Montag, 7. Januar 2013

Hamburg - Ende einer wunderschönen Reise und Heimfahrt


Der Wecker steht auf 06:00 und klingelt auch brav pünktlich. Noch leicht „angematscht“ von der vergangenen Leistungs-Pack-Nacht und doch ein paar Schlaf-Unterbrechungen in den nicht allzu vielen Stunden, mach ich mich auf den Weg ins Bad und versuch, das Beste draus zu machen (aus mir – ob’s gelungen ist, möge der geschätzte Leser bei unseren Mitreisenden erfragen...).
 Gegen 07:00 sollten wir in Hamburg Altona ankommen, und da es gegen 06:20 ein bissel im Boden vibriert, schalte ich die Brücken-Webcam über das Kabinen-TV an und sehe, dass die Queen Victoria jetzt grad gedreht wird, um wieder rückwärts ans Altona-Terminal heranzufahren und dann eben auch wieder anzulegen, wie wir das vor drei Wochen live vom Terminaldach aus beobachten konnten. Ob heute wohl auch Leute da oben stehen und zuschauen?
Wir sind knapp nach 07:00 am Britannia, um uns ein letztes Frühstück servieren zu lassen. Mir ist blöderweise schon wieder leicht schlecht... Also lass ich diesmal die Früchte weg. Es hat sicher nichts mit einem Norovirus zu tun, sondern schlichtweg wohl mit dem Abschied – hätte nicht gedacht, dass ich mal zu so einer Mimose „mutieren“ würde... Also ehrlich... Aber es spricht für die Umgebung – einfach ganz liebe Leute – trotz der vielen Arbeit mit den Hygienemassnahmen, die – so weiterhin alles gut geht – am Abendessen in Hamburg dann wieder auf „code green“ umgestellt werden sollten und die Angestellten dann auch endlich wieder „normal“ arbeiten können. Wir wurden von einigen (der uns besser bekannten) Kellner angesprochen, dass wir doch heute das Schiff verlassen würden und sie wünschen uns alles Gute und dass wir uns hoffentlich bald wieder mal sehen usw... Auch einer der Headwaiter (ein Inder – leider hab ich auch seinen Namen nicht) meinte am Ausgang dann beim Abschied nebst den Grüssen und Wünschen mit wirklich sehr herzlichem Lächeln „and keep on doing your dresses“ und ahmte mit beiden Händen an sich einen ausstehenden Reifrock nach. Der Kellner war eigentlich nicht wirklich im Deck 3, wenn ich erinnere, sondern eher im Deck 2 beim Abendessensdienst. Und wir sind immer direkt oben zu unserem Tisch rein. Aber eben. Manche Dinge sprechen sich wohl rum... Ist mir bei der Rezeption auch schon aufgefallen.

Na ja, wir verabschieden uns, sehen zum Glück auch unsere drei Tischkellner, Mihaela und Herrn Yildirim noch, sodass sich Thomas auch noch persönlich verabschieden kann, was sehr herzlich ausfällt, da alle froh sind, dass er wieder recht munter ist und „frei rumläuft“.
Bino ist an dem Tag ja für den Frühstücksdienst im Lido eingeteilt, also klappt das leider nicht mehr, denn in das Gewühl da oben, da wollen wir jetzt besser nicht rein.

Stattdessen gehen wir zurück in die Kabine und schnappen unsere Taschen/Rucksack usw. und gehen bereits auf Deck 2 zum Queens Room, sodass Richie unsere Kabine schneller ganz frei bekommt, und für die neuen Anreisen fertig machen kann. Heute hat er ja zum Glück „nur“ 4 Abreisen und den Rest seiner 16 Kabinen auf Deck 1 „Normaldienst“.

Recht bald nach 08:00 wird das Schiff zum Landgang freigegeben (für „Self-Disembarkation“ und auch zum Teil Landausflüge – da gab’s „Berlin Top 10“ und Lübeck usw.). Die erste Kofferfarbe (Pink 3) der deutschen heute abreisenden Gruppen wird gegen 08:42 ausgerufen, die zweite (unsere, Braun 4) ist dann 08:50 dran. Wir hätten um 08:45 im Queens Room erscheinen sollen. Also wirklich sehr flott.
Der Check-out vom Schiff war zügig und pünktlich, wie wir es von Cunard im Allgemeinen gewohnt sind. Die Koffer haben wir unbeschadet vorgefunden. 
Wir sind direkt aus dem Terminal raus und an zweien unserer Fotografen noch vorbei – „heute nix mit Foto!“ aber auch sie haben sich sehr gefreut, Thomas nochmals zu sehen und dann nichts wie an die Bushaltestelle. Uns ist zwar grad ein Bus vor der Nase weggefahren, aber nach 20 min. kam schon der nächste. Andere Gäste, die vor uns bereits das Schiff verlassen hatten, standen ziemlich weit hinten in einer langen Schlange vor dem Terminal mitsamt ihren Koffern, um ein Taxi zu bekommen... Wir waren schlussendlich mit dem Bus schneller weg, als die überhaupt 2 Positionen weiter an einem erreichbaren Transportmittel... Also wohl die für uns richtige Wahl.
Das Ticket bis zum Hauptbahnhof konnten wir direkt im Bus lösen, allerdings mussten wir für den Rückweg bei der Haltestelle Reeperbahn aussteigen (Bahnhof Altona wird nur auf dem Hinweg bedient – der Bus fährt eine Ring-Route) und dort die S1 oder S3 zum Hauptbahnhof nehmen. Mühselig waren bei der S-Bahnstation die Treppen, denn wir mussten unser ganzes Gepäck da runter wuchten. Das war Leistungs-Training Nummer eins. Die S-Bahnen fuhren recht frequentiert, also waren wir auch schnell am Hauptbahnhof. Dort konnten wir einen Lift neben der Treppe (die eigentlich auch wieder normal zu Fuss zu nutzen gewesen wäre) nutzen. Puh... Glück gehabt.

Unser direkter Weg führte uns zu Kamps Backstube, bei denen wir schon auf dem Herweg morgens um 04:00 lecker frühstücken konnten.
Der eine Verkäufer erkannte mich zwar wieder, wusste aber nicht „wohin mit meinem Gesicht“ – ich meinte dann nur: so schnell gehen drei Wochen rum, gel? Dann hat man an seinem Gesichtsausdruck gemerkt, es hat „klick“ gemacht ! Dann eben die Frage, wie die Ferien waren usw. Ja, wir haben uns ein paar Stühle geschnappt, die Koffer nebendran an die Säule gestellt und erst mal einen grossen Milchkaffee und eine Brezel vertilgt – irgendwie müssen wir ein Mittagessen-Ersatz bekommen, solange wir noch nicht im Zug sitzen. Und dort in der Backstube ist die Zeit recht kurzweilig, weil wirklich sehr viel Betrieb dort ist und dennoch in aller Ruhe gesessen werden kann. Und währenddessen kann man den Bäckern und Verkäufern bei der Arbeit zuschauen.

Dann wurde es Zeit, den nächsten Teil unserer Heimreise anzutreten. Wir liefen quer durch den ganzen Bahnhof, denn der Zug fuhr ab Gleis 14 
und unser ICE (von Kiel) nach Zürich kam auch pünktlich, wir hatten zwei Plätze (Grossraum) direkt an der Glaswand zum Ausstieg bekommen, was bedeutete, wir hatten unsere grossen Koffer die ganze Zeit immer irgendwie im Blickfeld und konnten sie quergestellt problemlos im Ausstiegsbereich stehen lassen.

Die Zeit war recht kurzweilig, die Fahrt gut. Nur, da wir auf den Radständen sassen, das merkten wir bei jeder Kurve, es hat ordentlich gedröhnt, aber eben... Irgendwann ist das den Ohren auch „egal“ und man kann sogar ein bisschen schlafen.
Die lange Fahrt von 7,5 Stunden im ICE im Grossraumabteil (1. Generation) war durchaus angenehm, die Beinfreiheit super und die Sitzbreite gut. Diese Variante ist jederzeit zu empfehlen, speziell, wenn vorab Erfahrungen mit dem 6er-Sitzabteil des Nachtzuges Bekanntschaft gemacht wurde...

In Basel sind wir dann beim Badischen Bahnhof ausgestiegen, da hier die Verbindung nach Bad Säckingen direkter ist und das Taxi günstiger nach Hause – als erst noch über die Grenze zu müssen. Schlecht war nur, dass im Badischen Bahnhof auf Gleis 8 mal wieder das Gepäckband nicht funktioniert hat und Aufzüge hat’s da nicht... also hiess es auch dort: Koffer die Treppe hoch schleppen. Das war Trainingseinheit Nr. 2.

Schlussendlich sind wir innert sehr nützlicher Frist wohlbehalten zuhause angekommen und nach der letzten Trainingseinheit (Koffer bei uns zuhause die Treppen hoch), war dann endlich gut. Wir wurden – trotz dass es draussen schon komplett dunkel war – von unseren Piepmätzen, als die Haustüre ging, erst ungläubig piepend begrüsst und als wir an die Käfige kamen und mit ihnen gesprochen haben, dann ging ein Nachtkonzert los, aber wie ! Das nenn ich mal Wiedersehensfreude. Ganz toll.
Das war noch ein spärlicher Versuch ein "one of each, Madam" mithilfe eines grossen Topfes Tee (Erkältung...!) nachzuempfinden...

Ich hab nur noch ein bisschen was aufzuräumen geschafft, das war’s dann. Die Koffer blieben zwar offen, aber mitten im Weg liegen. Ich hab am nächsten Tag noch frei, also kann ich die dann auch noch auspacken. Thomas war noch etwas länger fit, aber ich bin ziemlich schnell ins Bett.

Zufrieden und glücklich über den reibungslosen und wirklich schönen Verlauf unserer Reise bin ich wirklich sehr schnell tief eingeschlafen.