Mittwoch, 18. August 2010

18.08.2010 Tórshavn / Färöer-Inseln

Heute brauchen wir wieder den Wecker. Irgendwie immer das Gleiche, aber wir wollten’s ja so, also soll‘s auch recht sein.

Unsere Tour: Mittelalterliche Kathedrale und Wikinger-Geschichte
Info gemäss Costa Tour Magazine:
Ihr Ausflug beginnt mit dem Bus aus der Nähe des alten Wikingerortes Tinganes und führt Sie durch die Hauptstadt Tórshavn in die dahinterliegenden, grasbewachsenen Berge. Auf einer Anhöhe oberhalb des jahrhundertealten Dorfes Velbastadur machen Sie einen Halt, um den atemberaubenden Blick auf die Inseln Hestur, Koltur, Vagar und Sandoy auf sich wirken zu lassen. Weiter geht es dann in das alte Kirkjubour, wo sich die 1111 n.Chr. geweihte Kirche St. Olaf befindet. Kirkjubour wird von der beeindruckenden Ruine der St.-Magnus-Kathedrale beherrscht, mit deren Bau man im 13. Jahrhundert begann, die aber nie fertiggestellt wurde. Die hier befindlichen blühenden Bauernhöfe stammen von 900 n.Chr. Nach der Fahrt durch einen Tunnel werden Sie erneut geradezu geblendet von umwerfenden landschaftlichen Eindrücken: es erwarten Sie ein herrlicher Fjord und eine Reihe von Seen, in denen sich Lachse tummeln. Nachdem Sie das malerische Dorf Lynar und seinen breiten Sandstrand hinter sich gelassen haben, entdecken Sie die farbenfrohe Ortschaft Kivík, die am Ort einer alten Wikingersiedlung aus dem 10. Jahrhundert entstand. Hier, an einem ruhigen Wasserlauf, können Sie die Überbleibsel eines Wikinger-Bauernhofes mit zugehörigen Kuhställen erkunden und die Ruhe dieses friedlichen Dorfes geniessen. Über eine Bergstrasse, die Ihnen spektakuläre Aussichten auf die Fjorde und die weiter entfernten Inseln bietet, kehren Sie nach Tórshavn zurück. Noch ein kurzer Fotostopp an einem Aussichtspunkt mit Blick auf Tórshavn, und Sie kehren zu Ihrem Schiff zurück.

Ausflugstart gemäss Plan: 08:30
Wir waren um 06:40 im Andromeda Restaurant zum Frühstück – früh genug, bevor der ganze Schwarm Ausflügler auch frühstücken möchte. Wir konnten in Ruhe essen und einige Anlegemanöver unter anderem von der Costa Luminosa, wie auch von zwei Fähren beobachten. War noch interessant. Die kleine und die grosse Fähre (siehe Bilder), kamen übrigens nach dem Mittagessen schon wieder. Sie haben wohl momentan eine kürzere Verbindung zu fahren, wie’s scheint.
Wir gehen frühzeitig zum Treffpunkt in die Bar Elettra, um unsere Busnr. Abzuholen. Wir bekommen diesmal Bus Nr. 9.

Wie wir später von unserem Guide erfahren, ist der Ministerpräsident Rasmussen von Dänemark in Tórshavn, sowie auch Alarmbereitschaft (dänische Marine),
weil Greenpeace einen Angriff, bzw. Demonstrationen auf die/den Bohrinseln vor den Inseln angekündigt hat. Aus diesem Grund sind auch die Sicherheitsbestimmungen „etwas“ höher als normal und wir brauchen länger, bis wir endlich im Bus sind.

Unser Guide vom Bus 9 hat etwas „mühsames“ Deutsch gesprochen. 
Irgendwie war ich mir nicht sicher, ob er betrunken ist oder das am Akzent liegt. Allerdings redete er auch so Färöisch mit dem Busfahrer, also lag’s wohl am Akzent. War gewöhnungsbedürftig, doch erzählte er uns allerhand wissenswertes über die Inseln, dass z.B. 1-2x/Woche Fährverbindungen zum Festland existieren, ansonsten untereinander (zwischen den Inseln). Zudem hat’s auch einen richtigen Flughafen, der auf einer separaten Insel ist, die durch einen Untersee-Tunnel (5km lang) mit der „Haupt“(Stadt-)Insel verbunden ist. Sie haben mehrere Untersee-Tunnel – auch auf der Karte von der Tourismusinfo (die im Bus auf jedem Platz zur Verfügung lagen) erkennbar.
Zudem ist das wirklich sehr grüne Land einzig und alleine auf Regenwasser angewiesen ist, Grundwasser gibt es keins und schmelzende Gletscher hier auch nicht. Sie haben 260 Tage im Jahr Regen – (weniger als in Bergen – irgendwie beruhigend, oder doch nicht?) allerdings nie wirklich so wie gestern und heute am Stück und so viel. 
Eher in „Schauern“. Die zwei Tage jetzt sind aussergewöhnlich stark und viel und lang. Sie haben für die Umgebung Tórshavn 2 Wasserspeicher, die zusammen genügend Wasser fassen für 3 Monate. Im Jahr 2000 war wohl ein Sommer, der 6 Wochen keinen Regen brachte, das war „schlimm“ – gemäss dem Guide – und sehr ungewöhnlich. Ferner kann an es einem Tag auf den Färöer Inseln alle 4 Jahreszeiten geben. Gut, das haben wir ab und zu in unseren Breitengraden auch (ich denk nur an April).
.... extra angelegte Lachstreppen, dass die Tiere an ihren Geburtsort zurück können...

.. das ist der Hinweis auf den 5km-Tunnel (unter dem Meeresboden durch) zur Insel mit dem Flughafen - hier sind die Transit-Preise angegeben.

Unser erster Weg führte uns zur Ausgrabung des Wikinger-Hofs. 
Wir liefen eine kleine Runde im Dorf. 
 
Dort sind wohl ca. 500 Personen ansässig. Ein Monument zeugt von einem Schiffsunglück, von dem 25 Personen (alle aus dem Dorf) vom Fischfang nicht mehr zurück kehrten.
Die Kirche, sowie auch einige Holzhäuser im Dorf ist toll gemacht – mit Grassoden-Dach, z.T. auch mit Birkenrinde als Basis. 
Das Gras isoliert gut, gestutzt wird es mittels einem Schaf oder eine Frau versuchte es mal mit einem Hasen. Blöd war nur beim Hasen, der gräbt, d.h. das Dach war beschädigt. Der Guide zeigte uns sogar das Haus der Frau mit dem Hasen. Ob wahr oder nicht, eine nette Geschichte.
Der Regen meinte es nur an einem Ort einigermassen „gut“ mit uns, und zwar am Aussichtspunkt oberhalb der Stadt, von wo aus wir für kurze Zeit eine wunderbare, relativ regenarme Sicht auf den Hafen und die Costa Luminosa geniessen konnten.
... und hier noch ein Blick auf eine Lachs-Farm (die Ringe sind die "Käfige" im offenen Meer - geschickt gelöst...) - das Foto ist leider nicht sehr scharf, weil der Regen zu stark war...
Der nächste Halt war in einem kleinen Dorf mit einem Museumsbauernhof, von dem die zweite Hälfte noch ein „aktives Gehöft“ und für Besucher gesperrt ist. Nebendran ist die (wohl mittlerweile gut verpackte) Ruine einer gotischen Kirche und zudem eine neuere Kirche, die ein sehr schönes Tor mit geschmolzenen Glaselementen besitzt.
Ich bin in die neue Kirche rein - da war's nicht so voll Leute und vor allen Dingen mal "trocken" von oben....
Für den Museums-Bauernhof sowie die gotische Kirche blieb uns beiden aufgrund des Anstehens und Zurechtkommens in einem echten Mini-WC mitsamt unseren total eingeweichten Regenklamotten leider keine Zeit. Aber macht nichts. Die Bilder von aussen und dem Gelände sind ebenso wirklich schön geworden, trotz dass wir immer wieder die Linsen/Objektive von vielen Regentropfen befreien mussten. Es hat jetzt schon sehr ordentlich geschüttet und zwar unerbittlich. Schlussendlich waren im Bus von so viel „ausdampfender“ Regenkleidung sämtliche Scheiben beschlagen. Da wir uns auf dem Rückweg zum Schiff befanden, war’s nicht wirklich zu schlimm.

Einige Passagiere durften im Ortskern (Alt-Tórshavn) aussteigen, und dann für den Rückweg zum Schiff den roten Shuttle-Bus gratis nutzen. Wir blieben sitzen und waren nicht böse, als wir nach einigem Gedränge von Zeitgenossen, die wieder meinten, sie müssten schneller und weniger nass die Rampe hoch durch die Sicherheitsschleuse, als andere, schlussendlich doch im Schiff angekommen sind und in der Kabine erst mal die nasse Kleidung vom Leib bekamen. Die Regenjacke hat wieder (wie auch in Athen und Mykonos 2009) super Dienste geleistet (die Kamera blieb sehr gut trocken), war allerdings platschnass. Meine Hosen waren unten nass, der Pullover an den Ärmeln vorne und unten am Saum. Die Schuhe – ja, die waren gut gewählt. Offen, als „Durchlauferhitzer“ und barfuss getragen. So waren keine Socken nass, die Treckingsandalen werden’s verschmerzen und bald wieder trocken sein. Ausserdem waren’s +12°C draussen (gemäss Thermometer in Tórshavn) und nicht wirklich zu kalt dafür. Tja, dann werde ich die 21 dänischen Kronen,
die ich als Rausgeld in Nuuk anstelle von 3.- EUR (nicht genügend Kleingeld in der Kasse) bekam, wohl doch mit nach Hause nehmen und dort in die „Feng Shui-Ecke“ zu der anderen übrigen Fremdwährung tun. Auf dass uns nie das Geld für’s Reisen ausgeht !

Trockene Klamotten und einen Rollkragenpulli hab ich trotzdem hinten vor geholt, es genossen da rein zu schlüpfen und wir sind mitsamt Kameras und Rucksack (Laptop) bepackt ins Andromeda Buffet-Restaurant.

Jetzt gab’s erst mal Mittagessen am ersten möglichen freien Platz. Dann haben wir uns wieder eine „Steckdose“ in der Fensterseite gesucht und mit warmen Getränken „bewaffnet“. Zwischendurch schien es tatsächlich, dass das Regnen eine Pause gemacht hat. Die Sicht ans andere Ufer zur Altstadt und den rotbraunen Gebäuden der Landesverwaltung ist deutlich klarer geworden.
Zudem sind die Marineschiffe ausgelaufen. Greenpeace scheint wohl „ernst“ zu machen.
Bereits das zweite Mal heute sehen wir die Ankunft der kleinen und der mittelgrossen Fähre. Sie scheinen wohl nicht lange zu bleiben und auch nicht wirklich sehr weit fahren zu müssen – ggf. eine der anderen Inseln.
16:00 wir haben eine Orca-Familie mitten im Hafen ! Während Thomas und ich die bereits auf den Laptop geladenen Filmsequenzen vom heutigen Ausflug ansehen, springt Thomas plötzlich auf und greift sich die Kamera. Wie gut, dass wir immer an einem Fensterplatz „festgewachsen“ sind… und irgendwie scheint’s immer die richtige Seite zu sein… 
Die Filmsequenz ist klasse geworden ! Gut, so nahe waren sie für uns noch nie sichtbar. Ein Kellner meinte nur „you know, they show-off“ – scheint fast so. Aber die sind wirklich auf „unser“ noch am Pier vertäuten Schiff zugeschwommen, als wollten sie ihren Kiddies sagen: „guckt mal, jetzt macht’s nichts, aber wenn das schwimmt, dann müsst ihr ganz arg aufpassen und schön weit weg sein…“ Auf ca. 20-25m Distanz sind sie dann endgültig abgetaucht.

Wie sind wir reich ! Da macht auch das arge Regenwetter und die Triefnase mitsamt den Niesattacken nichts mehr. Geht’s uns gut….. !

Jetzt kommt auch eine wirklich grosse Fähre – gemäss Touristinfo ist das die Hochseefähre (so sieht der Bug auch aus)
und macht genau so elegant wie rasant schnell neben uns im relativ kleinen Hafenbecken die „Piruette“, um anzulegen und die Fracht los zu werden. Der Kapitän macht das wohl öfters. Egal, ob nebendran ein grosser „Brummer“ liegt, oder nicht. Gemäss unserem Guide hat Tórshavn jährlich ca. 50 Kreuzfahrtschiffanläufe. Ziemlich ordentlich für so einen relativ kleinen Ort.

Kurz nach 16:30 gab’s mal wieder eine Durchsage für 3 verschiedene Kabinen (1x italienisch, 1x deutsch und 1x englisch), dass sich die Herrschaften sofort beim Empfang melden sollen. Ob die wirklich da waren, wissen wir nicht. Es kam keine weitere „Warnung“.

Punkt 17:00 legt der Kapitän den „Rückwärtsgang“ ein und parkt tatsächlich rückwärts um den Pier herum (90° und dann weiter zur 180°-Drehung) in Richtung Nordmeer aus. Aufgrund des Wetters – es erwartet uns wieder eine zünftige „Nebelsuppe“, wird das Nebelhorn (deswegen heisst’s ja auch so) recht oft betätigt, und nicht nur 3x zum Abschied vom Hafen.
Viele Gäste haben mitbekommen, dass Orcas im Hafen waren und belagern seither diese Fensterseite im Andromeda-Restaurant. Eine Gruppe Holländer hatte mitbekommen, dass Thomas so eine gute Sequenz gefilmt hat und bevor Thomas von seinem „Essen fassen“ wieder am Platz sitzen konnte, war „Filmshow“ auf dem Laptop angesagt. Ging ja nicht lange, aber die Leute waren begeistert und haben sich zigfach bedankt, dass sie das anschauen durften. Einer meinte nur, Kunststück, wenn die direkt hier am Fenster sitzen und die Tiere vor der Nase auftauchen. Ja, recht hatte er.
Superschön!

Jetzt sind wir auf dem Weg nach Invergordon, will heissen, oberhalb der Shetlandinseln und dann runter in Richtung Kanal. Mal sehen, wie bewegt die nächsten zwei Nächte werden. Hoffen wir’s Beste.
Dann gibt’s ja noch einen Gala-Abend, an dem endlich das dritte Kleid auch noch aus dem Kleiderschrank darf, gottseidank noch einen schönen langen Seetag (allerdings ohne die letzte Stunde, die uns noch von der MESZ trennt), dessen Ende leider mit Kofferpacken verplant ist und dann haben wir noch einen Tag Amsterdam für uns. Auch schön.

Wir sind rundherum zufrieden und sehr erfüllt mit all dem, was wir erleben durften. Egal, wie das Wetter war.

Jetzt heisst’s noch in aller Ruhe das zweite Buch von Jørn Riel („Wieder daheim“) lesen. Schliesslich hab ich die Teile ja dafür mitgenommen und will sie als Spende (wie jedes Mal) für die Bibliothek hier lassen.
 nach dem Abendessen finden wir in der Kabine....
unser Pearl-Club Abschiesgeschenk vor.....
das Modell der Costa Luminosa ! Klasse - passt gut zum Costa Classica-Modell, das wir auf der Spitzbergen-Reise 2007 am Ende bekamen und ist recht originalgetreu in Metall gegossen, auf Holzsockel montiert und mit gravierter Metallplatte auf dem Holz bestückt. Das Einzige, was bemalt ist, ist der gelbe Schornstein mit dem blauen "C" drauf.

Jetzt nichts wie ab ins Bett....

1 Kommentar:

  1. Kirkjubour wird von der beeindruckenden Ruine der St.-Magnus-Kathedrale beherrscht, mit deren Bau man im 13. Kirkjubøur is the impressive ruins of St. Magnus Cathedral dominated by,

    Interesting as in Kirwall in the Orkney Islands is the St Magnus Cathedral for the Danes which we enjoyes

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