Sonntag, 1. Januar 2017

Oslo zu Fuss

Herrlich tief und fest geschlafen - und um 08:00 ging pünktlich der Wecker - das waren 6 Stunden. Nicht schlecht, für eine Silvester-Nacht....

Ich stehe auf, und mache mich gemütlich parat, lasse Thomas aber noch ein bisschen liegen, denn er hat den Wecker nicht mal richtig mitbekommen.

Als ich dann fertig war, habe ich ihn doch geweckt und in der Zwischenzeit mal kurz im TV auf dem deutschen Sender geschaut, was es so an Neuigkeiten in der Welt gibt.

Da wir im Verhältnis doch recht bald dran waren, haben wir im Restaurant am Heck einen wirklich sehr schönen Platz für's Frühstück bekommen und vor allen Dingen: das Büffet war noch komplett! Es gab richtig gute Auswahl und ich konnte mich endlich mal über den frischen Fruchtsalat und die dunklen Brötchen her machen.

Vom Nebel letzte Nacht war keine Spur mehr am Himmel, das Wetter: Sonne satt und es versprach ein herrlicher Ausflug zu Fuss durch Oslo zu werden.

Wir sind dann auch noch oben an Deck, um zu fühlen, was uns die Sonne für eine Temperatur beschert, da haben wir allerdings gemerkt, dass alles gefroren und glatt ist. Ob das jetzt das Geländer oder der Boden an Deck ist. Kaum drauf gab es auch schon Durchsagen über die Lautsprecher, dass man sich bitte äusserst vorsichtig bewegen soll, weil es Eisglätte an Deck hat. Die Luft ist herrlich klar und frisch.
 Eistropfen auf dem Handlauf der Reeling
Wir gehen in unsere Kabine um uns zu richten, da meinte Thomas, dass es für ihn doch wohl keine zu gute Idee sei, wenn in der Stadt noch alles geschlossen ist und nicht mal eben schnell ein Restaurant verfügbar ist. Es war wohl irgend etwas am gestrigen Essen, was er nicht so vertragen hat. Sehr schade. So entschloss er sich, an Bord zu bleiben und ich bin alleine raus.

An der Rezeption habe ich mich noch mit einem Stadtplan ausgerüstet, dass ich weiss, wo ich hin laufen muss, um das zu sehen, was ich will, und um auch ja rechtzeitig wieder an Bord zu sein, bevor das Schiff wieder in Richtung Kiel fährt.
Auch draussen auf der Strasse - wo die Wege noch im Schatten lagen - war es rutschig und man musste schon mit festem Schritt und einiger Vorsicht laufen, denn es war nicht immer klar ersichtlich, dass es gefrorene Stellen hatte. Der Nebel hat letzte Nacht zusammen mit der Kälte ganze Arbeit geleistet.
 Hafenpromenaden-Orientierungspunkte - ganz toll gemacht und neu - wir kennen das so nicht.
Die Strassen waren herrlich leer, alles war wohl schon aufgeräumt - es war wirklich nirgends mehr eine Spur von Feuerwerkskörpern zu sehen. Es ist beeindruckend.
Ich gehe zum königlichen Schloss, geniesse die Aussicht und merke zudem, dass ich keine 20min. später hätte da sein dürfen, denn es kam eine grosse Gruppe asiatischer Besucher, die sich ebenfalls alles anschauen möchten.
Da war ich bereits auf dem Weg runter zum Nationaltheater, dem Parlament sowie dem Rathaus.
 Selbst der der Schotterboden vom Schlosshof ist gefroren und rutschig...
 die Atmosphäre ist wunderschön
 Blick zurück zum Schloss
 und da ist das Rathaus
 denen war auch kalt...
 und die Tautropfen waren gefrorene Eiszapfen...
 Das Rathaus war allerdings an diesem Tag um diese Uhrzeit für Besucher gesperrt. Schade. Nun ja.
Mein Weg führt mich an die Seeseite vom Rathaus 
 auch hier ist der Boden noch gefroren...
 und dort entlang der Akerbrygge 
 an der übrigens einige Skulpturen von unserem letzten Besuch fehlen, dafür neue Sitzgelegenheiten gebaut worden sind...
 das ist eine neue Skulptur
 die Skulpturen sind seit dem letzten Mal noch da - super!
 und die auch
 was für ein Ausblick rüber zur Akerhusfestung...
 bei herrlichem Sonnenschein laden diese Sitzgelegenheiten ein, aber die Sitze sind noch gefroren...
 zum neuen Stadtteil Tjuvholmen, wo auch ein Museum of Modern Art hin gebaut wurde.
Das alles kann ich mit perfektem Wetter geniessen.
 Auf dem Rückweg zum Schiff mache ich noch im "Olivia" Halt (auch in Tjuvholmen), um einen Milchkaffee zu geniessen und ein bisschen die Füsse zu erholen. Zeit bleibt mir noch genug, sodass ich dann in Ruhe, aber dennoch flotten Schrittes wieder zurück zum Schiff kann.
Thomas hat in der Zeit seinen Rundgang durch's Schiff gemacht, einige Fotos der Bereiche machen können, die sonst voller Leute sind, und zudem ist er noch raus, um auch in Ruhe Aussenaufnahmen vom Schiff zu machen. Somit hatte auch er wenigstens ein bisschen frische Luft und Sonnenschein geniessen können. Im Terminal haben neue Gäste für die Fahrt nach Kiel gewartet und ich war nicht böse, dass ich mich "vorne anstellen" durfte, da ich bereits eingecheckt war. Aber es ging grad los, dass die neuen Mitreisenden auf's Schiff durften.
Um 13:20 war ich dann wieder in der Kabine und bin nach Ablegen von Jacke, Schal & Hut in die Observation Lounge, wo Thomas bereits auf mich gewartet hat. Er hat mich von dort aus auch kommen und zwischendurch wieder fotografieren sehen. Eine orangefarbene Jacke und Apfelgrüne Tasche ist von weithin gut sichtbar...

Meine Füsse konnten eine Pause gut gebrauchen...
das hier war meine "Runde", die ich in der Zeit gelaufen bin...
 auch hier trocknen sich Kormorane die Federn...
Nicht viel später, hat sich die Lounge kräftig gefüllt, denn alle wollen die Ausfahrt aus dem Oslo Fjord aus der Wärme heraus beobachten.
 Füsse hoch und Aussicht geniessen...

Wir genossen die Zeit und die Sicht und später dann, als es in Richtung Sonnenuntergang ging, haben wir uns in der Kabine warm eingepackt und sind (so dachten wir) gut ausgerüstet auf Deck 13.
 Allerdings war da bereits der Wind recht kräftig und sehr eisig, aber die Aussicht einfach traumhaft. Sodass wir immer wieder in den Zwischengang rein sind, um uns ein bisschen aufzuwärmen, dann wieder raus um weiter zu fotografieren und zu filmen...
Wir hatten nachher eiskalte steife Finger und mächtig eingefrorene Ohren, aber das hat sich wirklich rentiert. Es war einfach traumhaft schön und wirklich sehenswert.
Bis zu unsrem Abendessen um 20:30 sind wir nochmals in die Kabine, haben uns für's Aqualand (Eintritt 2 Personen: NOK 158.- dafür gibt's Aufenthalt 1h im Wasser, sonst kostet es Aufschlag) fertig gemacht und waren, wie wir es vor hatten, dort, um die Rutschbahn zu testen (nur ich - 5x - war echt lustig), die Stromschwimmanlage zu geniessen und uns dann noch im Jaccuzzi "kochen" (nicht nur besprudeln) zu lassen... das war mit 39,5C ordentlich zu warm... ich war nach der Dusche sicher noch 2 Stunden am ganzen Körper rot wie ein Lobster und die Haut war gar nicht glücklich. Ich habe fleissig einschmieren müssen...

Wieder zurück in der Kabine haben wir uns noch etwas hin gelegt und geruht, und sind dann wieder zum Restaurant ans Heck, um unser letztes 3-Gänge-Menue aus dem Paket zu geniessen.

Am heutigen Abend waren wir wieder für's Nebenzimmer eingeteilt - wie am ersten Abend schon.

Der Maitre d' kam vorbei und liess sich von einem Kellner übersetzen, wie schön das war, dass wir alle dabei waren und er sich herzlich bedankt, dass wir unsere Zeit auf der Color Magic verbracht hatten.
 Es gab wieder reichlich zu Trinken nebst dem Essen - auch hier waren sie wieder grosszügig im Ausschank - Thomas und ich haben wieder die meiste Zeit die Gläser zu gehalten, dass das nachher nicht weggeschüttet werden muss. Da wir unsere Tischnachbarn schon kannten, war das wieder ein schöner, kurzweiliger Abend mit viel Erzählungen vom Tagesausflug oder auch früheren Reisen.
Wir sind dann noch ins Oriental Cafe, um einen letzten Kaffee zu trinken, bevor wir uns schlussendlich doch ans Kofferpacken machen müssen. Am nächsten Morgen will ich das nicht, und wir müssen auch da ziemlich pünktlich am Ausgang sein, denn unser Zug fährt 11:15... und um 10:00 sollte das Schiff anlegen, sofern nichts dazwischen kommt.

Zudem konnten wir feststellen, dass die heutige Fahrt durch den Skagerrak wirklich friedlich verlief. Da war fast nichts spürbar.

Auf einem letzten Gang durch die Promenade treffen wir nochmals Tischnachbarn und verweilen auf noch ein Gespräch, aber dann war es wirklich Zeit, in die Kabine zu gehen und sich der lästigen Kofferpackerei zu widmen.. nicht, ohne vorher sämtliche Fotos noch auf den Laptop zu laden und nebenher noch deutsches TV zu schauen... Da die Kabine nicht so gross ist, dass beide gleichzeitig packen können, ohne sich in die Quere zu kommen, kümmere ich mich erst um den Laptop und dann um mein Gepäck, sodass Thomas bereits im Bett ist, bis ich dann auch endlich fertig bin.

Der Blick aus unserem Fenster auf die Promenade zeigt mir, dass auch die anderen Gäste schon nicht mehr unterwegs sind.

Noch den Wecker für den nächsten Morgen stellen - um 07:00 ist sinnvoll, dass wir noch in Ruhe frühstücken und die Einfahrt in die Kieler Förde doch noch an Deck geniessen können, bevor wir dann schlussendlich das Schiff wieder verlassen. Aber jetzt ganz schnell das Licht aus...