werden kann.

Im Bad besticht der grössere Duschkabinen-Grundriss (als von früheren Schiffen gewohnt),
sowie auch die moderne (temperatureinstellbare und auch so funktionierende) Mischbatterie und der Massage-Duschkopf für die Dusche. Ferner ist auch das Wasserdruckniveau super (auf Deck 5), sodass die Massagedusche wirklich genutzt werden kann.
Unser Cabin Steward Changfeng hatte anfängliche Schwierigkeiten am ersten Tag, bei denen wir glauben, dass es nicht wirklich seine Schuld war, da bei den Grossputzaktionen bei Ab- bzw. Anreise auf den Schiffen immer alle Reinigungskräfte vom gesamten Schiff zur Hilfe zusammengezogen werden und dann schon mal jemand anders, als der zuständige Cabin Steward Betten ab-, bzw. neu bezieht, sowie auch die Grossputzaktionen durchführt usw. Jedenfalls hatten wir alles, was uns aufgefallen war, auf einen Zettel geschrieben, den er dann in aller Ruhe während unseres ersten Dinners abarbeiten konnte. Wir sorgten dafür, dass dieser Zettel nicht der Hausdame, sondern nur ihm persönlich in die Hand kam. Wir kamen zurück und alles war ok – seither haben wir überhaupt keinen Anlass zur Klage oder Unstimmigkeit gehabt. Er ist immer sehr höflich, und flott und arbeitet sehr sauber. Ab und zu konnten wir auch ein paar Worte mehr wechseln, sodass er schon strahlte, wenn er uns sah. Gut, ist der erste „Meckerzettel“ nicht unbedingt total auf die Laune geschlagen. Da sind wir sehr froh drum, denn seine Arbeit war bei uns wirklich gut gemacht.

Der Kleiderreinigungsservice / „Laundryservice“ ist sehr schnell, und super ordentlich.
Wir sind jedes Mal begeistert gewesen. Farbintensive Kleidung, sowie bedruckte Shirts, die sonst nie einen Wäschetrockner sehen, sondern normalerweise nur auf der Leine „lufttrocknen“ weisen deutliche Spuren von mechanischer Behandlung auf. Davor wird allerdings in den Nutzungsbedingungen dieses Services auch gewarnt. Aber wir sind jedenfalls sehr damit zufrieden und es hat uns darin bestätigt, dass es sinnvoll ist, nicht zwingend zu viel Kleidung mitzubringen, da es hier zu sehr angemessenem Preis (abzgl. Costa-Club-Prozente) gewaschen und gebügelt werden kann. Darf ein Kleidungsstück nicht in den Trockner, bzw. nicht zu heiss, sollte das unter „Bemerkungen“ in englischer Sprache zwingend vermerkt werden.

Entgegen den Angaben von Costa Deutschland (über unser Internet-Reisebüro angefragt), besteht keine Möglichkeit, Abendkleider oder Anzugshemden usw. selbst aufzubügeln. Uns wurde mehrfach auf konkrete Nachfrage bestätigt, dass es ein Bügelzimmer gäbe, was allerdings nicht im Kabinenplan eingezeichnet wäre. Dass keine „Self-Service-Launderette“ (wie z.B. auf der Queen Victoria von Cunard oder sogar in Klein-Version auf der Albatros von Phoenix) vorhanden ist, haben wir gesehen. Daher unsere Nachfrage, da ich mehrere Abendkleider mitbringen, und sicher gehen wollte, dass ich diese auch knitterfrei werde tragen können. Zum Bügelservice wollte ich diese nicht abgeben, da sie sehr voluminös und vom Material her recht temperaturempfindlich sind. An der Rezeption wurde mir bestätigt, dass es zwar ein Bügelzimmer gäbe, Gäster hier aber keinen Zutritt hätten – es dies mit Costa Deutschland von der Cheffin der Mitarbeiterin abgeklärt werden, denn schliesslich verlassen sich die Gäste auf die dort gegebenen Informationen.

Restaurant / Service
Uns fällt auf, dass im täglichen Speiseplan (wir nutzten ihn nur abends) im Taurus-Restaurant zusätzlich zu den täglich wechselnden Angeboten immer ein “always available“- Bereich zur Bestellung frei war, d.h. Pasta (Bolognese oder nur Tomatensosse), Schwein, Geflügel, Fisch. Wir kennen das so nicht von anderen Schiffen und finden das eine wirklich gute Einrichtung.
Unser Kellner im Taurus Restaurant am Tisch 37, Christian Serrano (aus den Philippinen) ist sehr freundlich, effizient, und professionell. Seine Beikellnerin Nora Elaba ist ebenso freundlich und flott. Beide merkten sich in kurzer Zeit, welche Sorte Wasser wir trinken (trotz dass sie zwei Tischzeiten abends und nicht nur einen Tisch à 4 Personen zu bedienen haben), Christian erinnerte uns allabendlich (wenn nötig) mit strahlendem Lächeln daran: „one hour more sleep tonight, Madam/Sir!“ oder eben auf dem Rückweg gen Osten „one hour less sleep tonight, Madam/Sir!“.
Wir bekamen unser Essen stets korrekt (was wir bestellt haben) und immer mit einem fröhlichen „enjoy your meal“ serviert. Wir können ihm nur die beste Note vergeben.
Zudem hat uns das auch sehr gefreut, dass er – wenn er mittags im Andromeda am Hamburger-Stand Dienst hatte, und uns irgendwie sah, wenn’s auch nur von hinten war – uns von Anfang an fröhlich gegrüsst hat, teilweise auch, wenn wir ihn erst garnicht gesehen hatten, weil wir irgendwie einen Sitzplatz suchten. Wirklich sehr aufmerksam.

Club-Luminosa Restaurant / Service
Als Costa Club Pearl-Mitglied hatten wir je einen Gutschein für das Club-Luminosa-Restaurant (Zuzahl-Restaurant). 
Wir hatten am zweiten Tag direkt die Reservierung getätigt, wollten es auf einen Seetag legen, alles war voll, also hatten wir’s auf den Abend des 17.08.2010 gelegt. Unser Fazit:
Wer die Ruhe und Gediegenheit mag, ausgefallene Rezepte (ehrlichgesagt mögen wir’s „schlichter“ lieber, aber wir sind ja trotzdem nicht verhungert), exquisiten Butler-ähnlichen Service hoch schätzt und zudem noch dem Koch in die Töpfe gucken können will (hat eine grosse Scheibe in der Wand, wo den Köchen beim Werkeln zugeschaut werden kann), der ist hier absolut richtig und kann gut die EUR 20.-/Person extra hinlegen. Die zwei am Ende bestellten Kaffee kosteten extra (EUR 4,60 inkl. Service), das Wasser war „gratis“ (das vorab gekaufte Wasserpaket wurde anerkannt), der Spumante wirklich gratis am Ende des Dinners.

Buffet / Service
Da es grad wieder Mittagessenszeit war, haben wir beobachten dürfen, wie clever ein Buffet hergerichtet werden kann, ohne dass der „halb verhungerte Passagier“ das mitbekommt und jeden Happen bereits aus der Hand reissen will, bevor der den Buffet-Platz überhaupt erreicht hat. Da haben die Planer wirklich klasse überlegt! Super. Wegfahr-& in der Seitenwand verstaubare Wände bzw. 
Wandsegmente, im Design (auf Laminat) der mit Tesserae gemosaikten übrigen Wände. Fällt eigentlich überhaupt nicht auf. Irre. Wir waren wirklich von den Socken und so können Bereiche abgetrennt werden, ohne dass die Leute merken, dass was fehlt – oder die Orientierung geht halt etwas flöten – war bei uns zumindest am ersten Tag so, aber jetzt wissen wir wenigstens, warum.

Die vielfache Aufteilung in verschiedene kleine immer im Wechsel angeordnete „Futter“- und Getränke, bzw. Dessert / Softeis-Stationen ist eine gute logistische Lösung, wenn doch so viele Gäste auf einmal das Back- & Steuerbord angeordnete Buffetrestaurant nutzen möchten. Ein langes Anstehen sowie grosse Rempelei ist wirklich kaum noch festzustellen, wie z.B. bei Restaurants, an denen 2 oder 3 Hauptstationen zur Selbstbedienung offen hat.
Der einzige Nachteil bei diesen Aufteilungen ist, dass Spezialangebote so gezielt verteilt sind, dass schon mal ein paar Schritte mehr (bzw. das Halbe Schiff entlang und auf der anderen Seite wieder zurück) gelaufen werden muss, um zu finden, was man/frau möchte, bzw. sucht. Was immer leicht zu finden ist: Pizza 12:00-21:30, 21:30 – 01:00 ist mit Tischservice. Die Station ist mittschiffs mit Blick auf das Atrium Supernova.

Bars / Service
Wir wurden im Andromeda-Restaurant immer wieder freundlichst von Leticia Costa,
einer Barkellnerin gegrüsst, und sie räumte auch immer wieder schmutziges Essensgeschirr weg, obwohl das eigentlich nicht in den Bereich der „Bar-Service“-Leute fällt, sondern das die Arbeit der Essens-Kellner ist. Uns ist das auch schon bei anderen Barkellner(inne)n aufgefallen, dass diese Arbeit ab und zu von ihnen verrichtet wird, wenn sie das Geschirr wegen Überfüllung des „Andromeda“ droht zu stapeln. Aber dennoch: löblich !

Wir hatten auch in der Bar Supernova (im Couch/Sessel-Bereich)
immer wieder sehr freundliche und herzliche Bedienungen. Ein besonders gutes Verhältnis konnten wir zu Leila Roberto (im Bild rechts) aufbauen. 
Nach 11 Tagen wurden die Schichten der Mitarbeiter in andere Bars verlegt. Wir kannten das nicht, denn normalerweise wurden mit diesem Schiff wohl sonst Reisen à 11 Tage durchgeführt und da fiel der Wechsel nicht auf. Wir erfuhren diese Praxis auf Nachfrage, da uns plötzlich „unsere“ Kellnerin abends „abhanden“ gekommen war. Sie hatten wir am „Honeymoon-Cocktail“ (siehe Bild vorher) wieder gesehen und dachten erst, das sei ein „Sonderauftrag“ gewesen, aber sie wurde tatsächlich in die Pianobar Antares für die nächsten 11 Tage versetzt.

Wir wurden bereits am zweiten Abend (d.h. Abend 13) von den „Neuen“ Kellner(inne)n in der Supernova Bar sehr herzlich begrüsst – vom Kellner sogar per (Vor-)Name (Mr. Thomas & Ms Camilla)! Und wir hatten Alexander Ramos am Vorabend erst auf Nachfrage unseren Namen gesagt, dass er sich das – ohne die Costacard zu sehen und vor allen Dingen bei einem Seekrank-Kopfweh noch gemerkt hatte: alle 8-ung! Wir waren wirklich beeindruckt. Es ist ein sehr schönes Gefühl, bereits beim zweiten „Treffen“ und das nach 24h direkt mit dem Namen angesprochen zu werden. Wow, können wir da nur sagen.

Zudem ist auch Ira (hab leider den Nachnamen nicht), im Bild links, die 2nd Bar Managerin eine sehr herzliche Person. Immer wieder wurden wir mit Namen (Mr. bzw. Ms + Vornamen) gegrüsst, gefragt, wie’s uns geht, ob wir einen schönen Tag haben/hatten und bekamen einen schönen Tag/Abend, bzw. guten Appetit (wenn’s im Andromeda war) gewünscht.

Landausflüge
Wir bekamen diesmal sehr gut haftende, stabilere (dickeres Material) Busnummern-Aufkleber (mit dem „C“ und der Zahl drin). Die Teile sind so schnell wirklich von keinem Untergrund mehr abgefallen.

Unser Tourguide in Akureyri, der gleich gebeichtet hat, dass er kein ausgebildeter Guide sei, sondern nur „Notbesetzung“, weil er deutsch spreche, war eine sehr gute Wahl. Wir hatten Glück. Er hat erfrischend viele Dinge in einem „lustigen“ Deutsch erklärt, hat uns die Besonderheiten seines Landes gezeigt, wie z.B. „Krähenbeeren“, die wir so nicht kennen, und zudem ganz tolle Foto-Stop-Punkte mit klasse Wetter beschert. Er hat uns auch stets genügend Zeit für alle Sehenswürdigkeiten gelassen, sodass Film-& Foto-Chips gut gefüllt werden konnten. Er war wirklich sein Geld wert.

Tourguide Ilulissat (bzw. Eisberg-Tour-Kutter)
Da wir ein „umgebautes Fischerboot“ mit drei heimischen Bootsführern bekamen, hatten wir eine deutsche Guide an Bord, die uns alles Wichtige erklärte. Es gab hier nichts zu beanstanden. Sie beantwortete auch sehr gerne sämtliche Fragen, die wir hatten.

Tourguide Reykjavik
Wir bekamen einen sehr gut deutsch sprechenden Guide, (für die Bus Nr. 16) er hatte in Tübingen studiert und insg. sieben Jahre dort gelebt (wie er am Ende der Tour erwähnte, „im schönen Schwabeländle“) – unschwer erkennbar, jedes dritte Wort war „gel?“. Der Brüller. Im Winter unterrichtet er an der Universität (er ist schon „älteren Datums“ gewesen), und im Sommer führt er Touristen durch seine Heimat, und das wirklich gut. Aufgrund der doch recht umfangreichen Tour musste öfters gehetzt werden – auch zügig zu Fuss sollte man sein, oder mit dem Bus zum Wieder-Einladepunkt fahren, aber es klappte dann so, dass wir mit dem Bus Nr. 16 irgendwie immer als erste an der nächsten Stelle waren und ein bissle Vorsprung vor den anderen, in Scharen nachkommenden Gästen hatten und die Möglichkeit, zu Fotografieren, Filmen und auch die Toiletten am jeweiligen Ort ohne Gedränge zu nutzen. Er liess keine Zeit verstreichen, in der er uns nicht irgendetwas interessantes erzählte über das, was wir sahen, oder zu sehen bekommen, oder eben, was wissenswerte Daten über Island und die Bewohner, sowie die Geschichte des Landes. Er war sein Geld auf jeden Fall wert und hatte auch Glück mit der „Busladung“ Leute, wir waren immer auf die Minute vollzählig versammelt, sodass direkt weiter gefahren werden konnte. So hatten beide was davon.

Tourguide Tórshavn
Er war – abgesehen von anfänglicher Gewöhnung an seinen Akzent im Deutschen, da das Färöisch wohl eine Art alt-Norwegischer Dialekt mit etwas Isländisch (auch in der Schrift ersichtlich) ist – recht informativ und freundlich. Nicht so fetzig wie die anderen in Island, aber das ist ja keine Pflicht. Wichtig ist, dass er uns die Geschichte seines Landes und die nötige Information über die Sehenswürdigkeiten näher bringt und das hat er getan. Er hat uns wohlbehalten wieder am Schiff abgeliefert und für das starke Regenwetter konnte er ja wirklich nichts. Unser Urteil: gut gemacht !

Tourguide Grand Dunrobin Castle (Invergordon)
Die Dame gab sich mit Erfolg alle erdenkliche Mühe, ein klares, schönes und leicht verständliches Englisch zu sprechen, da der Ausflug wegen geringer Einzelbeteiligung auf 3 Sprachgruppen aufgeteilt wurde und somit keine Übersetzung stattfand. Die einzigen Male, dass man hörte, dass Sie wirklich eine Schottin war, war bei den Namen der Earls und Duces, sowie denen der Schlösser und Landsitze. Sie gab uns viel nützliche Informationen und Machte den Ausflug – nebst dem Ziel natürlich – wirklich lohnend. Auch hier: gut gemacht !

An- / Abreise
Wir hatten diesmal die An- & Abfahrt mit dem CityNightLine ab Basel SBB gebucht, und zwar die günstigste Variante: Ruhesessel.

Auf der Hinfahrt hatte ich das Glück einen Sitz zu bekommen, der genau unter der Klimaanlage in der Decke war (Gangplatz, Thomas hatte Fenster gewählt). Es wurde mühselig mit dem Schlaf, da immer die kalte Luft genau auf meinen Kopf „fiel“. Nachdem ich dann meinen Schal aus der Reisetasche ausgegraben und mir um Hals und Kopf gewickelt hatte, ging’s dann einigermassen. Ich zudem auch die Zugbegleiterin gebeten, die Kälteeinstellung etwas zu reduzieren. Zudem trug ich eine Trophäe davon – einen blauen Fleck am rechten Oberschenkel vom Hebel des Ruhesessels (zum Verstellen, ob „liegen“ oder „sitzen“).

Auf der Rückreise war’s besser (vielleicht waren wir einfach nur mehr das Schaukeln vom Schiff her schon gewohnt und das „störte“ dann im Zug auch nicht mehr) und wir kannten uns auch schon besser aus, wo wir das Gepäck am geschicktesten stehen/liegen lassen, ohne es quer durch den gesamten Waggon zu wuchten usw. Ist nämlich mit den Sesseln keine Freude, der Gang ist schmal und ein grosser Koffer mit Rollen passt nur den „schmalen Weg“ durch, nicht „normal“ (wenn nur 2 Rollen dran sind) und somit muss das getragen werden. Wir konnten auch ein bisschen besser und mehr Schlaf finden. Ich nahm diesmal den Sessel am Fenster und hatte auch keine Mühe mehr mit Klimaanlage (über mir war dann die Taschenablage, die den Luftstrom umleitete) und dem Sessel-Hebel. Abgenommen hab ich auf der Reise nicht, also daran kann’s nicht wirklich gelegen haben.

Jedenfalls ist’s für diesen Preis eigentlich ok gewesen (2 Personen, Hin- & Rückfahrt EUR 159,50 Basel SBB – Amsterdam Centraal – Basel SBB). In einem Schlafabteil (mit max. 2 Betten inkl. Bettwäsche und Frühstück am nächsten Morgen) hat’s zwar weniger Nebengeräusche (andere Leute reden, schnarchen, „kruschteln rum“ usw.), dafür rauscht von dem Deluxe-Abteil oben immer die Klospülung am Kopfende des Bettes vorbei… aber wirklich guten tiefen Schlaf konnten wir damals, als wir das schon einmal probierten, nicht finden.

Generelles Fazit
Dafür, dass es eine „first time“-Route war, hat für unsere Begriffe wirklich alles sehr gut funktioniert.
Wir durften sehr viele wunderbare Eindrücke mit nach Hause nehmen (wohl auch ein paar Pfund mehr auf den Rippen, als wir mitbrachten).
Der Kapitän sorgte dafür, dass – wo nötig – länger geblieben wurde, um die Gäste auch zufrieden zu stellen, was uns zu alldem auch noch superschönes Wetter mit den besten Aussichten beschert hatte, und das aller Wichtigste: er brachte uns heile und am Stück dorthin, wo wir hin wollten (in die Eisberge bei der Diskobucht) und vor allen Dingen auch wieder am Stück zurück.
Hut ab, Kapitän Michele De Gregorio mitsamt der Crew der Costa Luminosa ! Das war wirklich ein ordentliches Stück Arbeit – wenn ich nur an die schnell wechselnden, z.T. wirklich sehr starken Nebel denke, mitsamt den Eisbrocken überall (Süd- bis Nord-West Grönland) auch der an wenigen Stellen wirklich sehr schmale Prins Christian Sund, inkl. der nicht vorhersehbaren Eisbrocken – wirklich gute Arbeit.

Was uns aufgefallen ist: trotz den vielen Hinweisen – im Speziellen auch in den Landausflugsbeschreibungen – dass diese Reise für Personen mit Gehbehinderungen nicht wirklich sehr geeignet ist (das war extrem höflich ausgedrückt), sind recht viele Leute mit Gehhilfen (von Krücken bis hin zu Rollator, einfacher Rollstuhl, leicht elektrifizierter Rollstuhl, schwerer Rollstuhl mit Joystick-Bedienung) auf dieser Reise unterwegs gewesen und trotz den Hinweisen wurde alles unternommen (wie auch immer das teilweise bewerkstelligt werden konnte), dass diese Gäste auch in die Tenderboote, sowie auf der anderen Seite wieder an Land verfrachtet wurden – teils über sehr schmale, relativ steile und auch wackelige Stege – ich denke dabei nur an Nuuk… Verrückt. Ein riesiges Lob an all die vielen fleissigen helfenden Hände der Crew dafür.

Wir würden schon erwägen, wieder mal mit diesem Schiff und der Crew zu fahren. Empfehlen tun wir sie in jedem Fall wärmstens weiter.