Mittwoch, 30. August 2006

Zum 5. Hochzeitstag und meinem Geburtstag hat Thomas was ganz Besonderes vor...




Es geht auf Mitternacht zu.... gleich hab ich Geburtstag und zudem steht unser 5. Hochzeitstag an.



(...weil Du meine Sonne bist...)

Thomas hat schon so eine Vorfreude auf das, was er mir schenken will, bzw. für unseren besonderen Anlass organisiert hat... ich durfte es mittels einem kleinen Film, den er "zurechtgeschnitten" und vertont hat, direkt nach Mitternacht erfahren. Ich war gerührt und überwältigt und: hab natürlich wieder mal ein Nastuch gebraucht... - nicht nur eins...



am 29.07.2006 geht's los - wir fahren nach Basel/Mulhouse an den Flughafen, haben nach dem Check-in noch Zeit für ein gutes spätes Frühstück und etwas Plane-Spotting...



und dann gehen wir zum Gate für unseren Easy-Jet-Flug nach Hamburg. Leider haben an diesem Tag die Lotsen in Barcelona gestreikt, und da unser Flieger von Barcelona kommt, um nach Hamburg zu fliegen, warten wir... und warten wir... und warten wir... Na ja. Jedenfalls kam der Flieger mit 2h Verspätung an und eine 3/4 h später durften wir dann endlich einsteigen und es ging ab nach Hamburg. Daher kamen wir auch einiges zu spät dort an und waren auch aufgrund der herrschenden Hitze (auch in Hamburg) so erledigt, dass wir keine weiteren Besichtigungen abends wollten. Es war gerade der grosse "Dom" in Hamburg los und wahnsinnig viele Leute unterwegs, und unser Hotel so "ziemlich um die Ecke" (ca. 15 min zu Fuss bis zum Festplatz). Wir haben es vorgezogen, beim Griechen um die Ecke (in der Nähe des Hotels, das Thomas ausgesucht hatte) etwas zu Abend zu essen und dann einfach nur noch ins Bett zu fallen. Wir hatten im Hotel die Basketball-Damen-Mannschaft aus Russland untergebracht. War wohl was Grösseres los. Jedenfalls waren die Damen auch beim Griechen und haben zünftig beim Wodka zugelangt (Ouzo war irgendwie nix...). Ausserdem waren die Damen sehr gross... Es war jedesmal wieder beeindruckend, wenn eine aufstand und an uns vorbei ging.


30.07.2006 Kiel

Trotz der starken Schwüle schaffen wir es, ziemlich tief und "kaputt" zu schlafen, später schön zu frühstücken und dann machen wir uns auf den Weg zum Hauptbahnhof, um die Nord-Ostsee-Bahn nach Kiel zu bekommen.... wir kleben schon wieder zünftig... es ist so schwül... nun, es ist ja immerhin Sommer, aber na ja.


Wir freuen uns schon sehr, weil es auf die Color Fantasy gehen soll. 


Eine recht neue Kreuzfahrt-Fähre (2'700 Passagiere, bis zu 700 Autos oder auch 200 LKWs), die regelmässig zwischen Kiel & Oslo verkehrt. Buchbar sind auch Arrangements, in denen die gleiche Kabine 2 Nächte bewohnt bleibt (somit günstiger als zwei Einzelfahrten), mit Aufenthalt von ca. 4h in Oslo mit der Möglichkeit der Zubuchung von Stadtrundfahrt, Karbbenpuhlen oder geschlichtlicher Ausflug. Auf eigene Faust geht natürlich auch. Aber auch hier gilt, wer auf eigene Faust zu spät kommt, hat Pech gehabt...



Thomas hatte sich für die Stadtrundfahrt entschieden, da er selbst noch nie in Oslo war. Als wir in Kiel ankamen, war die Color Fantasy natürlich schon am Norwegenkai fest gemacht (seit 09:30 Uhr). Von 12:00-13:00 gab's live-Musik mit 3 Personen und deren Instrumenten (Klavier/Querflöte/Geige). Ab 13:00 gab's das Boarding, sodass wir gut Zeit hatten, den Beleg, den Thomas für die Buchung bekam, am Info-Desk im Colorline-Gebäude gegen zwei gültige Tickets, bzw. "Karton-Zimmerschlüssel mit Magnetstreifen" einzutauschen. Wir waren beeindruckt.

Bald drauf ging das Gedränge los... Wir kannten ja von anderen Reisen, dass wir den Pass vorzeigen müssen, da wir ja das "Land verlassen", aber das hat keinen interessiert. Die wollten nur sehen, dass wir ein Ticket haben und dann durften wir durch. 


Wir haben recht flott zu unserer Kabine gefunden. Eine "innen-aussen-Kabine mit Blick auf die Promenade", allerdings war das weniger die Promenade, sondern der Blick auf denTraum von einem Restaurant am Heck (von aussen eigentlich ein grosses schwarzes Glas-Viereck) - mit einer supergut funktionierenden und recht kühl eingestellten Klimaanlange, hier werden wir heute Nacht einen erholsamen Schlaf finden... Wir luden unsere Habseligkeiten ab, schnappten Kamera und Geldbeutel und machten uns auf den Weg in die Observation Lounge (die grosse Schüssel/Scheibe vorne ganz oben über der Brücke, das aussieht wie ein UFO).


Um 14:00 geht's los. Das Riesenteil setzt sich in Bewegung und wir geniessen ohne Ende den Ausblick von gaaaanz oben über die Kieler Förde, als wir ganz ruhig und friedlich mit diesem grossen Schiff dahingleiten - von einem Aussichtspunkt aus, den auch andere bereits fest für sich in Anspruch genommen haben.

Wir haben festgestellt, dass diejenigen, die "zurück" fahren, schneller wieder auf's Schiff dürfen, d.h. natürlich auch eher den besten Platz am Fenster in der "Schüssel" besetzen können. Aber für uns war das, was wir ergattern konnten, klasse. Später leerte sich der Raum etwas und wir konnten nach vorne aufrücken. Wir genossen erstmal einen ganz feinen Fruchtcocktail und dachten an unsere Lieben zuhause. Geht's uns gut...!

Später gab's dann einen Rundgang durch das Schiff (mittels Plan - sonst klappt das beim ersten Mal nicht) und wir haben natürlich auch an sämtlichen Shops mal rein geguckt, sowie die Anordnung der Promenade bewundert. Wirklich, wie eine "gemütliche Gasse im Ort", wo immer rechts und links der "Fussgängerzone" im Wechsel Shop (Souvenir, Parfum, Kleider, Edelboutique, Schmuck, usw.) und Restaurant/Bistro/Bar angeordnet waren, sodass die Gäste nicht in einem "Schuss" durch rennen, sondern dazu animiert werden, im Zick-Zack durch zu laufen und sich wirklich alles anzusehen. Es hatte auch ein Kinder-Paradies, Internet-Station, Tolle Restaurants / Tappas Bar usw. auf der Promenade, im Geschoss unter der Promenate hat es u.a. einen Duty-Free-Shop mit tatsächlich eigenen kleinen Einkaufswägen, dass die Kunden nicht alles auf dem Arm tragen müssen und sollte es im Skagerak doch schaukeln (was es schliesslich wirklich konnte), fällt keinem die wertvolle Flasche Whiskey runter... Die Skandinavier sind als Kunden für den günstigeren Alkohol zu haben, die Deutschen kaufen dann eher Rentiersalami, Elchfilet vakuumverpackt und tiefgekühlt, Myltebere-Marmelade, usw usw.

Am gegenüberligenden Ende des supertollen Restaurants im Heck, also im Bug befinden sich Casino, Diskothek und das Theater! Wir haben allerdings so viel zu sehen gehabt, dass wir das Theater erst bei einer zweiten Reise (dann auf der Color Magic) an beiden Abenden besucht haben. Eigentlich reichen 2 Nachmittage/Abende fast nicht für alles, wenn das Schiff noch nicht bekannt ist. Jedenfalls hatte ich auch ein am Heck (über dem tollen Restaurant liegendes) Innen-Schwimmbad (auch über 2 Decks) ausgemacht, das ich unbedingt besuchen wollte. Wir haben den Termin auf den Nachmittag der Rückfahrt gelegt. Dort hat es nämlich eine "Riesenrutsche" mit einigen Kurven und viel Spass, zudem eine flache Stromschwimmanlage und 2 Jaccuzzis, sowie eine Rutsche für Kinder. Wirklich toll. In der Mitte des Schiffes, auf ähnlicher Höhe, wie das Schwimmbad ist, hat es noch ein Konferenz-Center mitsamt eigenem "Auditorium", (für ca. 120 Personen) Konferenzsälen usw.

Wahnsinn, was in diesem Schiff alles untergebracht wird und nicht zu vergessen: die Kabinen und die ganzen Autos!
Wir mussten uns immer wieder sagen: es ist eine Fähre! Spätestens bei dem Fakt, dass sämtlicher Konsum separat bar bezahlt werden musste und nicht via zentral registrierter Karte - wie bei einer "normalen" Kreuzfahrt - abrechenbar war, haben wir das mitbekommen und es war nicht wirklich günstig, schmeckte aber immer vorzüglich und der Service war sehr zuvorkommend - egal wo (ausser einmal im Souvenir-Shop, aber naja - das findet man/frau immer mal wieder).



So, jetzt den ganzen "Klebebapp" des Tages abduschen, und umziehen, denn wir hatten einen Tisch im Heck-Restaurant für das Abendessen gebucht und wollten nicht zu spät kommen.



Es war schlichtweg ein Gedicht, was wir serviert bekamen und wir haben jede Sekunde und jeden Bissen genossen.

Ja, wir haben unseren 5. Hochzeitstag (der ja eigentlich schon vorbei war) richtig zelebriert. Es war wunderschön..


Und dann... nix wie ins Bett, der nächste Morgen ruft...

31.07.2006 Oslo
Der Wecker klingelt erbarbungslos, wir müssen aufstehen, um noch in Ruhe frühstücken zu können, bevor das Schiff um 09:30 in Oslo eintrifft und wir von unseren Tourbussen aufgenommen werden.
Die Nacht hat nett geschaukelt, wir haben herrlich geschlafen und uns gut erholt, da ja dank Klimaanlage eine angenehme Temperatur im Zimmer geherrscht hatte.

Auf der Einfahrt in den Osloer Hafen, bzw. zum Colorline-Terminal (die Akerhus-Festening auf der rechten Seite des Fjords ist den "normalen" Kreuzfahrtschiffen vorbehalten), kamen wir am Fram Museet auf der Museumsinsel vorbei (später erfuhren wir, dass wir da ja Halt machen würden, um die alte MS Fram zu besichtigen), 

und hatten eine guten Blick auf Oslo und den Holmenkollen, welchen wir ebenfalls besuchen würden.


Unsere Reiseleitung, war sehr freundlich und vermittelte uns sehr viel Wissen. War klasse. Sogar den langen Weg durch den Frogner Park (alles voller Figuren von Gustav Wigeland) hindurch erklärte sie uns an einigen Stationen, was hier gemeint ist und warum wie gearbeitet wurde. Die Skulpturen sind einmalig. Während eines anderen Besuches (2 Jahre Später) sollten auch endlich Fotos enstehen, die trockenen Fusses gemacht würden, denn es schüttete schrecklich und die meisten hatten keinen Schirm dabei. Na ja, das Wetter ist nicht immer verlässlich...haben wir hier lernen dürfen. Aber es war in jedem Fall sehenswer und die Entscheidung fiel: da müssen wir nochmal hin, um das wirklich geniessen zu können!

Nun, wir kommen pünktlich wieder zum Schiff zurück, gehen auf die Kabine und trocknen uns erstmal ab, weil wirklich alles total durchnässt ist... der perfekte Grund, ins Schwimmbad zu gehen, um im warmen Jaccuzzi erstmal wieder aufzuwärmen... 

Vorher brauchen wir aber eine Stärkung. Seit dem Frühstück hatten wir nichts mehr zu Beissen. Wir entschieden uns diesmal für die Pizzeria an Bord. Das war definitiv kein Fehlgriff... Für das "nächste Mal" ein guter Tip.


Wir fuhren bei starkem Regen von Oslo ab, sahen, wie das Kreufzahrtschiff "Mona Lisa"  in eine wirklich schwarze Wand hinein fuhr -die taten uns schrecklich leid- und wir fuhren dem aufgehenden Himmel entgegen. Prompt kamen die ersten Sonnenstrahlen wieder durch, als wir den Oslo-Fjord verliessen. Wir genossen unsere Zeit im Bad und ich testete die grosse Rutsche, ob sie mir stand hielt. War super! Thomas musste da auch hoch und wir konnten sagen: Stiftung Warentest: bestanden! Ich bin insg. 5x gerutscht. War wirklich lustig.

Für den Abend hatten wir wieder einen Tisch im Heck-Restaurant gebucht, diesmal bekamen wir einen anderen Tisch zugeteilt.
 
 Das Essen und natürlich der Service waren wieder umwerfend. Uns ist aufgefallen, dass die Tische nur so voll gebucht werden, dass die Kellner ohne hektische Rennerei alle Leute gut bedienen können und kein Tisch wird an einem Abend doppelt belegt, sodass die Gäste wirklich in aller Ruhe geniessen können. Sehr schön!


Ach, schön... und in der Bar oberhalb des Restaurants spielt  wieder ein Pianist am Flügel... so schön... Dort geniessen wir nach dem Essen noch einen Kaffee auch hier mit einem tollen Ausblick auf das leicht bewegte Meer und die Abendsonne.


Und wieder ruft das Bett - es war ein ereignisreicher, schöner Tag.


01.08.2006 Kiel
Wieder geht der Wecker, wegen dem Frühstück und schliesslich müssen wir pünktlich aus dem Schiff, dass die Putzkolonne alles für die nächsten Passagiere richten kann, die bereits wieder ab 13:00 das Schiff stürmen werden. Das ist wohl das Einzige, was auch auf diesem Schiff gleich ist. Allerdings kommen die Reinigungskräfte von den jeweiligen Häfen an Bord. Es hat nur eine Mindestbesatzung, die mit reist, daher hat es auch so viel Platz für Autos/LKWs und Passagiere.


Wir gingen an Deck, um die Einfahrt nach Kiel zu geniessen und  vor allen Dingen das Wendemanöver des Grossen Schiffes (180°-"Pirouette") - ohne fremde Hilfe - für das Rückwärts-Anlegen am Norwegenkai zu beobachten. Als wir sahen, dass das Schiff vertäut wurde, sind wir wieder auf unsere Kabine, um das Gepäck zu holen.

Allerdings war auf den Treppen, Gängen und beim Ausgang inder "Fussgängerzone" so dermassen ein Gedränge, dass wir wirklich in der Kabine in Ruhe warten konnten, bis wir gesehen haben, dass unten endlich die Türe auf ging und die Menschenmasse in Bewegung kam. Wir hatten ja eine gute Sicht von unserem Bullauge zur Promenade hin.

Als wir dann aus dem Terminal kamen, entschieden wir uns, das Gepäck im Bahnhof im Schliessfach zu verstauen und dann nochmals zu versuchen, ins Aquarium zu gelangen, weil dies ja bei unserem letzten Besuch leider geschlossen war. Es war ein ordentlicher Marsch, aber wir hatten Glück. Das Aquarium war offen, und es war "wegen Krankheit" draussen eine Kasse montiert, in die man eine Spende (anstelle ordentlichem Eintrittsgeld) hinterlassen konnte. Die Türen waren offen. Wir sind rein und haben mit Interesse die diversen nachgebildeten Lebensräume der Fische beobachtet, es war z.T. die "Ostsee" mit dessen Bewohnern usw. Wirklich schön. Es hatte auch kleine Haie und Barsche und auch Krabben, Rochen, Quallen usw. Klein aber fein und es klärt wirklich gut auf. Es scheint auch gut von Schulklassen besucht zu werden. Die Robben, die wir das letzte mal sahenm, waren diesmal nicht draussen in den Becken.

Bald war es Zeit, in Richtung Bahnhof zu gehen, um nach einem  Mittagessen den Zug nach Hamburg und dann den Flieger zurück nach Basel zu bekommen.


Es war wirklich ein wunderschönes Geschenk und eine sehr schöne Zeit, die wir verbringen durften. Ja, wir werden auch Color-Lines wieder "beglücken".

... weiter geht's mit Costa Classica - Spitzbergen 10.-24.06.2007

Freitag, 30. Juni 2006

Der Wunsch nach der nächsten Schiffsreise führt uns rund um die britische Insel

20.05.2006 Hamburg - König der Löwen 
Da das damalige Reisebüro unseres Vertrauens beim Anreise-Arrangement einen "Bock geschossen" hat, und uns einen Nachtzug zum Abreisetag nach Hamburg gebucht hatte und nicht einen Tag vorher, wie wir es gottseidank rechtzeitig (1 Woche vorher) mittels aufgehobener Faxe nachweisen konnten, wurden wir kurzentschlossen (ohne weitere Kosten für uns) für den 20.05.2006 auf den AirBerlin-Flieger von Zürich nach Hamburg gebucht, Abflug 07:30 früh..... Da es um die Zeit keine Zugverbindung von Stein-Säckingen (CH-Seite des Rheins) nach Zürich-Flughafen gab die uns rechtzeitig am Terminal eintreffen lassen sollte, und eine Taxianreise von den Kosten her (65km) unzumutbar ist, hat die Dame des Reisebüros eine Transport-Nachtsicht eingelegt und uns um 05:30 zuhause abgeholt. Wir haben alles pünktlich erledigt bekommen, sind mit dem Flieger nach Hamburg, mit dem Airport-Shuttle an den Hauptbahnhof und dan mit Ubahn an die Landungsbrücken, wo in einer Seitenstrasse auch unser Hotel war. Allerdings weit genug weg vom Kiez. Wir haben im Hotel eingecheckt, sind erstmal  im Portugiesen (von denen es in dem Viertel allerdings wimmelt, was wir fspäter fest gestellt hatten) gegenüber vom Hotel was essen gegangen,

haben uns dann an den Landungsbrücken ein bisschen umgesehen, und sind danach auf die Fähre, die uns zum "König der Löwen"  auf der anderen Seite der Landungsbrücken gebracht hat. Ich hatte die Karte für das Musical von Thomas zu Weihnachten bekommen :-)
Es war 'ne Wucht! Absolut empfehlenswert und jeden (doch recht teuren Cent) wert. Wir hatten einen klasse Platz, die "Tiere" sind neben uns vorbei auf die Bühne und es war wirklich ein Erlebnis für Auge und Ohren. Da würden wir gerne wieder mal rein.


Zu Abend gegessen haben wir im Restaurant auf den Landungsbrücken mit Blick aufs Wasser.


Ziemlich erledigt von dem doch wirklich sehr langen Tag sind wir dann zurück ins Hotel auf unser Zimmer und haben erstmal die viel zu kurze Nacht davor nachgeholt.

21.05.2006 Hamburg - Miniaturwunderland & Boarding
Da wir ins Miniaturwunderland wollten, sind wir doch wieder ziemlich früh aufgestanden, um rechtzeitig zur Öffnung dort zu sein, und um ein langes Anstehen, bzw. grossen Besucheransturm zu verhindern und uns in Ruhe umsehen zu können. Um 09:00 wurde es geöffnet und um 10:30 konnten wir vor Lauter Leute kaum noch treten, geschweigedenn "gescheit" fotografieren oder filmen, ohne dass ständig jemand im Weg gestanden wäre...

Die Wartezeiten können übrigens hier als "Vorausschau" eingesehen werden. Die Anlage ist jederzeit wieder einen Besuch wert, speziell, da mit dem ersten Mal sowieso nicht alle Eindrücke geblieben sind, es so viele verschiedene Dinge zu sehen gibt und zudem immer wieder Neuigkeiten geplant und gebaut werden. Auf jeden Fall: wieder mal!


Da es eh langsam Zeit wurde, sind wir zum Hotel zurück gelaufen, haben unser Gepäck genommen und aufgrund der Distanz (in Anbetracht der schweren Koffer) doch ein Taxi gerufen, das uns zum Kreuzfahrtterminal (eigentlich bunt aufeinander gestapelte Container) gebracht hat.
Die Akkustik der Ansagen für's Boarding war im Terminal nicht optimal: es wurde was gesagt, alle sind vor gehechtet -ungeachtet der aufgerufenen Nummern- und somit im Weg gestanden für diejenigen, die eigentlich hätten durch sollen... genug Sitzplätze (Plastikstühle) gab's schon garnicht, da einige Reisebusse voller Passagiere bereits angekommen waren und die Senioren sich natürlich die Plätze ergattert hatten. Das konnten wir nicht mal verübeln...



Als wir dann doch endlich drin waren, haben wir uns erstmal an's "Welcome-Buffet" gemacht, da die Kabinen erst ab 14:00 freigegeben wurden. Auch gut. So lernten wir gleich mal unseren Lieblingsplatz für tagsüber kennen, das Buffet-Restaurant, ein Tisch am Fenster, der grad die Sicht für beide (gegenübersitzenden) in je eine Richtung zwischen den Tenderbooten frei gab. Das Wetter war später oft schlecht genug, dass wir diesen Platz fast "fest gebucht" hatten...
Ab 14:00 war dann die Kabine freigegeben und wir haben gestaunt, wie gross die war... Sie wäre eigentlich eine 4-Bett-Kabine und somit hatten wir noch einen schmalen Schrank mit mehr Regalen und seitlich vom Bett (hintere Wand) mehr Platz, da dort die 2 übereinander angeordneten Klappbetten runter geklappt worden wären. So hatten wir eine schöne "luftige" Innenkabine. Kaum hatten wir ausgepackt, ging's auch schon an den "Emergency Drill", wie's sein muss.



Als der dann vorbei war, haben wir die Westen in die Kabine gebracht, unsere Kameras genommen und sind an Deck, um die Ausfahrt aus Hamburg festzuhalten. Es war schlichtweg ergreifend... An den Landungsbrücken waren so viele Leute, die winkten, durch die Schiffslautsprecher kam Musik das Horn trööötete, bessergesagt "brummte", da ja doch ein recht tiefer Ton dahinter liegt und ich hab schon wieder ein Nastuch gebraucht - sehr ergreifend....

22.05.2006 Seetag
Der erste ganze Tag an Bord liess uns schnell erkennen, dass die Costa Classica sehr baugleich zur "Schwester" Costa Romantica ist - die wir ja bereits aus unserer Reise ins westliche Mittelmeer kannten.


Wie üblich, war am zweiten Abend der Kapitänsempfang


und das Welcome-Dinner angesagt. Wir haben uns in Schale geworfen und konnten an den Fotografen natürlich wieder nicht "ungestraft" vorbei..


Den Kapitän kennen wir doch... Das ist der Mauro Muratore von der St.-Petersburg-Fahrt mit der Costa Europa! (Foto siehe 25.05.2006, Club-Galaabend) Die (Schiffs-)Welt ist klein... Und er hat einen Schritt auf ein neueres Schiff getan. Ob's ihm hier wohl besser gefällt? Er "spielt" mal öfters mit dem Schiffshorn, als auf unserer letzten Reise...

 

Auf dieser Reise sollten die Fotografen noch reich werden. Ich meinte gegen Schluss zu nur, ob ich nicht auch Tellerwaschen gehen dürfte, anstelle meine Karte zur Zahlung hin zu geben. Sie kamen uns tatsächlich entgegen - nicht mit dem Tellerwaschen, mit der Anzahl abgerechneter Bilder! Allerdings darf das natürlich nicht selbstverständlich sein. Wir sind ja selbst schuld, wenn wir so viele Bilder kaufen. Das ist freie Marktwirtschaft, oder?


23.05.2006 Southampton
Für diesen Tag haben wir den Ausflug nach Salisbury, Stonehenge und Winchester gebucht. Wir wussten damals nicht, wie schön Southampton sein kann, aber macht nichts, wir sollten noch mehrmals dort sein und mindestens 1x die Gelegenheit zur gründlichen Besichtigung bekommen.

Salisbury hat einen schönen alten Stadtkern, und einen Traum von einer Kirche. Ein Riesenteil - um das mal vorsichtig auszudrücken. Sehr sehenswert und wunderschön.

Der nächste Halt war Stonehenge. Toll anzusehen, aber irgendwie fehlt uns das mystische, was dem eigentlich immer anhaftet, wenn das Wort ausgesprochen wrid.... Was wir uns aber holen, ist der beginn eines zünftigen Sonnenbrandes, weil es immer wieder diesig ist, dann plötzlich der "Planet sticht" und dann wieder kühl und nieselig ist. Nun ja... das ist halt England, ausserdem wird's ja bald Sommer.


Auf dem Weg zurück nach Southampton machen wir noch in Winchester Station. Was die Altstadt angeht, noch schöner als Salisbury. Allerdings haben wir es hier nicht geschafft, in die ebenso beeindruckende Kirche (sie war "Filmstar" im Film Davinci Code, da in London nicht gedreht werden durfte) hinein zu gehen, da wir uns für die Reiseleitung entschieden, um die "echte" Tafel von Artus zu sehen. Es war ein rundes Holzbrett, an die Wand einer sehr alten Halle gehängt, zudem bereits mit dem Bild des Königs bemalt, was darauf schliessen lässt, dass es wohl jüngeren Datums sein müsste. In der Halle stand auch ein recht grosses schwarzes Granit-Bildnis der Queen Victoria und zudem einen kleinen "Kräuterhof" durch den man durch einen kleinen Durchgang hinten aus der Halle heraus gehen kann. Der Weg zurück zur Bushaltestelle sagt uns: wir müssen hier unbedingt nochmal zum alleine herumlaufen her kommen. Wir wussten damals nicht, dass wir Winchester noch 2x besuchen werden, allerdings nur mit Blick aus dem NationalExpress-Bus. Vielleicht ein anderes Mal.

24.05.2006 Cherbourg (anstatt Gurnsey) 
Aufgrund starker Winde (Stärke 8-10) und zünftigem Wellengang im Kanal wurde kurzfristig (21:30 am Vorabend) umentschieden, dass wir den geplanten Halt in Gurnsey ausfallen lassen müssen, da die Ausbootung mit den Tenderbooten unmöglich wird - viel zu gefährlich. Stattdessen wird Cherbourg in der Normandie angefahren und wir sind total happy, dass wir noch einen Platz für den Ausflug auf den Mont Saint Michel ergattern können! Das war eine leichte Hektik am Vorabend nach dem Abendessen, da die Tickets und die Guides an Land noch organisiert werden mussten. Aber es war alles auf jeden Fall wert.

Wir kamen bei etwas diesigem Wetter hin (ca. 1h Busfahrt), es war beeindruckend, wie der Mount Saint Michel mitten im Watt stand (es war Ebbe). Wir haben sehr viel Schweiss auf dem Weg nach ganz Oben gelassen, aber der Blick ins Umland war umwerfend. Die Geschichte sehr interessant. Wir hatten ein Lunch-Pack vom Schiff mitbekommen, und konnten uns somit problemlos verpflegen, bis wir wieder an Bord waren. Thomas und ich sind allerdings erst wieder ganz runter zum Bus gelaufen, da der Berg doch "leicht" voll wurde. Tagestouristen, andere Gruppen des Schiffes, Schulklassen usw. Es war wirklich zünftig was los und soo furchtbar viel Platz hatte es in den schmalen steilen Gassen nun doch nicht. Kaum hatten wir unsere Mittagsportion vertilgt, hat es doch recht bald angefangen zünftig zu regnen. Der Busfahrer hatte Mitleid mit uns und hat uns vorzeitig rein gelassen. Bald kam auch der Rest der Gruppe und wir traten den Rückweg an. Kaum vom Damm (der auch den Busparkplatz darstellte) weg, haben wir die Kirche schon nicht mehr gesehen und kurz darauf auch den Rest des Berges nicht mehr. Es war nur noch eine graue Wand von Regen. Nach kurzem Zwischenhalt in einer sündhaft guten Bäckerei für typische Kekse (wir haben gottseidank nicht eingekauft) sind wir dann direkt zurück zum Schiff. Dieser Ausflug war wirklich klasse. Wir waren schon lange am Überlegen, wie wir wohl mal dort hin kämen... Nun ja, uns wurde die Entscheidung abgenommen... :-)

Auch an diesem Abend kamen wir am Fotografen nicht "ungeschoren" vorbei...




25.05.2006 Falmouth
Der nächste Hafen ist Flamouth (Grafschaft Cornwall) und führt uns mit unserem gebuchten Ausflug zum St. Michael's Mount - dem "kleinen Bruder" vom Mont Saint Michel (heisst ja eigentlich gleich- nur andere Sprache). Er ist wirklich viel kleiner, sieht aber aus der Entfernung auch supertoll aus, ist zudem gefährlicher und mühseliger zu "besteigen", da die Wege aus roh behauenem Stein von der hohen Luftfeuchtigkeit sehr glitschig sind. Und auch hier ist der Wechsel zwischen feuchtwarm und feuchtkühl fliessend, sobald die Wolken vor die Sonne gehen. Also schwierig, die richtige Kleidung zu wählen ohne zu frieren, bzw. zu schwitzen wie verrückt.



Auch hier hat uns der Fotograf wieder erwischt, allerdings mit Blick zurück zum Festland. Es herrscht gerade Ebbe und somit ist der Weg zu Fuss frei und es "duftet" stark nach Mikroorganismen, die sich am Luftsauerstoff zersetzen. Ja nu, das macht das Wattenmeer, bzw. einen weiteren Sandstrand aus, nicht wahr?



Club-Galaabend
Heute Abend ist der Kapitänsempfang für die "Wiederholungstäter" und das ist die Einladung, die wir auf der Kabine vorfanden:

Und wieder führte der Weg zum Kapitän über durch die Schneise der Fotografen... und wir konnten wieder nicht anders... hat aber auch Spass gemacht und die verstanden ihr Handwerk wirklich gut. Wir haben später andere Fotografen kennengelernt und sahen so den Unterschied.

Allerdings war dafür als "Club-Gala" das Foto mit dem Kapitän gratis. Wenigstens was und ich finde, es ist nicht mal schlecht gelungen. Das erste Foto, das wir hätten bezahlen sollen war nicht gut geworden, so traf sich das ja ganz gut.



26.05.2006 Coph
An dieser Station haben wir den Ausflug zum Blarney Castle gebucht. Wir hatten allerdings darauf verzichtet, den Versuch zu starten, den Blarney-Stone zu küssen... Redegewandt sind wir auch ohne Verrenkungen ;-)
Es war eine nette Fahrt durch die irische Landschaft. Allerdings hatten die Iren (präzieser hier: Cork) - da diese fast rein-deutschsprachige Tour eine Premieren-Tour für Costa war - zu wenig deutschsprachige Reiseleiter "in Reserve". Also haben sie Else "ausgegraben".... Die resolute weisshaarige Dame kam ursprünglich aus Schleswig Holstein, war eigentlich ganz lustig und erzählte uns sehr treffend, dass ihr Schwiegersohn sie bat, nie den Blarney-Stone zu küssen, da es schlimmer nicht kommen könnte - so eine Schloddergosch hatte die Dame. Wär ja eigentlich alles nicht so tragisch gewesen, hätte sie nicht von Anfang an im Bus gemeint: also meine lieben Gäste, ich bin die Else. Sie haben sicher schon alles, was es über Irland zu wissen gibt, auf dem Schiff erfahren. Sie hatten sicher Infoveranstaltungen zu dieser Reise, dodass ich das nicht erzählen muss.... äh, wiebitte?!?! wozu haben wir den doch relativ teuren Halbtagesausflug eigentlich bezahlt? Neinein, soooo nicht. Nachdem sie es nochmals so probiert hat, haben sich einige dann lautstark gemeldet, dass das wohl nicht der Fall sei und es doch ihr Job wäre, uns diese Informationen nahe zu bringen. Egal, ob wir das bereits vorab gelesen, oder sonstwie erfahren haben. Die meisten wussten nämlich nicht das Geringste - so auch wir. Nun ja, sie rückte dann mit der Wahrheit raus, dass nicht genügend deutschsprachige Reiseleiter zur Verfügung gewesen seien und sie als "Notnagel" angerufen wurde. Allerdings hatte sie dann am Abend vorher noch schnell im Internet ein bissle was zusammengelesen, dass sie nicht ganz dumm da stand. Na lecker... Sie hat dann ihre ganzen Zettel ausgepackt und schliesslich doch noch ihren Job einigermassen erledigt. Nach dem Blarney Casltle ging's in die Woolen Mill zum Irish Coffee-degustieren. War lecker, mit frisch gelschlagener Sahne drauf. Wusste garnicht, dass das so gut schmeckt... Die Tour war schnell vorbei und wir fanden's schade, dass wir nicht erfuhren, dass mit ein paar Gehminuten von den Ruinen des Blarney-Castles noch ein prächtiges Herrenhaus stand... Auf dem flotten Weg zur Woolen Mill (wo dann keine Zeit mehr war) haben wir das im Augenwinkel erst gesehen. Wirklich schade. Trinkgeld bekam Else allerdings von uns keins.

Da die Leute auch mit dem Zug, der direkt im Sackbahnhof neben dem Schiff hielt, alle 20-30 min. von Coph nach Cork rein fahren konnten, haben wir schlussendlich auf eine französisch sprechende Dame warten müssen, die bereits mehrfach ausgerufen worden war... Sie kam mit dem "letzten" Zug seelenruhig daher und verstand die Welt nicht, dass der Security Guard schier nen Herzanfall bekam, weil sie noch nicht da sei... Das Schiff musste mit der nächsten Tide unbedingt raus. Wir waren bereits 20 min. zu spät dran, d.h. die Die Dame eigentlich 50 min. nachdem sie auf dem Schiff sein sollte, da generell 30 min für's "Aufräumen", Taue einholen usw. gerechnet werden. Die Dame war kaum den Steg "hochgezerrt", wurde dieser bereits angehoben und versorgt sowie das Luk geschlossen.

27.05.2006 Dublin

Die Irische See zeigte uns auch diese Nacht, dass sie ordentliche Strömung aufweist und auch hier der Wind kräftig blasen kann... Wir hatten meist Stärke 8-9. Also auf dieser Reise haben wir wirklich gemerkt, dass wir auf einem Schiff sind. Und dann noch auf Deck 7, vorne "in der Nase", das hat noch zünftiger getan, als wenn wir mittschiffs untergebracht gewesen wären.

Der Ausflug nach Dublin beinhaltete das Trinity College mit dem Book of Kells (Original in abgedunkeltem Raum) sowie die St. Patrick's Church.

Wir mussten draussen bereits anstehen, um in die Universitätsbibliothek zu kommen. Und da Irland ja nicht umsonst so schön grün ist - es wird immer wieder fleissig von oben gegossen.. waren wir froh, hatten wir die "Müllsäcke" dabei (Regencapes von Costa), um uns wenigstens ein bisschen vor dem aktuell niedergehenden "Schütt" zu schützen. Entsprechend hat nachher alles gedampft, als wir endlich drin waren. Es war schon sehenswert, wenn man bedenkt, dass es wirklich alte Schriftstücke sind. Auch ist es schön dargestellt mit grossen Druck-Grafiken an den Wänden zur Erklärung usw. Viel beeindruckender (für mich persönlich) war dann der Gang durch die "muffig nach Staub und altem Papier" riechende Bibliothek mit dem Tonnengewölbe aus Holz als Decke. Das ist wirklich ein altes Gebäude. Sehr interessant. In die Bücherregale durften wir selbstverständlich nicht, aber dafür im Museums-Shop teuer einkaufen - Irland ist generell ein kostspieliges Pflaster. Wer hier studieren möchte, braucht ein gutes Polster.

Der nächste Halt war dann die Stl. Patrick's Church. Obwohl eigentlich protestantisch, haben wir dankbar zur Kenntnis genommen, dass gegen ein geringes Entgelt Kerzen angezündet werden können. Sie haben - gemäss der Reiseleitung - festgestellt, dass sich so mehr Geld verdienen lässt, um die Kirche zu erhalten und die Renovierungen zu finanzieren, als mit den Verkäufen aus dem Krichenshop. Sehr viele Besucher hätten das dringende Bedürfnis, eine Kerze anzuzünden. Ja, ein guter Einfall und warum auch nicht? So ist beiden Seiten perfekt gedient. Auch wir nahmen das Angebot dankbar an. Die St. Patrick's Church war über dem Chorgestühl zudem mit den Ritterhelmen sowie den dazugehörigen Flaggen geschmückt. War schon beeindruckend und wirklich eine schöne Kirche.

Nach den Besichtigungen wurde uns freigestellt, noch auf eigene Faust durch Dublin zu laufen. Es war grad 12:00 mittags und alles strömte auf die Strassen. Wir hätten mit regelmässigen Shuttle-Bussen zurück zum Schiff fahren können. Thomas und ich lehnten dankend ab, als wir die Masse an Leuten auf den Strasssen sahen. Was zudem sehr auffiel, war die junge Bevölkerung. Die Reiseleitung erklärte zudem, dass das Durchschnittsalter in Dublin bei 25 Jahren liegt Generell in Irland bei knapp 50.

Auch auf diser Tour war wieder keine deutschsprachige Reiseleitung für uns übrig, aber wir wurden mit einer öserreichischen Reisegruppe zusammengetan, deren Reiseleiter auch mit auf dem Schiff war. Er hiess Felix und übersetzte sehr gut viele Details und Feinheiten. Er lud uns auserdem auch dazu ein, später auf dem Schiff an einer Info-Veranstaltung mehr über die Costa Classica zu erfahren. Technische Details, Verbrauch usw. War noch sehr interessant und sehr freundlich von ihm, uns als "nicht-Gruppenmitglieder" dazu zu nehmen. Leider war diese Veranstaltung nicht sehr gut besucht. Wir waren dankbar um dieses Angebot.

28.05.2006 Isle of Lewis / Stornoway, äussere Hebriden

Da es Sonntag war und alles, aber wirklich alles auf der Isle of Lewis, genauer gesagt, in der Hafenstadt der Insel Stornoway zu war (auch die Kirchen!) gab's nicht wirklich viel für uns zu sehen. Wir sind mit den Tenderbooten an Land gebracht worden, liefen ein bissle durch die Gegend und schauten, dass wir schnellstmöglich wieder zum Schiff zurück kamen, da auch hier zwischen Sonne und Regen häufiger Wechsel stattfand. Wenigstens konnten wir uns etwas die Füsse vertreten. Zudem wurden wir belehrt, dass auf der Isle of Lewis als einzigste der äusseren Hebriden-Inseln die Strassenschilder in beiden Sprachen angebracht waren. Auf englisch und auf keltisch, will heissen, auf den anderen Inseln sind diese nur auf keltisch zu finden.


Die Aussicht auf der Ausfahrt aus der Bucht war sehr schön. Karge Landschaft, ein "einsamer" Leuchturm an einer steilen Klippe und dunkler Wolkenhimmel, sowie stechende Sonne vorne dran, die das Weiss der Gebäude und des Leuchtturms stark erglühen liess.

29.05.2006 Invergordon / Inverness
Der Hafen war Invergordon, das Ziel unseres Tagesausfluges war ein kurzer Fussmarsch durch Inverness, bei dem wir auf eigene Faust rumlaufen konnten und es schade fanden, nicht mehr Zeit zur Verfügung zu haben, denn auser dem Aufstieg zum Gerichtsgebäude, was eher einem alten englischen Schloss ähnelte, blieb uns keine Zeit. Wir haben so viele schöne Kirchen(ähnliche Gebäude) gesehen, die uns allerdings der Reiseleiter klar als "Kunstgalerien" oder sonstig genutzte Gebäude erklärte. Sehr viele Kirchen haben ihren eigentlichen Nutzen verloren, sind allerdings weiterhin wunderschön anzusehen. Zudem stand die Besichtigung des Cawdor Castle mit sehr schönem gepflegtem Garten auf dem Programm. Es war sehr schön. Über dem Eingang steht das Motto der Familie "Be Mindful" - hat uns gefallen. Immer schön alles mit Bedacht. Dieser Reiseleiter war zwar Schotte, aber sprach recht ordentliches Deutsch. Bis zu einem Wiedersehen mit Invergordon sollten 4 Jahre vergehen.

30.05.2006 South Queensferry / Edinburgh
Wir "parkten" mitten im River Forth (Firth of Forth) vor einer sehr imposanten Brücke (wir waren zu hoch und konnten somit nicht drunter durch fahren). Die Fährgesellschaft dort hat sehr speditiv gearbeitet und uns anstelle mit Tenderbooten zu 150st vom Schiff geholt und an Land raus gelassen, um zu unseren Bussen zu kommen.

Unser erstes Ziel war The Royal Yacht Britannia - sprich: die königliche Jacht, die in Edinburgh als Museum am eigens erbauten Museums-Pier liegt. Schon beeindruckend, besonders, wieviel Platz in dem königlichen Esszimmer war... und das Wohnzimmer ist auch nicht ohne (handgeknüpfte grosse Perserteppiche - und da duften die Besucher auch noch drauf rumlaufen...). Auch wir haben als Gruppe den "Voice Guide" bekommen und konnten mittels Nummern-Schildchen an den entsprechenden Stationen im Schiff, die Nummern auf dem "Höhrer" drücken und bekamen die gewünschte Information ins Ohr gesprochen.

Der nächste Halt war "Auslauf" in der Princess Street in Edinburgh. Hätten wir's gewusst (wie schon öfters vorher), dass wir eigentlich auch zu Fuss zur Burg hoch gekonnt hätten, wären wir dort hoch gelaufen. Aber na ja. Macht ja nix. So sahen wir das Scott Monument, sind ein bissle die Strasse hoch und runter flaniert und bekamen dann später im Bus noch eine Stadtrundfahrt, die uns bis zum Holyrood-House brachte. Allerdings war die Flagge nicht oben, also waren Prince Charles & Camilla nicht da.
Unser endgültiges Ziel war die Burg, wo bereits fleissig an der Tribüne für das Military Tattoo gebaut wurde, was alljährlich im August für 3 Wochen auf dem Platz vor den Toren der Burg stattfindet. Wir bekamen zudem die geführte Tour mit viel Informationen bis hoch zur Schatzkammer. Thomas und ich stellten uns aber nicht an, wir besichtigten lieber die alte Kapelle, den Memorial Raum, in dem sämtliche Kriegsopfer aufgeführt sind... bedrückend... Die Burg wird noch heute aktiv als Militärkaserne genutzt und wir sahen das auch, dass da einiges an Soldaten in (nicht Ausgeh-, aber Arbeits-) Uniform rumlief.

Tja, dann ging's wieder zurück zum Schiff. Wir haben uns dann für den Abschieds-Galaabend gerichtet. Es gab wieder ein noch besseres Essen als sonst schon und zum Nachtisch: Eisbombe. - inkl. noch mehr für's Auge (mal für meins zumindest)..

Isser nicht ein Schnuckel, unser Beikellner? Thomas meinte nur: gut, ist der Koffer schon voll... ;-) Wo er recht hat, hat er recht ;-)

Der Beikellner hat am Ende der Reise zugegeben, dass es sein erster Vertrag und davon die erste Reise gewesen sei. Unser Kompliment, er hat sich wirklich tapfer und gut geschlagen. Er war immer sehr höflich und zuvorkommend. Hoffentlich hat er das die nächsten 7 Monate auch noch durchalten können. 
Während wir noch am Tisch beim Gespräch sassen und die Kellner rundherum aufräumten, flogen plötzlich Teller vom Service-Tisch... später noch Besteck und sonstiges. Ja, das Meer konnte es ordentlich und der Wind wohl auch. Da scheinen die Stabilisatoren nicht mehr viel geholfen zu haben. 


Wir sind auf ziemlich eirigen Füssen in die Kabine, haben uns etwas ausgeruht und waren nicht sicher, ob das Buffet tatsächlich aufgebaut werden würde. Wir gingen dennoch los und stellten fest, dass es -anstelle im Restaurant- mittschiffs auf der Tanzfläche aufgebaut worden war. Allerdings haben sie auf Eisskulpturen und jegliche hohe Aufbauten verzichtet....


Magnifico Buffet diesmal bei Windstärke 10/11
(107 km/h Wind von schräg auf die Schiffs-Wand)
Da bereits einige Gäste die Türen mit roten Schildern "do not disturb" versehen haben, hatten wir wenigstens genügend Ruhe, um alles zu fotografieren und es wurde nicht gleich alles geplündert.


... überall waren Köche dahinter gestanden, um eventuell umfallende Sektgläser mit Gelee, bzw. Mousse au Chocolat, wieder aufzustellen. Ein paar Leute hatten Glück, denn von der Band hat sich ein Lautsprecher verselbständigt und krachte ziemlich tosend zu Boden - neben den dort sitzenden Leuten... Es hat wirklich zünftig geschaukelt und hat nicht aufgehört... Wir sind dann um 0:45 ins Bett.



31.05.2006 Seetag
(mit viel Übelkeit und 2h Aufenthalt im Schiffsspital mit 2 Infusionen...)
Da ich mich (wie auch einige andere Gäste) schon seit ein paar Tagen mit einer Erkältung rumgeplagt habe, die ich nicht wirklich in den Griff bekam (zu viel Klimaanlage, zu wenig frische Luft usw.), hatte ich keine wirklich leichte Nacht. Gut, zugegeben, es hat uns beide ordentlich Überwindung gekostet, überhaupt einzuschlafen - oder in einen schlafähnlichen Zustand zu gelangen. Versucht mal, in einer Achterbahn zu schlafen.... Ich hab's schlussendlich geschafft, "gesichert" zu liegen, und zwar mit der "stabilen Seitenlage" aus der Ersten Hilfe. Das ist vielleicht ein Gefühl, wenn plötzlich die Matratze unter einem wegschwebt und gleich drauf wird man wieder mit 3-fachem Gewicht reingedrückt (wenn der Schiffsbug wieder aus dem Wellental hoch kommt). Jede 3./4. Welle gab's kein auf & ab, sondern ein sehr lautes Krachen. Thomas meinte erst, es würde eine Kabinentüre immer auf und zu schlagen, ich meinte, unmöglich, das hört sich an, als wäre ein ganzer Schrank umgefallen. Nach dem 3. Mal wussten wir, dass es der Aufprall auf die Welle war, die das ganze Schiff vibrieren liess. Thomas hat im Geiste nachgerechnet, ob das die Schweissnähte wohl durchhalten würden und als es eine gewisse "Regelmässigkeit" gab, konnten wir auch etwas Ruhen. Ich werd ja eigentlich nicht seekrank, im Gegenteil, ich find das toll, wenn's schaukelt, aber 18 Stunden  Windstärke 10-11, das hat mein Erkältungsgeplagter und nun nicht genügend Schlaf bekommender Körper dann doch nicht gemocht. Aber garnicht... Ich hab mich um 03:30 Uhr im Bad in ein Badetuch eingepackt und auf den Boden vors Klo in die Ecke gehockt - zwecks dem kürzeren Weg. Da ging's dann einigermassen wieder. Aber eben, nicht lange.... Am nächsten Morgen ging Thomas zum Frühstück und alleine der Gedanke daran und der Geruch von Essen trieb mich den geraden Weg ins Schiffs-Spital in das unterste Deck. Sie haben mich grad dort behalten, da aufgrud der Dehydrierung mit Pillen sowieso nichts zu machen war, die wären grad wieder gekommen und eine Spritze alleine hätte auch nicht gereicht, dafür hätte ich in der Nacht kommen sollen. Tja, so durfte ich den überaus zuvorkommenden Service einer sehr kompetenten Oberschwester, eines Arztes, der wohl zwar in Rente war, aber zur "Zierde" (Lizenz) auf dem Schiff zwingend vorgeschrieben war und zwei ganz lieben Schwestern (na ja, die eine Schwester war männlich). Thomas suchte mich dann und war total besorgt, als er mich dort liegen sah, platt, weiss, fertig...mit Infusion im Arm. Eine reichte lieder nicht. Nach der zweiten ging's mir bedeutend besser und ich konnte bereits zum Mittagessen "nackten Reis" zu mir nehmen und er blieb drin! Und kaum hatten wir die dänische Küste erreicht, war ein sehr ruhiges Wasser, wir hatten keinerlei Wellen mehr, total friedliche Fahrt, als wär die ganze letzte Nacht nichts geschehen. Also ehrlich. Ich hab mich schon irgendwie geärgert, dass der Körper so reagiert hat... hmmm. Allerdings hat mich auch "beruhigt", dass den Tag über tatsächlich 95% der Kabinen auf Deck 7 die rote Karte (do not disturb) am Türknauf hatten. Da mussten wohl noch mehr Leute Schlaf nachholen...


Zum Abendessen wurden wir fröhlich von unseren Kellnern begrüsst und sie waren sehr froh, dass es mir wieder besser ging - und ich das Essen relativ normal bestellen konnte. Wer im Spital landet, das spricht sich wohl schnell herum, selbst wenn es eine Person unter 1'700 ist. Beeindruckend...


01.06.2006 Kiel
Wir kamen in Kiel an, hatten noch einiges an Zeit übrig, da wir die Rückreise für den nächsten Abend mit dem Nachtzug gebucht haben, also brachte uns ein Taxi zu unserem Hotel, wir hinterliessen unsere Koffer an der Reception, da das Zimmer noch nicht fertig war und wir gingen erstmal auf Erkundungstour in Kiel selbst, um festzustellen, was es alles sehenswertes gibt (Rathaus, Nikolaikirche, etc.). Später verabschiedeten wir die die Costa Classica, als sie auf ihren Weg zur nächsten Tour aufnham.

02.06.2006 Kiel
Nach einer sehr ruhigen Nacht und kräftigem Frühstück nahmen wir die nächste Möglichkeit (mit dem Schiff ab der Bahnhofsbrücke) die Förde entlang nach Laboe - uns kam sogar die Color Fantasy entgegen, es muss gegen 09:30 gewesen sein. Von dem "Waserbus" aus haben wir beobachtet, wie das grosse Schiff vor der Werft gekehrt hat, um "rückwärts einzuparken". Beeindruckend. Wir sind nun die Förde entlang gefahren, um zum Museums-Uboot und zum Marine-Ehrenmal zu gelangen. Es war recht interessant. Wir sind auch im Uboot drin gewesen. War ganz schön eng im Dienst mit so vielen Leuten.

Den Rückweg nahmen wir dann über den Jachthafen und liefen zum Aquarium, mit der Robbenstation, welches allerdings leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war. Die Robben schwammen zwar draussen rum, aber eben: hinein konnten wir nicht. Na ja, das nächste Mal dann. Wir liefen weiter zurück zum Bahnhof und assen dort noch zu Abend, dann ging's weiter mit dem Zug nach Neumünster, wo wir allerdings von 23:30 - 0:30 warten mussten, da der CityNighLine-Zug aus Kopenhagen kommend Verspätung hatte - wegen technischen Problemen. Na klasse... Wir kamen dennoch relativ pünktlich am nächsten Morgen in Basel an und bekamen auch noch unseren Anschlusszug nach Bad Säckingen. Die "gesunde Gesichtsfarbe" haben wir allerdings hautpsächlich von dem einen Tag in Kiel mitgebracht... Die schönen Erinnerungen an England und Irland werden uns sicher irgendwann nochmals gerne Station dort machen lassen.


... weiter geht's mit: Color Fantasy Mini-Cruise 30.07.-01.08.2006