Sonntag, 25. August 2013

Lofoten, Leknes, Wikingerdorf Lofotr auf Vestvagöy



Dass wir in Ruhe im Bottichelli frühstücken können, haben wir uns den Wecker auf 08:00 gestellt, aber ich bin bereits wieder um 06:00 und um 07:00 aus dem Bett „gefallen“… ja, die alte Gewohnheit, selbst an einem Sonntag…
Draussen sehe ich: herrlichstes Wetter! Also nichts wie die Balkontüre aufmachen, frische Luft in die Kabine lassen und die Aussicht (zum Teil vom Bett aus) geniessen.
 Wir machen recht pünktlich in Leknes fest, allerdings werden auch die Tender zu Wasser gelassen. Komisch… Der Transport an Land erfolgt ebenso über die Tender von Deck 3 aus, und von uns hier oben sieht das aus, als wären wir mit den ersten Balkonen auf Deck 7 fast am Pier aufgelegen…

 die Krabbenfang-Körbe liegen für den nächsten Einsatz parat...
 der Schwimmanker macht sich gut als Sonnenplatz mit Aussicht
 Ein Blick auf die Umgebung zeigt uns, dass wir wieder bei tiefster Ebbe angekommen sind, was natürlich ein Verlassen des Schiffs durch die Luken von Deck 3 oder 5 über den Pier nicht wirklich möglich macht. Daher also die Tenderbedienung. Auch ok. Da Ebbe ist, erscheint das durchaus sinnvoll… wenn wir zurück kommen, haben wir ggf. Glück und dürfen ohne Tender ins Schiff rein. Mal sehen. 

Im Laufe des Vormittags geht die Temperatur auf 20° C hoch. Mal sehen, ob das Wetter auch so lange gut bleibt, wie in Tromsö…

Nach unserem gemütlichen Frühstück im Bottichelli Restaurant gehen wir wieder zurück in die Kabine. Ich mach mich über die Blogupdates her, zudem auch über e-mails, die ich gestern aufgrund des erneuten Sturms und auch der späten Uhrzeit nicht erledigen konnte. Hier können wir die stabileren Internetbedingungen nutzen. Da Thomas mit seinem Tablet noch immer Schwierigkeiten hat, das Internet zu nutzen, aber noch immer so viele Stunden von seinem gekauften Paket übrig hat, beschliesst er, zum Internetpoint zu gehen und die stationären PCs zu nutzen, um endlich mal ausgiebig surfen zu können. Zeit haben wir ja und was soll er mir beim Laptop-Tippen zusehen… hat echt was.

Wir verabreden uns auf ca. 12:00 wieder in der Kabine, dass wir gemeinsam noch Mittagessen, bevor unser Ausflug um 13:45 in die Wickingersiedlung Lofotr und das Fischerdorf Vestervaegöy los geht.

Im Giardino war nicht so ein grosser Andrang, sodass wir in Ruhe unser Essen holen und vertilgen konnten. Dann ging’s nochmal hoch auf Deck 12, unsere Sachen holen und dann ab in die Grand Bar Piazza Italia zum Busnümmerle holen. Uns kamen allerdings schon eine grosse Gruppe Leute entgegen und wir haben uns eine Costa-Guide am Ende der Gruppe rausgepickt und nach unserer Busnummer gefragt…

Der Ausflug ist um 13:15 veranschlagt gewesen… hätte ich mal die richtige Brille aufgezogen, als ich im Tagesprogramm geschaut hab…aua… gut, waren wir ca. 15 min vor meiner gedachten Zeit da, so haben wir wenigstens noch unseren Bus erwischt… Peinlich… Gut haben die Leute im Bus nicht geklatscht oder sonst ne Bemerkung von sich gegeben (die wir gehört haben), denn sie kannten den echten Grund nicht… Sie meinten, wir hätten ein anderes Tender bekommen und waren daher später dran…

Wir wurden (auch ohne Aufkleber) in Bus Nr. 26 bugsiert und haben uns noch je einen Platz ergattern können. Das war wieder ein Linienbus, der zum Tourbus umfunktioniert wurde, somit waren die Einstiege sehr komfortabel breit.
Erna, eine Holländerin die seit über 30 Jahren auf den Lofoten wohnt, führte uns durch diese deutschsprachige Tour, bestehend aus Wikingergeschichte (Museum) und Landschafts-Sightseeing über die Insel. 
 
 
 
 
Was immer möglich war, uns über diese Inselgruppe sowie die Insel, auf der Leknes liegt, im Besonderen, wurde uns von ihr auf eine interessante Art vermittelt.

Das Timing war gut, der Guide im Wikingermuseum hielt sich auch sehr strikt an die Zeitvorgaben, sprach ebenso ein wunderbares Deutsch (war aber wohl Norweger), sodass wir trotz spätem Tourbeginn wieder pünktlich am Schiff ankamen. 

Die Landschaft bei gutem Wetter ist umwerfend schön, saftig grün und z.T. bunt durch die Häuser und bei genauerem Hinsehen auch durch Pflanzen und deren Früchte. Der Besuch im Wikingermuseum war sehr gut, die haben totales Hightech was die Audioguides angeht und wie alles, was gefunden, z.T. so weit wie möglich rekonstruiert wurde und auch die Haltung rückgezüchteter Tiere (Pferde, Kühe, Schweine) gestaltet ist: wirklich sehr ansprechend und in jedem Fall zu empfehlen, wenn keine Ganztagestour gewünscht ist.
 
 Die Audioguides für's Museum innen (2 Räume) und das Kino sind absolutes Hightech - inkl. Synchronisierung über Infrarot mittels kurzem Druck auf den Knopf, Das Grerät muss wie ein Laserpointer auf den entsprechenden "Point of interest" gehalten werden und schon stellt sich der passende Text ein... Irre ! Der Guide gab zu, die Technologie haben sie erst das zweite Jahr... Ich bin beeindruckt..
 
 Dieses Symbol wurde in sehr klein und in echt Gold mehrfach bei den Ausgrabungen in und ums Langhaus gefunden  - eins davon (nicht fotografiert) ist im Museum hinter Acrylglas zu sehen, ca. 1x2 cm gross. Das hier ist in holz geschnitzt und vergoldet.
Das ist das Kino mit einem Film (mit den Audioguides wird die Sprache in der eigenen Sprache abgespielt, die Umgebungsgeräusche kommen aus den Lautsprechern im Raum - ne ganz neue Erfahrung), wie die Entstehung und das Leben im und um das Langhaus gewesen sein könnte. Toll gmeacht.
Hochwertige Wachsfiguren (inkl. Bartstoppel beim Mann!) im Museum, wie sie gekleidet gewesen sein könnten - anand der Funde rekonstruiert...
 Nach Abgabe der Audioguides ging's dann raus in Richtung (rekonstruiertes) Langhaus.
 Hier werden ebenso Specia Rara gehalten (bzw. rückgezüchtete Rassen von Schwein, Kuh und Pferd).
 Die Schweine hier nutzen die Sonnenstrahlen um noch etwas Wärme zu speichern - die Elster hinten auf dem Ast tut's gleich und hält dabei Ausschau nach was Essbarem...
 Die Aussicht ist ein Traum und das Wetter dazu.
 Blick zurück zu den Museumsräumen und dem Eingangsgebäude
 Hier sind die Originalpositionen des ursprünglichen (ausgegrabenen) Langhauses inkl. Erdwall, der die Begrenzung des Gebäudes anzeigt. Die Rekonstruktion war an diesem Ort nicht erlaubt, da dieser als Kulturerbe definiert wurde und somit baulich nicht verändert werden durfte. Also wurde das Langhaus 30m nebendran neu erbaut (nach alter Art und mit dem Wissen damaliger Handwerksgeräte usw.)
 Die Kirche ist nur ein Blickfang, der allerdings nicht zum Museumsareal gehört.
 in diesem Langhaus waren Stallungen, Lager-&Lebens-/Schlafräume, sowie auch die Thronhalle untergebracht. Es ist ca. 120m lang (hoffe, ich erinnere richtig - oder waren's 80 m? SORRY! aber gross ist's in jedem Fall, siehe hiernach).
 Hier erklärt uns der Museums-Guide die Sache mit dem geschützten Kulturgut und dem ursprünglichen Langhaus.
 die rückgezüchtete Kuhrasse - recht gedrungen, und kräftig, aber wohl "glücklich", da recht frei und draussen.
 
 Als erstes fällt mir dieses Zeichen auf (überall im Langhaus angebracht) - soll wohl den Notausgang anzeigen - auf "Wikingerisch"... Nette Idee und dennoch klar gelöst.
 Die Schnitzereien in der Thron& Festhalle sind super
 Hier drin bekommen wir noch mehr Infos und da dürfen wir dann auch alles anfassen und auch mit Blitz fotografieren, da alles Rekonstrukte sind.
 Thomas steht neben der Thron-Bank
 intressant sind sämtliche Tische, denn die sind alle vom Sitzenden weg mit Rillen und abgeflacht, als ob da der "Müll", bzw. die Essensreste und die Fleischsosse usw. in Richtung Boden umgelenkt/abgeleitet werden sollten. So schön verziert wie hier ist nur der Thron-Tisch. Die anderen rundherum sind schlicht gehalten, aber dennoch im gleichen Prinzip hergestellt.
 das durften die klein gebliebenen Grossen dann später alles anprobieren und sich damit fotografieren lassen - mit Vorwarnung,d ass das Kettenhemd zwar alleine an- aber nur mit Hilfe wieder ausgezogen werden kann. Es wiegt über 10kg...
 Lagerung von Stockfisch und Kräutern sowie Dörrobst usw.
 ein Nebenraum vom Versammlungs-Saal
 ein weiterer Raum mit Betten und Werkbänken
 
 die Schnitzbilder sind recht eindeutig...
 Hightech-Toiletten für Besucher hinter roh behauenen Türen - rechts davon sogar eine Behindertentoilette.
 
 
 was auch immer das für ein Fisch war? Eindrücklich in jedem Fall...im Hintergrund wieder Stockfisch (Dorsch) und Kräuter.
 Webstühle der alten Art (so man sich das vorgestellt hat, wie's hätte sein können) - funktioniert hätte es in jedenm Fall.
"Fleischlager"...
 Getreidemühle (auf dem Tisch die zwei Mühlsteine)
 Luftluke im Dach über dem Feuer im Langhaus
 draussen gibt's Hinweise auf noch viel mehr zu sehen... für's Schiff hat's allerdings leider nicht mehr gereicht - also in jedem Fall nochmal einen Besuch wert - ggf. dann aber irgendwie alleine? Mit Taxi? Wie auch immer... obwohl wir wirklich gut Zeit bekommen haben, um alles anzusehen und zu fotografieren und zu lesen, hat's für die ganz grosse Runde über das Gelände des Freilichtmuseums nicht gereicht.
 Die Container sind ein guter Rückzugsort, falls das Wetter mal nicht so will...
 
 oder eben wieder zurück in die Sonne, wer weiss wie lange sie noch scheint, denn die Lofoten sind nicht nur für gutes Wetter bekannt...
 
 Der Blick auf das Langhaus. Jetzt bekomme ich das Teil endlich mal amn Stück auf das Foto.
 unser Weg in Richtung Tourbusse, dass wir weiter fahren.
 Das ist die Übersichtskarte des Freilichtmuseums.
Weiter ging's über die Insel zu einigen Panoramablick-Punkten... 
 
 ganz entfernt im Dunst ein Blick auf unser Schiff in Leknes am Pier
 und wieder ein Aussichtspunkt - etwas näher dran, aber nicht weniger diesig - u.a. in Richtung Schiff
 Hier die Busse - für unsere Begriffe richtige Linienbusse, also hinten sehr bequem einzusteigen. Toll.
 das älteste Fischerhaus auf Vestvagöy (dieser Insel) - gemäss Erna
 
 
 super Blick auf einen wörtlich "spiegelglatten" See
 
 Toller Blick zurück aufs Meer und die vielen "Felsbröckel" im Meer - ein echte Herausforderung für jeden Bootslenker...
 und wieder das Schiff in der Entfernung - wieder aus einem anderen Blickwinkel
 
 
 
 
 
 
 
 
Als wir zurück zum Pier kamen (nicht ohne noch ein Erinnerungsfoto mit dem ortsansässigen Troll)
 
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haben wir mit Wohlwollen festgestellt, dass die Flut das Schiff so weit angehoben hatte, dass der Tenderdienst nicht in Anspruch genommen werden musste und wir somit auf Deck 3 direkt ins Schiff konnten.
 
 
Als wir unsere Sachen aus der Röntgenstrasser ausgefischt haben, sahen wir unseren Beikellner Andy und auch Majorie vom Frühstück am Staff-Lift stehen, bereits gerichtet für die erste Abendessen-Schicht. Wir wurden von beiden freudig begrüsst, speziell, da sie nicht mit uns dort gerechnet hatten. Ja, war eine schöne Überraschung.  

Wir sind dann zu Fuss auf Deck 4, durch den Kabinengang nach vorne zum nächsten Aufzug und dort – wohlwollend feststellend, dass auch der zweite Aufzug bis Deck 14 jetzt wieder funktioniert – mit dem nächsten, der kam, auf Deck 12 in die Kabine, erst mal alle Sachen ablegen, es war nämlich wirklich richtig warm geworden und das Wetter noch immer „ne Wucht“.
 Der Lotse steht schon parat...
 
 die Mooring-Station lässt schon die Taue locker...
 und da kommen die Männer, die die Taue vom Schwimmanker befreien... Auch nicht grad ne Arbeit, die mit festem Untergrund einher geht...
 
 
 
 
 
Als wir auf dem Balkon standen, haben wir festgestellt: da kommen noch zwei Leute, die zweite Gangway wird bereits abgebaut, eine Person mit Aktenköfferchen musste noch raus, dann konnte das Ablegemanöver los gehen. Sobald das Schiff mit dem Heck einigermassen vom Pier weg gedrückt war, konnten die zwei Tenderboote noch eingeklinkt und hoch gehievt werden. Dabei hatte der Kapitän aber bereits Fahrt aufnehmen lassen.

 die Kirche im Hintergrund ist auch wunderschön....
 während der Fahrt werden hier die Tenderboote hoch gezogen...
Hier sieht man deutlich die Vorzüge der Lage unseres Balkons... So hat Thomas fast gerade freie Sicht nach vorn - indem er einmal die Kamera um die Ecke hält - natürlich nur, wenn  von der Nachbarkabine, die den gesamten Eckbalkon hat, niemand da ist.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Weiter draussen im Fjord kam dann auch das Lotsenboot und hat den Lotsen wieder aufgenommen, sprichwörtlich die „Kurve gekratzt“ und die neoRomantica ist in Richtung offenes Meer weiter gefahren.
 
 
 
 
 da scheinen Fischzuchten in "Schwimm-Netzen" zu sein, die immer wieder woanders hin gebracht werden, um jederzeit Frischwasser zu haben.
 
 
 
 
 
 
 
Letzteres haben wir recht bald mitbekommen, es hat heftig angefangen zu winden, die ersten Wolken zogen über den Bergkuppen auf und es wurde ordentlich frisch auf dem Balkon. Nicht sehr viel später ging die Schaukelei bereits los, die sollte auch so schnell nicht aufhören.
Wir haben’s uns drin auf dem Bett gemütlich gemacht, noch etwas geruht, bis es dann Zeit zum Abendessen war und dann ab ins Bottichelli, dass wir nicht vom Fleisch fallen.
 Es war wieder total lecker. Nur war mir diesmal der Lachs für meinen Geschmack etwas zu „fettig“. Nun gut, da hab ich wohl einen Fisch mit etwas mehr Fett zwischen den Muskelsträngen erwischt. Macht nichts.

Danach sind wir noch beim Photoshop vorbei schauen gegangen, wie’s aussieht mit dem Galafoto vom Willkommenscocktail – war noch nicht fertig gebastelt… und weiter sind wir als „Verdauungsspaziergang“ zu Deck 5, an das Interaktive „Totem“, um Thomas endlich nochmal als Clubmitglied anzumelden, denn als „Repeater“ ist er bereits verzeichnet, hatte früher auch mal ne „Aquamarin“-Karte, aber der Status ist irgendwann mal weggefallen. Aus welchem Grund auch immer. Keine Ahnung. Ich finde, er sollte bei einer erneuten Reise auch Prozente auf die Internetnutzung bekommen dürfen. Mal sehen.
Dazwischen haben wir in der Grand Bar Piazza Italia den Tenor singen gehört... Thomas' Ding ist's nicht ganz, ich bin mal eben kurz davongeschmolzen... Hatte der ne tolle Stimme...
Tja, und dann ging’s wieder hoch auf Deck 9, in die Bar Cabaret Vienna, um unseren Gute-Nacht-Trunk zu nehmen.
Bis wir dann gegen 23:00 in der Kabine waren, hat’s weiter ziemlich geschaukelt. 
Auch ok. Wir haben bald das Licht aus gemacht und sind schnell tief und fest eingeschlafen. Morgen ist ja Seetag, also keine wirklichen Verpflichtungen. Herrlich!

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