„Touristische Navigation“ aus dem heutigen „Today“ von Costa:
Gegen 09:30 erreichen wir die westliche Öffnung um den Fjord Torssukatak zu befahren, der von unzähligen mittelgrossen Inseln und einer ausgezackten Küste charakterisiert wird. Wir werden langsam in dem Fjord navigieren, sodass das strahlende Panorama bewundert werden kann. Um 11:30 navigieren wir vorbei am Fjord von Ilva, wir werden das Kap von Niagornaq auf unserer Rechten sehen, das den Anfang des Durchganges durch den Fjord Prins Christian Sund (Grönländer Ikerasassuaq) anzeigt. Gegen 13:30 können wir den Fjord von Kangerdiolok auf unserer Linken sehen, an dem wir sehr nah entlang navigieren. Die Enge von Prins Christian Sund ist etwa 100 km lang, die die Gruppe von INselchen zum Süden trennt, wo das Cap von Farvel liegt. Die Enge ist am südlichen Ende der Küste von König Federico VI und stellt die Verbindung zum Osten des Atlantischen Ozeans und zum Westen in das Meer Labradors dar. Es ist zu finden 60°Nord 44°West und ist ein Teil der Grafschaft vom westlichen Grönland und der Gemeinde von Nanortalik. Das gleichnamige Dorf erhebt sich auf seinem Ufer zum Ende, bzw. Ausgangs des Fjords zu unserer Rechten Seite. Wir werden den Fjord gegen 16:00 verlassen und dann setzen wir unsere Navigation in Richtung Nord-Osten fort nach Island.
Wegen den Infos im „Today“ haben wir uns den Wecker auf 08:00 gestellt und waren tatsächlich 09:15 pünktlich im Buffetrestaurant Andromeda, um noch halbwegs einen Tisch am Fenster, bzw. mit Steckdose zu bekommen (ein paar Minuten später standen die am Fenster dann auf und wir konnten wieder umziehen und da auch bleiben). Grad als wir uns hinsetzten, ging die Einfahrt in den ersten Fjord los. Wunderschön mystisch, eigentlich hatte man das Gefühl (mit den verschieden hoch hängenden Nebelschwaden), hier wohnen wirklich Trolle und Elfen… Es ist zumindest nachvollziehbar.
.. leider hat hier die Scheibe gespiegelt - das da rechts unten ist kein Gespenst, sondern Leute vom Nachbartisch...
Tatsächlich hatte es eine einsame Hütte / Unterschlupf am Ufer ! Hätte dort niemand erwartet.
Ebenso kamen uns ein paar „Eisbröckele“ entgegen. Eigentlich nichts wirklich Spektakuläres, bis der Kapitän über Lautsprecher durch gab: in 5 min treffen wir auf die Mona Lisa. Eigentlich dachte ich, dass die wegen SOLAS schon lange nicht mehr fahren darf, aber unsere Tischnachbarn (vom Abendessen) bestätigten uns, dass sie 30. September 2010 zum Abwracken geschickt wird. Das ist wohl ihre vorletzte Reise, also denkbare Fotos mit grossem Erinnerungswert !
Kurz vor 10:00 begann’s ordentlich zu „nieseln“, bzw. zu regnen. Schad eigentlich, aber das hat die Meisten nicht abgehalten, draussen zu sein und die Landschaft zu geniesen und zu filmen bzw. fotografieren. Die meisten meiner Bilder sind von innen gemacht, daher sind leider ein paar Spiegelungen nicht umgehbar gewesen. Schade, aber eben – je nach Lichteinfall von aussen war’s nicht möglich, zwischen Regentropfen an der Scheibe und den Spiegelungen vom Innenraum auch noch den richtigen Blickwinkel zu hin zu bekommen.
... die verschiedenen Wasser-Sorten/-Farben ganz deutlich !
Nach einigen Wasserfällen, eindrucksvollen Kurven um Felsecken/Felszungen herum in die Tiefen des Fjordes hinein, begegnete uns dann schon ein grösseres Stück Eis.
Ein Mann mit Motorboot war auch im Fjord unterwegs und zeigte so auf, wie gross der Grössenunterschied wirklich war. In anderen Worten: riesig !
Bald stellen wir fest, woher der Mann mit seinem Motorboot kam – es hat eine kleine Siedlung auf einem Felsplateau mit flachem Zugang zum Wasser.
Prompt kamen noch mehr so Boote aus dem „Hafen“ gerauscht, aber wie schnell und alle Leute haben gewunken und sind neben und hinter uns her gefahren. Auch haben sie gewunken. Jöh, das war wohl wirklich was, so einen grossen Pott da in dem schmalen Fjord. Die Mona Lisa, ok, ist kleiner und ich denke, diese Kategorie dürften sie dort eher „gewohnt“ sein, wenn überhaupt – doch ist es eine ordentliche Abwechslung, mal so ein „Wohnblock“ da vor den Hütten zu sehen, und dass so ein Ding auch noch schwimmen und richtig gelenkt werden kann. War wirklich ein schönes Erlebnis.
Leider ist auch bei dieser Siedlung, wie ökologisch auch immer sie leben mögen, die Frage: wohin mit Schrott und Müll? Ich hab den Platz gefunden. Leider ist das halt hier wirklich nicht möglich, zu „verscharren“ (was die Problematik auch nicht weniger gravierend macht), und das letzte „Müllabhol-Schiff“ war schon etwas länger her, wie’s scheint. Schade. Aber das ist halt die Zivilisation.
Das Wasser ist wieder spiegelglatt – ein Traum für Fotos mit Motiven, die sich in der Wasseroberfläche reflektieren sollten.
Wir sehen, wie sich die verschiedenen „Wasser-Farben“ (dunkel blaugrün mit hellem blau) mischen und überlegen, woher das sein möge… wir sollten es bald erfahren. Allerdings dachten wir nicht, dass die Mischung von Süss- (Gletscher-) + Salzwasser optisch so viel ausmachen würde. Es ist echt beeindruckend !
Dazwischen wurden wir immer wieder freundlichst von Leticia Costa (allerdings hat sie nichts mit der Reederei COSTA zu tun, ausser dass dies ihre Arbeitgeber sind), der Barkellnerin unterhalten
und sie räumte auch immer wieder schmutziges Essensgeschirr weg, obwohl das eigentlich nicht in den Bereich der „Bar-Service“-Leute fällt, sondern das die Arbeit der Essens-Kellner ist. Uns ist das auch schon bei anderen Barkellner(inne)n aufgefallen, dass diese Arbeit ab und zu von ihnen verrichtet wird, wenn sie das Geschirr wegen Überfüllung des „Andromeda“ droht zu stapeln. Aber dennoch: löblich !
Nicht lange, (12:23) dann sollten wir den ersten Gletscher sehen, der bis runter ans Wasser reicht und zwar mit richtig schönem, blauen Eis ! Traumhaft schön.
Auch dazu wieder ein kleines Video vom "Sund".
und hier wieder die verschiedenen Farben / Sorten des Wassers ganz deutlich:
noch etwas "Gegenverkehr"...
Einmal wurd’s etwas brenzlig. Deutlich war die eh schon sehr langsame Fahrt noch deutlich gedrosselt worden. Kurz drauf sahen wir unter unserem Fenster von Deck 9 die Gründe.
Thomas sah’s auf der anderen Seite nicht so nah, aber auf der linken Seite war’s doch richtig nah. Gekratzt hat’s nicht, bzw. ein Loch haben wir auch nicht, aber eng war’s doch (Grössenvergleich Tenderboot-Kanten und Eisbrocken unten im Wasser... Höhendifferenz c.a 30m ab unserem Fenster in die Tiefe bis Wasserlinie). Schätzungsweise konnte das Schiff wegen der Tiefe, bzw. Breite der Fahrrinne nicht mehr ausweichen. Wir haben alle ziemlich lange Hälse auf der Fensterseite bekommen. Aber eben. Ist nichts passiert und wir waren froh, als wir weiter fahren konnten und die Eisbrocken hinter uns liessen.
Bald drauf (13:10) war der nächste dran, der allerdings etwas weiter weg war, zudem hat’s ziemlich geregnet und dieser Gletscher reichte nicht bis zum Wasser, war aber durch einen Hügel/Fels „geteilt“ und gab sein Schmelzwasser zu beiden Seiten in den Fjord ab. Auch durchaus sehenswert.
13:50 gab’s dann den 3. und ebenso wirklich wunderschönen Gletscher, der auch bis ans Wasser reichte und tolle Aufnahmen „zuliess“. Irre beeindruckend, wirklich.