Dienstag, 27. September 2011

New York, zum ersten + Seaport


Wir haben es tatsächlich wahr gemacht... wir sind um 04:00 Uhr (!) aufgestanden,
um 04:30 waren wir auf dem Aussichtsdeck (Deck 11) direkt unterhalb der ‚Schiffsbrücke, wo’s schön dunkel ist, da ja die Brücke nachts keine Fremdlichter haben kann, wegen der Navigation. Es waren noch zwei weitere Paare da, so konnten wir uns eine sehr gute Position sichern – und das ganz ohne Badetücher und Sonnenliegen ! Gegen 05:00 wurde’s richtig voll. Auch unten bei den Ersatz-Propeller-Blättern. Wie es auf Deck 12 + 13 oben aussah, wissen wir nicht, da wir dort nicht hin sind.
Es hatte so dermassen starken Nebel, dass wir kaum die „Einfahrtschneise“ in den Hudson (links die grünen, rechts die roten Lichter), die durch mit sich in den Wellen bewegenden und somit bimmelnden Glocken-Bojen inkl. Licht darstellte, sehen konnten. Das war eine ganz besondere Stimmung, alles dunkel, die Leute still, die Luft lau, die Feuchtigkeit hoch, keiner sieht was und dann das Gebimmel immer wieder, wie bei Kühen auf der Weide – so ungefähr war die Tonlage. Sowas haben wir noch nicht gesehen. Aber eine tolle Erfahrung ! In der Entfernung rechterhand sah man schon Lichter der Stadt – welcher Teil auch immer vom Staate New York, war uns nicht klar. 
 
Die Verrazano Narrow-Brücke selbst war wirklich erst ganz kurz vor Erreichen sichtbar, denn der Nebel hat sich nur ein bisschen gelichtet. 
Es war wie Elfenlichtlein im Nebel. Richtig mystisch und einfach schön. Als wir unter der Brücke durch fuhren, sahen wir auch die ersten LKW-Staus in Richtung City.
Auch diesmal hat die QM2 um punkt 05:01 den Weg unter der Brücke durch 
ohne Verlust des Schornsteins überstanden. Wir standen noch 30 min. länger, da wir noch die Statue of Liberty sehen wollten – Thomas nennt sie liebevoll die „grüne Olga“ - aber irgendwie war das nix (ihr gefällt der Spitzname wohl nicht wirklich...). Der Nebel wurde noch stärker, und irgendwie im Dunst in der Entfernung sahen wir dann ihren Sockel und das grüne Kleid bis zu den Knien aber nur schemenhaft und keine Chance auf auch nur eine Art von Beweisfoto. Nach weiter oben war dunkel. Sie wollte uns nicht sehen... und wir konnten sie nicht sehen. Auch gut. Dann halt nicht. Es gibt sicher noch eine Gelegenheit (wenn nicht sogar insg. 3 !), 
also sind wir um 05:30 in den Kings Court um endlich zu frühstücken. Wir müssen ja zusammen mit sämtlichen anderen „armen Schluckern“, die heute ganz das Schiff verlassen müssen, von Bord, um unsere gebuchte Tagestour durch New York (Manhattan) und Seaport anzutreten.

Nach dem wehrschäftigen Frühstück sind wir nochmal in die Kabine, um unsere Tickets, das USD-Bargeld, die Pässe sowie die ESTA-Visa-Ausdrucke (better safe than sorry.... wer weiss, wenn die Systeme abstürzen, dann haben wir wenigstens einen Ausdruck als Bestätigung) zu holen, dass wir auch wirklich mit ins Land dürfen. Wir haben uns im Royal Court Theatre auf Deck 2 unsere Busnummer an die Brust heften lassen und grad mal ein paar Minuten gewartet, da ging’s auch schon los. Die Logistik ist wirklich klasse, muss schon sagen und das trotz Disembarkation-Day! Wir sind dann als „Herde“ in Richtung Ausgang und auf der anderen Seite in die Abfertigungshalle von Brooklyn gebracht worden.
 
Dort standen schon die ersten Kofferfarben aufgereiht und haben auf ihre Besitzer gewartet. Wir wurden dran vorbei geschleust – überall die Überwachungskameras, echt... hab mich aber nicht getraut, zu fotografieren. Wollte hier wirklich gar nichts riskieren. Wir wurden – immer wer zusammen gehörte – von zwei ziemlich strengen, aber dennoch höflichen Damen hinter der gelben Linie, aber vor dem nächsten frei werdenden Officer in seinem Kabinchen postiert und als die Leute vor uns weg waren, sind wir brav nach vorne, haben unsere Pässe und ESTA hingelegt, wobei wir letztere direkt wieder einstecken durften. „You are together?“ Ja, sind wir. Also, dann erst mein Pass in das Lese-(+Scan-)Gerät, dann meine rechte Hand die 4 Finger auf den Scanner, dann den Daumen der rechten Hand, dann die linke Hand die 4 Finger und dann der linke Daumen. Dann ein Gesichtsfoto ohne Brille (aber kein Iris-Scan, dafür war die Kamera zu weit weg) und der Pass ordentlich durchsucht, ob ich auch ja keinen „feindlichen“ Stempel drin habe, dann hat der gute Mann seinen Stempel im Pass platziert inkl. Angabe, dass ich Zeit habe bis im Dezember, um wieder auszureisen... ist ja lieb, aber eigentlich will ich das nicht. 
  
Na ja. Keine Diskussion nötig. Thomas ist dran, bei ihm das Gleiche. Als wir beide abgefertigt waren, wünschte uns der Herr sogar einen guten Aufenthalt und einen schönen Tag. Wow, zwar kein Lächeln im Gesicht, aber immerhin die Höflichkeit. Hat was. Die Frau vom Schiff, die unsere „Nummernkelle“ hielt und als Schiffsbegleitung auf dem Ausflug dabei war, meinte nur: „Sie sind zum ersten Mal da, gel?“ „Ja, wieso?“ „na ja, wer wieder kommt, muss nur die rechte Hand scannen, Sie mussten beide Hände scannen“. Tja, wieder was gelernt. Bin ja gespannt, ob das bei jedem Landgang in USA so gehandhabt wird, oder nicht. Jedenfalls war klar, dass alle Personen das Schiff verlassen müssen, aus zolltechnischen Gründen. Auch wenn die Leute gar nicht weg wollen. Andere Länder, andere Sitten und manche eben besonders...
Als wir aus dem Terminal raus und in Richtung unseres Busses sind, haben wir mit wohlwollendem Grunzen festgestellt, dass der Nebel komplett weg ist! Aber die Temperaturen ! Boah, ist das sengig... 
Im Bus rauschte dann die Klimaanlage wieder und so ging das dann gleich wieder besser. Die Luftfeuchtigkeit war sehr belastend und hat die Hitze natürlich noch stärker fühlbar werden lassen – wie viele kleine Brenngläser. Gemäss Wetterbericht war’s irgendwie grad was mit max. 26°C.
 
Unser Tourguide Douglas empfing uns herzlich und erklärte gleich dass unser Busfahrer heute das unmögliche vollbringen wird, nämlich ohne Schaden durch New York bzw. Manhattan Island zu fahren und uns zudem auch noch pünktlich wieder am Schiff abzuliefern. Der Fahrer lächelte etwas gequält, aber er hat so Touren schon öfters gefahren, davon haben wir uns später ausgiebig überzeugen können. Er war wirklich gut. Douglas erzählte uns sehr viel und interessantes über die Geographie New Yorks inkl. Umland, sowie auch die Entstehungsgeschichte der Stadt und auch der Stadtteile.
 
 
Unsere Route führte uns erst unter dem Hudson River durch den Tunnel rüber nach Manhattan Island,
dann entlang des Hudson Rivers (links von Manhattan Island) hoch
 
(die Baustelle des neuen World Trade Centers sehen wir ziemlich gleich nach dem Tunnelausgang)
und entlang des East Rivers (rechts von Manhattan Island) wieder runter. 

Die Christoph Columbus-Säule
 
Auf unserem Hudson-River-Weg
sahen wir an den Manhattan-Docks noch eine grosse MSC (leider kein Name sichtbar vom Bus aus), 
sowie eine Carnival, 
die direkt neben dem Museums-Flugzeugträger festgemacht hatten.
Also war New York heute noch eine Idee voller, als sonst schon. 

Der Frühverkehr hat ordentlich eingesetzt und das gab uns im Bus natürlich ein bisschen Gelegenheit, in aller Ruhe zu schauen und auch z.T. zu fotografieren – sofern der Fahrer nicht grad dann wieder los fuhr, als ich die Kamera scharf gestellt hatte... aber eben, das ist halt so.

Wir wurden auch durch Harlem gefahren, entlang Central Park West,
 
die Museum Mile,
das Guggenheim Museum, welches „wie das Raumschiff Enterprise“ zwischen den Hochhäusern „klemmt“ (sehr treffende Darstellung unseres Guides),
natürlich der Trump Tower,
 
Broadway etc.

 
 
 
 
 
 
Das Gebäude hiernach ist richtig schön... Doug erklärte uns, dass eigentlich keiner grossartig die Anstoss an den Steinpyramiden auf den Kapitellen nimmt, weil sie überall gleich aussehen. Der Grund dafür ist schlichtweg, weil schlussendlich während der Bauzeit kein Geld mehr vorhanden war, um die Skulpturen draus zu "meisseln" - wie die anderen wunderschön gestalteten Details - siehe Fotos. Seither hat man's dabei belassen.
Man wollt's nicht glauben, das Gebäude inkl. "Vorgarten" (hintendran ein kleinst-Park) ist tatsächlich Privateigentum - da wohnt nur eine Familie drin (wohl seit mehreren Generationen)!
 
Weitere sehr schöne Fassadendetails...
 
 
 
  
Unser erster Halt, bei dem wir dann auch aussteigen durften und vor lauter Leute schauen mussten, dass wir nicht „verschütt“ gehen, war am Rockefeller Center,
 
 ... und immer schön brav der Kelle Nr. 4 folgen... dann kann kaum 
was schief gehen in dem Gewühl...
 Der Eingang des Gebäudes "the Rock"


 
 Innenansicht der Eingangshalle
 
wo wir „on top oft he Rock“ gehen würden.
Nein, nicht Alcatras (the Rock), das ist auf der anderen Kontinentalseite, aber eben, zum 69.
Stock des Rockefeller Centers, mittels Aufzug, der uns eine Lichtershow bot,
die wirklich gut als Ablenkung funktionierte und vor allen Dingen ging das so schnell, das hat man kaum für möglich gehalten.

Was mir etwas zu denken gibt, ist die Tatsache, dass ich eine Senioreneintrittskarte (62+) in die Hand gedrückt bekam...
Na ja, ich fühlte mich ja schon zwischendurch echt alt auf dieser Reise, aber so wörtlich nehmen mussten die das jetzt auch wieder nicht...

Ich hab mich erst mal ganz vorsichtig auf der Aussichtsplattform des 69. Stocks umgesehen,
 
hier ein Glasdekor-Element im Innern des 69. Stocks
 
Thomas ging gleich mittels Rolltreppe eins weiter hoch, in den 70. Stock.
 
 
 

Als ich meine Fotos gemacht und gemerkt hab, dass meine Höhenangst sich im Rahmen hält, trotz nur Glasscheiben als Schutz, bin ich auch noch weiter hoch und hab’s nicht bereut.

Das Wetter hat schon wieder „gedrückt“, die Wolken hingen ziemlich tief, was auch den Central Park im dunkelgrauen „Nichts“ verschwinden liess. 
Die Spitze des Empire State Buildings war grad eben noch so zu sehen, der Hudson River auch,
aber eben, die Schwüle wurde wirklich immer drückender, je nebliger/wolkiger es wurde.
 
 

 
   Mit dem Empire-State-Building im Hintergrund der Glasschutzwand des 70. Stocks
Was faszinierend von hier oben ist: der Blick auf die gotische Kirche unten. Wo sonst hat man so einen tollen Blick auf den „Grundriss“ einer Kirche ?
Es ging recht gut zu fotografieren, indem ich das Objektiv der Kamera zwischen zwei Glasplatten hindurch gesteckt habe, die auch grad noch die Lücke zwischen den „Beton-Zinnen“ des Gebäudes hatten.

Auf unserem Weg runter gab es wieder die Lichtershow, und dann wurden wir durch einen „Gift Shop“ geschleust. Douglas gab’s schon zu bedenken und meinte, wir treffen uns dann hier wieder, ein Level weiter oben, am Rockefeller Plaza... Thomas und ich sind dann erst mal in dem unteren Stock rumgedappt, um den einen Laden (Swarovski) und die Toiletten wieder zu finden, die uns als „Landmark“ dient, und uns zur richtigen Treppe führt, um wieder am richtigen Loch oben auf der Strasse, bzw. auf dem Platz raus zu kommen...
Wir haben’s geschafft, waren auch gottseidank pünktlich und Doug war zufrieden, dass niemand verschütt gegangen ist.
Zudem wurden wir auch Zeuge, wie TV-Berichterstattung gemacht wird. Oben mit Kostümjacke und unten mit Pantoffeln, weil’s zu heiss ist – hehehe...
und dann noch der Anschiss der NBC-Dame, was die dort zu suchen haben, denn das sei deren Gelände... Das war wohl ne freie Berichterstatterin. Keine Ahnung. Die hatten kein Firmenschild an der Kamera... und zudem hatte NBC ein Grossevent dort laufen und die sind wohl u.a. im Rockefeller Center untergebracht.

Hier schon wieder auf dem Weg, Blick an einer Hausfassade hoch, die hauptsächlich aus Stahlsäulenkonstruktion besteht. Das Teil kann jederzeit auseinander und genau so woanders wieder aufgebaut werden ! (so Doug über das Mikrofon). Mit Steinbauweise unmöglich.
Die Hopp-on-hopp-off-Busse sind auch gut gemacht, aber ich hätte mir ggf. für den Namen eine Alternative ausgesucht. Ich bin da irgendwie beim Lesen hängen geblieben... Uniqlo? (Lautschrift: Uniklo)... tststs...
Wir fuhren an den grossen Auktionshäusern Christies und Southerbies, dann am Times Square vorbei,
wo auch die Kavallerie kurze Pause hatte und deren Pferde an der Seite angebunden waren. Da war ja was los... alle Achtung ! Doug erklärte auch, dass sie versuchen, den grössten Teil des Times Square jetzt wirklich als Fussgängerzone einzurichten.
 
Scheint schon mal ansatzweise gut zu funktionieren und wird gut angenommen. Danach sind wir weiter durch Soho und entlang der Fashion Avenue, dem Madison Square Garden
 
und noch durch China Town gefahren worden.
 
 
  An der Zufhart zur Brooklyn-Bridge vorbei...
 
  Am Governors Island-Ferry Terminal vorbei (wirklich ein sehr schönes Gebäude)
Unser Ziel: Seaport, Pier 17, um eine kurze Mittagspause einzulegen.
Ach, war da ein schönes kühles Lüftchen und ganz ohne Klimaanlange. Die Sonne hat wieder Oberhand gewonnen und ohne Nebelschwaden fleissig vom Himmel gebrannt.
Bei genauerem Hinsehen hatten wir sogar freien Blick auf die Queen Mary 2 am Red Hook Terminal in Brooklyn !
 
 
Thomas und ich haben uns die nächste Pizzeria
(im 2.OG) von Pier 17 ausgesucht und dort wirklich einen super leckeren Salat gegessen.
 
Mei, war das ne Portion. Ich dachte eigentlich an einen kleineren Salat und dass dort halt die Portionen ordentlich kosten, wegen der tollen Aussicht auf die Brooklyn-Bridge usw.
Aber ich wurde eines besseren belehrt, aber wie... Hab fast was liegen lassen müssen, weil ich die Portion nicht geschafft habe. Der Salat war äusserst lecker und der Service dort ist wirklich empfehlenswert!
Nach der Pause sind wir weiter gefahren, in Richtung Ground Zero (auf dem Hinweg heute früh sind wir schon an einem Teil der Baustelle vorbei gefahren)... Klar, geht ja nicht ohne... ich hätt zwar drauf verzichten können, denn kurz vor unserer Abreise war ja wegen dem Jahrestag nur noch das am TV zu sehen und zwar aus allen verschiedenen Blickwinkeln, irgendwie hatte ich den Hals voll, aber eben...

Hier nochein paar "Augenblicke" voll schöner Gebäude entlang unseres Weges (aus dem Busfenster heraus).
Also hier haben sehr viele Musiker-Karrieren begonnen. Zum Teil kommen noch immer mittlerwei,le richtige Musikgrössen hier her um einfach mal "unplugged" zu spielen, ohne Vorankündigung. Schein ein echtes Erlebnis zu sein. Einfach auf "Gut Glück...
Auf unserem Weg ins Finanzviertel sind wir noch am United States Court House vorbei,
 wo „Law and Order“ und auch „CSI New York“ gedreht wird/wurde. Die Treppen sind wirklich weltbekannt. Zudem fuhren wir noch am „Woolworth“-Gebäude vorbei.
 
Das sieht wirklich sehr schön aus, ist aber auch immens riesig, bzw. hoch. Ja, das ist das Gebäude des Herrn Woolworth, der durch den Verkauf von „Nickels + Dimes-Articles“ so reich wurde.

Am World Financial Center (WFC) ausgestiegen, führte uns Doug noch zu einem Memorial im WFC Nr. 4,
welches beim Anschlag zwar beschädigt wurde, aber nicht einsturzgefährdet war.
Das Memorial hat uns wirklich sehr berührt. 

Der grosse Bergchristall ist frei hängend, es tropfen immer wieder von der Decke einzelne Wassertropfen (symbolische Tränen), die sich von allen Seiten im Wasser durch die Wellenringe verbinden, was darstellen soll, dass die Hinterbliebenen dieser 11 Opfer in der Trauer allesamt verbunden sind. Wirklich toll durchdacht und sehr bewegend. Diese Menschen sind in einem der zwei eingestürzten Tower gestorben, weil sie eigentlich nicht in den 2 Türmen gearbeitet haben, sondern nur zum falschen Moment am falschen Ort waren. Sie waren Mitarbeiter von American Express.

Doug führte uns dann weiter in den Wintergarden,

von wo aus auf der einen Seite ein super schöner Blick zum Wasser
 
und auf der anderen Seite zur Baustelle der neuen Türme möglich war.
Ein schönes, „luftiges“ Gebäude, das über sehr gute Klimatisierung verfügte und wo sich die Palmen wohl offensichtlich wohl fühlten.
Was ich sogar am gegenüberliegenden Gebäude bei der Baustelle noch sehen konnte, war: ein Elefantenkopf als Zierde der Fassadenecke ! Wer auch immer sich das ausgedacht hat...
Wir bekamen wieder Zeit für uns und sollten uns dann zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder vor dem Financial Center treffen, um unseren Bus zu erwischen. Was ein Blick nach oben ....
 
Auf dem Weg raus bin ich an einem Laden vorbei gekommen, der mir auch ein paar Gedanken aufgedrängt hat...
“Banana Republic“ – und das hab ich heute irgendwie nicht zum ersten Mal gesehen – im Rockefeller Center war im Untergeschoss schon mal so ein Geschäft zu sehen...

So, jetzt im Bus nochmals am bereits fast fertigen "Memorial" mit den zwei "Footprints" (Basis von Tower 1 und 2 als Wasserbecken inkl. Baumbepflanzung drum herum) vorbei und dann
den direkten Weg zum Brooklyn-Tunnel
 
und ab zurück zum Terminal,
 
wieder auf’s Schiff. Der Busfahrer hat wirklich super Arbeit geleistet!

Als ich im Bus so meine Siebensachen zusammen suche, stelle ich mit Schrecken fest: meine QM2-Bordkarte ist WEG ! Ich hab das Teil beim letzten Gang auf die Toilette wohl verloren... So ein Mist aber auch ! Die Mitreisenden auf den Sitzen neben uns und auch der Guide im Bus haben mich beruhigt und meinten: die stellen jeden Tag neue Karten aus. Einfach freundlich sein und die Damen im Terminal würden mir helfen.

Das taten sie auch – inkl. der zwei Leute von der Security. Schlussendlich haben 5 Personen dafür gesorgt, dass ich eine neue Bord-Karte bekomme, und zwar mit allen bereits gespeicherten Bewilligungen drauf (Gold Status, Aufenthaltsdauer, Pass für Ein-& Ausgang vom Schiff, Zimmerschlüssel, Kreditkarte, hinterlegtes Webcam-Bild usw.). Innerhalb von 20 min hatte ich meine neue Karte und hab sie aber deutlich anders und sicherer versorgt und wusste vor allen Dingen, dass ich irgendwie eine Änderung an meinem Lanyard vornehmen musste, dass das Ding nicht wieder raus fällt. Entweder ein neues Kunststofftäschchen dran (das jetzige ist durch das viele rein und raus der Karte schon ziemlich ausgeleiert und an den Ecken eingerissen – deshalb hält die Karte auch nicht mehr drin, wenn das Kunststoffteil versehentlich umgedreht wird – da purzelt einfach alles raus), oder ne andere Idee. Später half mir ein Verkäufer vom Logo-Shop mit einem Locher aus, der hat das Ding einfach gelocht und ich konnte sie so sicher am Lanyard befestigen. Der Magnetstreifen ist frei zugänglich und der Strichcode für den Security-Check auch.

Jedenfalls war ich wirklich überwältigt von der Freundlichkeit und Höflichkeit und auch Hilfsbereitschaft der Leute im Terminal. Sei es das CUNARD-Personal, oder auch die Security Leute. Wirklich toll. Als sie fragten, ob ich irgendeinen Beweis bei mir hätte, das ich bereits auf dem Schiff gewesen sei, ausser meinem Reisepass natürlich, meinte Thomas: „I am her husband and I guarantee for her“ – einer der Securities meinte nur: „Not every husband would do that voluntarily“ – gröl... Ja, ne? Wär ne gute Gelegenheit gewesen, aber Thomas wollte sie nicht wahrnehmen. Die Dame, die mit meinem Pass schlussendlich ins Schiff rannte, um eine neue Karte zu besorgen, meinte später: woher aus Deutschland kommen Sie? Wir erklärten, wo und sie meinte nur: oh, ich war schon in der Nähe von Frankfurt und dort wurden wir von unserer Tochter auf ein Oktoberfest mitgenommen, es war ja soo toll und Deutschland ist ja so ein schönes Land usw. Jöööh, gel? Uns fällt auf, dass viele Amerikaner Deutsch recht gut verstehen, da sie es ein paar Jahre in der Schule hatten und einige sind auch sehr offen Deutschland gegenüber. Ob’s jetzt CUNARD-Mitarbeiter von den Terminals oder auch Mitreisende sind. Es sind viele von Deutschland als Reiseziel sehr begeistert. Und was sie nicht begeistert, das halten sie höflich zurück. Wir bekommen es mal wenigstens nicht direkt zu spüren.

Wir durften dann durch den Check, unsere Taschen wurden gescannt, wir selbst natürlich auch, dass wir nichts unbewilligtes mit an Bord nehmen (ich war ja jetzt wieder „freigeschaltet“),
ich habe noch ein "Aug voll" von dem schönen Fenster im Brooklyn-Terminal genommen (ist ein Glasmosaik vor Hintergrundbeleuchtung)
und so hatten wir endlich mal die Gelegenheit, da die meisten Gäste bereits drin waren, die Begrüssungsparade (schliesslich war ja Einschiffungstag für ca. 2‘100 neue Gäste) der Bellboys sowie auch einiger Kellner zu fotografieren, ohne dass andere Personen dazwischen standen.
Super. Sie haben sich sogar extra positioniert und uns besonders freundlich willkommen geheissen.

Wir gingen direkt zu unserer Kabine, versorgten Pässe und Geld und dann nichts wie weiter zu Deck 11 für die Aussicht über New York, Brooklyn und eventuell zur Ausfahrt, bzw. der Durchfahrt unter der besagten „Verrazano-Narrows“-Brücke von heute früh hindurch.
  
Und als wir uns so umsahen, was sahen wir da? Die „grüne Olga“ !
 
Ach nee.... so einfach und so nah. Irgendwie haben wir uns die weiter weg vorgestellt... Warum denn in die Ferne schweifen... hat schon was. Es dauerte noch einige Zeit, bis wir endlich ablegen konnten, denn irgendwie haben noch ein paar Leute gefehlt, die eigentlich schon hätten einchecken sollen. Es hat die Abfahrt um ca. 1h verzögert. Das führte dazu, dass wir uns noch mehr umsahen auf der anderen Brückenseite einen Blick zur Brooklyn-Bridge,
 
Manhattan-Island
 
sowie nach Seaport werfen konnten, wo wir unsere Mittagessen zu uns genommen hatten. Tolle Aussichten, bei noch tollem Wetter. Allerdings begann es bereits wieder vom Meer her zuzuziehen,
 
will heissen, wir werden wohl die „Verazano Narrows“- Brücke wieder nicht ganz sehen können, wenn wir noch länger warten müssen.

Wir sahen die Ausfahrt der Carnival Miracle
 
 vom Manhattan-Pier aus an der Statue of Liberty vorbei in Richtung Atlantik. MSC sahen wir keine mehr. Entweder fuhr die deutlich nach uns ab oder sie sind bereits weg, bevor wir überhaupt wieder auf dem Schiff waren.

Auf die Landseite (Red Hook / Brooklyn) gesehen, fiel mir deutlich ins Auge: IKEA !
 
In Southampton ist man richtig, wenn man aus dem NationalExpress-Shuttle aussteigt und IKEA sieht, hier in Brooklyn ist man auch richtig, sobald das blau-gelbe Gebäude auftaucht. Irgendwie echt lustig.
Endlich ist’s soweit, die Leinen los und nichts wie ab in Richtung „Verrazano Narrows“ Brücke, bevor garnichts mehr zu sehen ist.
 
 
Auf der Ausfahrt aus Brooklyn erhasche ich doch tatsächlich ein Bild der Statue of Liberty, schön klar, grün mit Goldener Fackel, aber irgendwie rechts im Hintergrund so zart abzeichnend, ein Flugzeug in Oberarm-Höhe??? Tststs... also wirklich.
Um eine bessere Foto-+ Filmmöglichkeit zu bekommen, gehen wir zwei Deck höher, auf Deck 13, wo es ordentlich wedelt.
 
 
Die Leute haben sich rundherum auf den Jacuzzis und sonstigen Erhebungen postiert,
 
um die Durchfahrt unter der Brücke auch „hautnah“ wie möglich miterleben zu können.
 
Wir standen ca. 30 min dort, bis es endlich soweit war, während um uns herum New York und das Umland wieder in Wolken + Nebel versank.
Der Kapitän war wohl total froh, dass der Nebel rechtzeitig wieder ein bissel Sicht auf den Brückenbogen frei gegeben hat,
 
bevor wir mit der QM2 unter dem höchsten Punkt der Fahrbahn durch sind. Diesmal war kein Stau oben auf der Brücke, soviel konnten wir zumindest erkennen. Zünftig erschrocken bin ich, als der Kapitän bei Durchfahrt des Schonrsteins unter der Brücke die „Nebeltröte“ einmal ordentlich hat tuten lassen.
 
Wir waren doch recht nah an den Dingern dran und Thomas und ich waren der Überzeugung, dass es auf der Fahrbahn einige Autos wohl kurzfristig vom Asphalt gehoben haben dürfte, als das Horn los ging. Mei, war das laut... aber irgendwie lässig.
Wir waren ordentlich durchgeblasen worden. Nicht nur akustisch, sondern auch vom Wind her, also sind wir mal ganz flott rein, haben uns im Kings Court noch was warmes zu trinken geholt und sind dann später in die Kabine, um uns für’s Abendessen umzuziehen.
Heute ist ja „leger“ angesagt, weil Einschiffungstag für die meisten und was finden wir vor? Die Einladung für den zweiten „World Club“ Empfang auf unserer Reise, am Ab end 02. Oktober 2011. Auch hier hat Richard vom englischen Forum recht behalten. Schön, warum eigentlich nicht, oder?

Das war ein sehr langer und interessanter Tag. Doch immerhin von 04:00-22:30, und wir haben sehr schnell nach dem wieder leckeren Abendessen den Weg in die Kabine und direkt ins Bett gefunden. Nichts wie Lichter aus und schlafen, morgen sind wir bereits in Newport, diesmal mit Tenderbooten, um an Land zu kommen, und wieder ein gebuchter Landausflug. Lassen wir uns überraschen und sammeln vorher erst mal wieder Kraft.