Der Wecker steht auf 06:00 und klingelt auch brav pünktlich. Noch leicht „angematscht“ von der vergangenen Leistungs-Pack-Nacht und doch ein paar Schlaf-Unterbrechungen in den nicht allzu vielen Stunden, mach ich mich auf den Weg ins Bad und versuch, das Beste draus zu machen (aus mir – ob’s gelungen ist, möge der geschätzte Leser bei unseren Mitreisenden erfragen...).
Gegen 07:00 sollten wir in Hamburg Altona ankommen, und da es gegen 06:20 ein bissel im Boden vibriert, schalte ich die Brücken-Webcam über das Kabinen-TV an und sehe, dass die Queen Victoria jetzt grad gedreht wird, um wieder rückwärts ans Altona-Terminal heranzufahren und dann eben auch wieder anzulegen, wie wir das vor drei Wochen live vom Terminaldach aus beobachten konnten. Ob heute wohl auch Leute da oben stehen und zuschauen?
Wir sind knapp nach 07:00 am Britannia, um uns ein letztes
Frühstück servieren zu lassen. Mir ist blöderweise schon wieder leicht
schlecht... Also lass ich diesmal die Früchte weg. Es hat sicher nichts mit
einem Norovirus zu tun, sondern schlichtweg wohl mit dem Abschied – hätte nicht
gedacht, dass ich mal zu so einer Mimose „mutieren“ würde... Also ehrlich...
Aber es spricht für die Umgebung – einfach ganz liebe Leute – trotz der vielen
Arbeit mit den Hygienemassnahmen, die – so weiterhin alles gut geht – am
Abendessen in Hamburg dann wieder auf „code green“ umgestellt werden sollten
und die Angestellten dann auch endlich wieder „normal“ arbeiten können. Wir
wurden von einigen (der uns besser bekannten) Kellner angesprochen, dass wir
doch heute das Schiff verlassen würden und sie wünschen uns alles Gute und dass
wir uns hoffentlich bald wieder mal sehen usw... Auch einer der Headwaiter (ein
Inder – leider hab ich auch seinen Namen nicht) meinte am Ausgang dann beim
Abschied nebst den Grüssen und Wünschen mit wirklich sehr herzlichem Lächeln „and
keep on doing your dresses“ und ahmte mit beiden Händen an sich einen
ausstehenden Reifrock nach. Der Kellner war eigentlich nicht wirklich im Deck
3, wenn ich erinnere, sondern eher im Deck 2 beim Abendessensdienst. Und wir
sind immer direkt oben zu unserem Tisch rein. Aber eben. Manche Dinge sprechen
sich wohl rum... Ist mir bei der Rezeption auch schon aufgefallen.
Na ja, wir verabschieden uns, sehen zum Glück auch unsere
drei Tischkellner, Mihaela und Herrn Yildirim noch, sodass sich Thomas auch
noch persönlich verabschieden kann, was sehr herzlich ausfällt, da alle froh
sind, dass er wieder recht munter ist und „frei rumläuft“.
Bino ist an dem Tag ja für den Frühstücksdienst im Lido
eingeteilt, also klappt das leider nicht mehr, denn in das Gewühl da oben, da
wollen wir jetzt besser nicht rein.
Stattdessen gehen wir zurück in die Kabine und schnappen
unsere Taschen/Rucksack usw. und gehen bereits auf Deck 2 zum Queens Room,
sodass Richie unsere Kabine schneller ganz frei bekommt, und für die neuen
Anreisen fertig machen kann. Heute hat er ja zum Glück „nur“ 4 Abreisen und den
Rest seiner 16 Kabinen auf Deck 1 „Normaldienst“.
Recht bald nach 08:00 wird das Schiff zum Landgang
freigegeben (für „Self-Disembarkation“ und auch zum Teil Landausflüge – da
gab’s „Berlin Top 10“ und Lübeck usw.). Die erste Kofferfarbe (Pink 3) der
deutschen heute abreisenden Gruppen wird gegen 08:42 ausgerufen, die zweite
(unsere, Braun 4) ist dann 08:50 dran. Wir hätten um 08:45 im Queens Room
erscheinen sollen. Also wirklich sehr flott.
Der Check-out vom Schiff war zügig und pünktlich, wie wir es
von Cunard im Allgemeinen gewohnt sind. Die Koffer haben wir unbeschadet
vorgefunden.
Wir sind direkt aus dem Terminal raus und an zweien unserer
Fotografen noch vorbei – „heute nix mit Foto!“ aber auch sie haben sich sehr
gefreut, Thomas nochmals zu sehen und dann nichts wie an die Bushaltestelle.
Uns ist zwar grad ein Bus vor der Nase weggefahren, aber nach 20 min. kam schon
der nächste. Andere Gäste, die vor uns bereits das Schiff verlassen hatten,
standen ziemlich weit hinten in einer langen Schlange vor dem Terminal mitsamt
ihren Koffern, um ein Taxi zu bekommen... Wir waren schlussendlich mit dem Bus
schneller weg, als die überhaupt 2 Positionen weiter an einem erreichbaren
Transportmittel... Also wohl die für uns richtige Wahl.
Das Ticket bis zum Hauptbahnhof konnten wir direkt im Bus lösen,
allerdings mussten wir für den Rückweg bei der Haltestelle Reeperbahn
aussteigen (Bahnhof Altona wird nur auf dem Hinweg bedient – der Bus fährt eine
Ring-Route) und dort die S1 oder S3 zum Hauptbahnhof nehmen. Mühselig waren bei
der S-Bahnstation die Treppen, denn wir mussten unser ganzes Gepäck da runter
wuchten. Das war Leistungs-Training Nummer eins. Die S-Bahnen fuhren recht
frequentiert, also waren wir auch schnell am Hauptbahnhof. Dort konnten wir
einen Lift neben der Treppe (die eigentlich auch wieder normal zu Fuss zu
nutzen gewesen wäre) nutzen. Puh... Glück gehabt.
Unser direkter Weg führte uns zu Kamps Backstube, bei denen
wir schon auf dem Herweg morgens um 04:00 lecker frühstücken konnten.
Der eine
Verkäufer erkannte mich zwar wieder, wusste aber nicht „wohin mit meinem
Gesicht“ – ich meinte dann nur: so schnell gehen drei Wochen rum, gel? Dann hat
man an seinem Gesichtsausdruck gemerkt, es hat „klick“ gemacht ! Dann eben die
Frage, wie die Ferien waren usw. Ja, wir haben uns ein paar Stühle geschnappt,
die Koffer nebendran an die Säule gestellt und erst mal einen grossen
Milchkaffee und eine Brezel vertilgt – irgendwie müssen wir ein
Mittagessen-Ersatz bekommen, solange wir noch nicht im Zug sitzen. Und dort in
der Backstube ist die Zeit recht kurzweilig, weil wirklich sehr viel Betrieb
dort ist und dennoch in aller Ruhe gesessen werden kann. Und währenddessen kann
man den Bäckern und Verkäufern bei der Arbeit zuschauen.
Dann wurde es Zeit, den nächsten Teil unserer Heimreise
anzutreten. Wir liefen quer durch den ganzen Bahnhof, denn der Zug fuhr ab
Gleis 14
und unser ICE (von Kiel) nach Zürich kam auch pünktlich, wir hatten
zwei Plätze (Grossraum) direkt an der Glaswand zum Ausstieg bekommen, was
bedeutete, wir hatten unsere grossen Koffer die ganze Zeit immer irgendwie im
Blickfeld und konnten sie quergestellt problemlos im Ausstiegsbereich stehen
lassen.
Die Zeit war recht kurzweilig, die Fahrt gut. Nur, da wir
auf den Radständen sassen, das merkten wir bei jeder Kurve, es hat ordentlich
gedröhnt, aber eben... Irgendwann ist das den Ohren auch „egal“ und man kann
sogar ein bisschen schlafen.
Die lange Fahrt von 7,5 Stunden im ICE im Grossraumabteil (1. Generation) war
durchaus angenehm, die Beinfreiheit super und die Sitzbreite gut. Diese
Variante ist jederzeit zu empfehlen, speziell, wenn vorab Erfahrungen mit dem 6er-Sitzabteil
des Nachtzuges Bekanntschaft gemacht wurde...
In Basel sind wir dann beim Badischen Bahnhof ausgestiegen,
da hier die Verbindung nach Bad Säckingen direkter ist und das Taxi günstiger
nach Hause – als erst noch über die Grenze zu müssen. Schlecht war nur, dass im
Badischen Bahnhof auf Gleis 8 mal wieder das Gepäckband nicht funktioniert hat
und Aufzüge hat’s da nicht... also hiess es auch dort: Koffer die Treppe hoch
schleppen. Das war Trainingseinheit Nr. 2.
Schlussendlich sind wir innert sehr nützlicher Frist
wohlbehalten zuhause angekommen und nach der letzten Trainingseinheit (Koffer
bei uns zuhause die Treppen hoch), war dann endlich gut. Wir wurden – trotz
dass es draussen schon komplett dunkel war – von unseren Piepmätzen, als die
Haustüre ging, erst ungläubig piepend begrüsst und als wir an die Käfige kamen
und mit ihnen gesprochen haben, dann ging ein Nachtkonzert los, aber wie ! Das
nenn ich mal Wiedersehensfreude. Ganz toll.
Das war noch ein spärlicher Versuch ein "one of each, Madam" mithilfe eines grossen Topfes Tee (Erkältung...!) nachzuempfinden...
Ich hab nur noch ein bisschen was aufzuräumen geschafft, das
war’s dann. Die Koffer blieben zwar offen, aber mitten im Weg liegen. Ich hab
am nächsten Tag noch frei, also kann ich die dann auch noch auspacken. Thomas
war noch etwas länger fit, aber ich bin ziemlich schnell ins Bett.
Zufrieden und glücklich über den reibungslosen und wirklich
schönen Verlauf unserer Reise bin ich wirklich sehr schnell tief eingeschlafen.