Für heute stellen wir die Uhr eine Stunde zurück – wir dürfen eine Stunde länger schlafen, ohne dass uns der „Tag geklaut“ wird ! Zudem ist Seetag und wir können uns wirklich komplett der Erholung, Schiffserkundung und dem feinen Essen widmen.
Vor dem Frühstück schreibe ich noch eine Nachricht für eine Mitreisende, die sich über einen „Comment“ im Blog angekündigt hat, auch auf dem Schiff zu sein. Auf dem Weg zu Deck 9 (Buffet-Frühstück) nehmen wir den Umweg über Deck 4 und stecken das Couvert in den Briefkasten der entsprechenden Kabine.
Das länger Schlafen haben wohl sehr viele Gäste ausgenutzt – das Buffet-Restaurant ist recht voll, als wir um 09:00 (neue Zeit) ankommen. Wir erfragen, ob an einem Tisch noch Platz frei ist und kommen später in ein ausgiebiges Gespräch mit dem dort sitzenden holländischen Pärchen. War das lustig. Sie sprechen eigentlich kein Deutsch, wir kein Holländisch, aber es ging dennoch. Wenn’s ganz geklemmt hat, haben wir’s mit dem englischen Ausweichwort probiert oder ‘nem Alternativausdruck aus der eigenen Sprache. Dann hat’s wieder geklappt. Das war eine wirklich schöne, kurzweilige Stunde.
Als die beiden sich verabschiedet haben, sind wir auf unsere Runde ums Schiff, um die Bilder endlich zu vervollständigen und dabei unsere tägliche Ration frische Seeluft zu bekommen. beginnend auf Deck 12 - nur „Solarium“ mit aufgestellten Liegen, und tatsächlich einer Dusche !
Ich war wirklich von den Socken. Klasse. Deck 11 war dann die „Rennbahn“ für Jogger und Quad-Line-Skater (mietbar an Bord – eigene Inliner sind aus Sicherheitsgründen verboten),
ferner wieder überall aufgestellte Liegen, und eine wirklich schön windgeschützte Stelle am Bug des Schiffes. Wir dachten nicht, dass es sich da vorne so gut stehen/filmen lässt, ohne dass man/frau weggeblasen wird. Der Seegang verstärkt sich zwischendurch ein bisschen (wie auch schon die gesamte Nacht durch) und lässt uns wieder spüren, dass wir wirklich auf dem offenen Nord-Meer sind. Schöööön….
Zudem sehen wir noch den verdunkelten Glasschacht für den Samsara-Spa-Aufzug inkl. Treppenhaus. Leider geht das Fotografieren da durch nicht. Ist wirklich schön eingerichtet.
Auf Deck 10 sehen wir die Squok-Aussen-Anlage für die Kiddies, wirklich süss gemacht,
den Rennsimulator (Formel 1) – bei dem’s sogar bei einer 3-min.-Probetour (für EUR 8.--) so richtig zur Sache geht. Wollte ein Filmle hochladen, aber irgendwie hängt sich das immer wieder stundenlang auf... daher erst mal nur die Bilder.
Allerdings kann mir der italienische Herr, der neben der allgemeinen Animation auch dafür zuständig ist, nicht sagen, wie schwer das ganze Ding ist (inkl. Simulator-Motor). Er meinte dann nur: bis höchstens 90 kg und 1,90 Grösse…. Na ja, war wohl nicht ganz, zeigte uns aber, dass das eh nichts für uns wäre. Einen Simulator wollen wir wegen Überlastung nicht bezahlen müssen… Aber so viel zu den Englischkenntnissen... Nicht mal sein philippinischer Kollege konnte ihm klar machen, was wir wissen wollen. - mir fiel später ein, dass es der gleiche Animateur war, der auch bei der Notfallübung so "clever" war.
Auf der anderen Seite von Deck 10 waren wir zur Golf-Anlage gekommen, mit richtigem kleinen Sandfeld und „Teich-le“ inkl. Springbrünnle, welches allerdings ziemlich gegen den Wind „gekämpft“ hat… Armes Ding.
Wir gehen dann über das hintere Pooldeck auf Deck 9 wieder in den Buffet-Restaurant Bereich, um weiter zum mittleren Pool zu kommen (eigentlich will ich noch den Eingang des Samsara-Spa fotografieren), welcher aufgrund der Temperaturen das Dach geschlossen hat.
Wir kommen gerade rechtzeitig, als hier ein riesiges Buffet mit superschönen Gemüse- + Obstfiguren, sowie supertollen Torten aufgebaut wird.
Der Anlass: das Passieren des Greenwich-Meridians ! Sowas wie eine Polarkreis-Taufe.
Wer nicht drauf gefasst ist, wird mit der Polonaise der Animateure genau dort hin geführt, wo die Eiswürfel hinten ins Hemd gestopft und der Kopf min ‘ner Schöpfkelle voll Eiswasser übergossen wird… Willkommen auf dem nördlichen Wendekreis – oder so.
Und all das mit der per Funk verbundenen Live-Kamera auf der Grossleinwand sichtbar. Nachdem das Spektakel rum war,
ist sogar der Kapitän selbst ans Buffet und hat sich mit Käse-Stäbchen und Mortadella-Wurst versorgt und sich so unter’s „Volk“ gemischt. Hier unterhält er sich mit dem Doc vom Schiff. Ist wirklich ein Kapitän „zum Anfassen“.
Wir gehen aus dem Trubel raus und wollen grad was zu Essen holen, als ich aus dem Raumhohen Fenster schaue und was sehe ich ? ORCAS !
... hier bitte die Bilder mit rechter Maustaste anklicken und "open in new window", um die Tiere genau zu sehen.
Hier ist ein Youtube-Link mit Wellengang und der Filmsequenz der Orkas, die Thomas "einfangen" konnte! Viel Spass beim Schauen. Allerdings sollte die Lautstärke runtergestellt werden, denn der Wind hat ordentlich am Mikrofon gerüttelt.
Seegang & Orcas
Ich hab grad etwas lauter gerufen, dass da Wale sind, die Kamera gepackt, Thomas hat seine auch ausgepackt und wir klebten an den Fenstern, denn zum raus rennen war keine Zeit (nicht der Länge nach durch viele hungrige Leute am Buffet…). Andere Leute haben auch ihre Kameras gezückt und sind an die Fensterfront. Es waren tatsächlich 3 Wale, die immer wieder auftauchten, uns ihre langen grossen Finnen zeigten und wieder abgetaucht sind – begleitet von zwei Möwen, die wohl die „Fischreste“ bekamen. Die Wale schwammen allerdings in eine andere Richtung, so hatten wir nicht sehr viel Möglichkeit, gute Bilder zu ergattern, aber wir waren so dermassen glücklich mit diesem Erlebnis, es ist eine wahre Freude. Wir hätten nie so weit südlich (einiges oberhalb von Stornoway / äussere Hebriden) mit Walen gerechnet und dann so nah beim Schiff. Einfach klasse. Auf dem Weg nach Spitzbergen waren zwar viele Wale, aber wir hatten nicht das Glück, rechtzeitig am rechten Ort zu sein, um diese wirklich aktiv zu sehen und vor allen Dingen auch richtig zu erkennen. Jetzt hat keiner damit gerechnet und wir haben sie gesehen. Dieses Erlebnis hat uns noch lange durch den Tag begleitet. Ein schönes Kribbeln im Bauch, wenn man dran zurück denkt.
Ich ging kurz in die Kabine zurück, um was zu holen, da stand der COSTAClub “Obstkorb“ da. Sie halten ihren Terminplan schön ein. Super. Ausserdem klingelte das Telefon und tatsächlich, die Mitreisende aus der Kabine auf Deck 4 hat sich zurück gemeldet. Wir haben uns für 10 min. später auf dem hinteren Pooldeck verabredet und uns dort dann auch kurz getroffen. War wirklich nett. Schliesslich sollten wir um 15:00 spätestens beim 4D-Kino sein, denn unser gebuchter Film "Fly me tot he moon" (den wir am 01.08.2010 an einem „TOTEM“ gebucht hatten) war angesagt.
Als wir dort aufgetaucht sind, hiess es: wir haben leider technische Probleme und wissen nicht, woran es liegt. Ich meinte, wenn’s nur die Sprache ist, ist egal, wir nehmen auch englisch. Aber war überhaupt nichts, wir sollten das Geld zurück gebucht bekommen und das war’s dann erst mal. Hmmm. schade. Aber na ja.
Wir sind dann stattdessen mit Laptop und Kameras „bewaffnet“ zurück ins Buffet-Restaurant an einen Tisch mit „Saft“(Steckdose) gegangen und haben Thomas‘ Filmausbeute von der Kamera runtergeladen und durchgesehen.
War auch dringend nötig, denn die Datenmenge war doch schon ordentlich. In der Zwischenzeit hat’s draussen mit dem Wetter so zugezogen, das wir mittschiffs fast die Brückennock vorne nicht mehr gesehen haben, so viel Nebel hat das. Wir kommen immer näher an Island dran. Morgen ist Akureyri angesagt. Wir hoffen, der Kapitän hat gutes Radar und zur Not ein kräftiges Nebelhorn – er hat es ausser der Ausfahrt aus Bergen bis jetzt noch nicht eingesetzt. Also kann’s ganz so schlimm nicht sein.
Als wir dort aufgetaucht sind, hiess es: wir haben leider technische Probleme und wissen nicht, woran es liegt. Ich meinte, wenn’s nur die Sprache ist, ist egal, wir nehmen auch englisch. Aber war überhaupt nichts, wir sollten das Geld zurück gebucht bekommen und das war’s dann erst mal. Hmmm. schade. Aber na ja.
Wir sind dann stattdessen mit Laptop und Kameras „bewaffnet“ zurück ins Buffet-Restaurant an einen Tisch mit „Saft“(Steckdose) gegangen und haben Thomas‘ Filmausbeute von der Kamera runtergeladen und durchgesehen.
War auch dringend nötig, denn die Datenmenge war doch schon ordentlich. In der Zwischenzeit hat’s draussen mit dem Wetter so zugezogen, das wir mittschiffs fast die Brückennock vorne nicht mehr gesehen haben, so viel Nebel hat das. Wir kommen immer näher an Island dran. Morgen ist Akureyri angesagt. Wir hoffen, der Kapitän hat gutes Radar und zur Not ein kräftiges Nebelhorn – er hat es ausser der Ausfahrt aus Bergen bis jetzt noch nicht eingesetzt. Also kann’s ganz so schlimm nicht sein.
Ich möchte um 20:00 in‘s Theater, um ein klassisches Konzert anzuhören. Wer weiss, vielleicht sind die ja wirklich so gut. Meist merkt man’s daran, ob Violine, Harfe und Klavier gut harmonieren und auch gut klingen. Ich muss sagen, es war wunderbar. Die haben wirklich tolle „Arbeit“ geleistet. Einiges an Sonaten, dann Werke von Brahms, Dvorak und am Ende der Radetzki Marsch. Klasse ! Sie bekamen „standing ovations“ – vollkommen zu Recht.
Danach geht’s wieder zum Dinner und vor allen Dingen: wir dürfen heute Nacht noch eine Stunde zurück stellen ! Super, noch eine Stunde länger schlafen. Das tut wirklich gut. Tja, und dann sind ja erst mal einiges an Seetagen angesagt, bis wir in Nuuk ankommen.
Draussen ist’s noch immer unwirtlich stürmisch und nass, aber nach dem Abendessen erwartet uns (gegen 23:00 Ortszeit und darüber hinaus) ein Traum von einem Sonnenuntergang, der uns eigentlich eher wie Mitternachtssonne erscheint, denn bis wir wieder rein gehen, ist’s 23:00. Wunderschön. Ach, so können Ferien sein.
Wieder auf der Kabine bereiten wir unsere Wecker auf die „neue“ Zeit vor, d.h. ein Stunde zurück stellen, dafür den Wecker auf 6:00, dass wir ein bissle was von der Einfahrt nach Akureyri mitbekommen – wenigstens auf der Webcam. Der momentane Anblick (knapp nach Mitternacht) ist auf jeden Fall noch wirklich ein Traum. Zwar nicht mehr so schön „rot“, aber wirklich wunderschön von der Stimmung her. Mit den schönen Stimmungsbildern gehen wir ins Bett und ich schlaf wirklich schnell ein.