Mittwoch, 19. Dezember 2012

Seetag - Ausruhen



Um 06:00 musste ich zwischendurch mal raus und wär fast aus dem Bett gefallen... die Matratzen sind so hoch (unter den Betten sind noch Schubladen für das zusätzliche Bettzeug der Ersatzbetten, also konnten wir unsere Koffer darunter nicht deponieren. Gut, hatten wir noch Platz im Schrank unter dem Safe. Das machte’s dann möglich, die Teile aus dem Weg zu räumen) und ich war das nicht mehr gewohnt. Gut, war da gleich die Kabinenwand, sonst hätte es ein mittleres Erdbeben morgens in der Nordsee gegeben...

Noch eben die Wasserflasche etwas mehr geleert, dass die Schleimhäute bei der Klimaanlage nicht so leiden müssen und dann nichts wie nochmal unter die warme Decke und weiter geschlafen.


Als der Wecker los ging, waren wir zwar nicht komplett wiederhergestellt, aber immerhin deutlich besser dran, als gestern nach der unbequemen Nacht im Zug. Wir wissen, wir brauchen noch ein paar Stunden, schliesslich ist das auch der Jahresurlaub, um die körpereigenen Batterien wieder aufzuladen, aber eben. Diese Betten hier sind super, der Schlaf war himmlisch tief und traumlos und wirklich dringend nötig und erholsam.



Also nichts wie ab ins Bad, die Zahnbürste ins Gesicht und dann erst mal die Kabinen-TV-Kanäle durchsuchen, um die täglichen Wetter- und sonstigen Infos zu erhalten sowie auch einen Blick über die Bug-Webcam nach draussen zu werfen... „NEBELSUPPE“, halt auf dem Weg in den englischen Kanal – what else? Wir verpassen nichts und geniessen unsere Zeit hier.

Aber an den Daten für „Sunset“ und „Sunrise“, da arbeiten wir noch, ja? Gestern Abend an der Rezeption ist uns das auf dem Bildschirm schon aufgefallen, dass die Daten nicht wirklich aktuell sein können... oder wir fahren doch ans Nordkapp und wissen das noch nicht mal? Hmmm....

Wir packen unsere Siebensachen (Pässe für den Immigration-Check, Postkarten für die Aufgabe am Purser’s Desk, Fotoapparat – aber der ist ja bei mir festgewachsen), machen uns auf den Weg ins Britannia Restaurant und lassen uns einen Tisch zuweisen. Nach einigem Hin-und Her-Überlegen gibt uns der Maître doch einen 2er-Tisch, und zwar ganz hinten mit Blick auf Heckwasser und Seitenfenster – so toll !

Also wir sind wirklich zufrieden und reich beschenkt.

Als wir die Menuekarte bekommen, kapier ich’s irgendwie noch immer nicht richtig, aber als der Kellner den ersten Kaffe und Saft bringt, bin ich dann langsam auch „zu gebrauchen“ und bestelle meinen Fruchtsalat und die zwei Brötchen, die ich für Butter und Marmelade auf dem Tisch dann noch brauche. Und da bin ich auch schon versorgt und wir geniessen unsere Zeit mit tollem Blick nach draussen.



Nach dem Frühstück schauen wir noch im Foyer vorbei und ich versuche, noch ein paar bessere Aufnahmen zu ergattern
- hier jetzt doch noch das gemalte Bild von Camilla (aber nur aus der Distanz, da geht's einigermassen)
und dann geht’s, obwohl wir eigentlich zeitlich noch nicht dran wären, zur UK-Immigration. Alles leer... also können wir problemlos das Ganze in 2 Minuten abhandeln. Unsere Kabinennummer wird abgehakt, die Pässe genau angeschaut und das war’s dann.



Die Pässe können wieder zurück in die Kabine in den Safe und ich hol den Laptop, um mit meiner Schreiberei mal nachzukommen und die Fotos runterzuladen und zu kontrollieren, wie sie geworden sind.

Wir haben im Lido-Buffetrestaurant auch bald einen Platz mit Steckdose ausgemacht. Die sind hier noch rarer gesät als auf anderen Schiffen, aber eben, ich wusste, es gibt sie und wir haben auch hier richtiges Glück. Nach ein bissel warten, bis andere fertig gegessen haben, sind wir hin gesprintet und auch dort (fast) festgewachsen. Einer der „Abräum-Kellner“ hat schnell den Draht zu uns gefunden, denn jedes Mal, wenn er an kam, hab ich die Hand auf meinen Kaffee, und gemeint „not yet...“ und gegrinst, er meinte dann nur irgendwann, dass das Zeugs doch mittlerweile eiskalt sein müsste und ich darauf: „ich geb die Hoffnung nicht auf, wegen dem kalten Kaffee, der schön machen soll“... da musste er doch lachen. Als der Kaffee dann endlich leer war, durfte er die Tasse mitnehmen und weil kaum was zu tun war, meinte er nur, ob er mir nicht was anderes bringen dürfte, Kaffee, oder Tee oder so? Also, dann einen Kamillentee und ich fragte nur: „aber das ist hier noch ein SB-Restaurant? Und Sie bedienen mich trotzdem?“ Ein grosses breites Strahlen (auch er ein sehr junger Inder, aber leichter zu verstehen als unser Tischkellner) und die Antwort „aber Sicher, Madam, sehr gerne sogar“... da denn... soll aber nicht zur Gewohnheit werden, schliesslich lass ich das nur zu, dass ihm das Gesicht nicht einschläft, da grad absolut nichts zu tun ist. Später wiederholt sich das Spiel wieder und er bringt mir noch einen Tee. Der Kellner heisst übrigens Bino. Da ich die viele Flüssigkeit auch mal wieder los werden muss, gehe ich auf dem Rückweg zum Tisch noch am Buffet vorbei und sehe, dass ja „Teatime“ ist 
 Noel, der Pizzabäcker / alias "Alfredo"
und denke: och, so einen Scone, das ist jetzt irgendwie nötig...

sonst fallen mir vor Kraftlosigkeit noch die Finger von der Tastatur... Als ich mir dann so ein Teil auf den Teller lege, sehe ich, dass die bereits mit Clotted Cream und Marmelade gefüllt sind (soooo lecker !!!!)... wollte ich zwar nicht, aber ich nehm ihn trotzdem mit und sehe, dass nebendran Shortbread mit Karamell und Schokolade drauf liegt ! Wir sind definitiv auf einem Schiff mit höchstem Anteil an britischen Gästen... Also so ein Teil auch noch... aber nur klein, das reicht dann definitiv bis heute Abend um 20:30 zum Dinner und gibt mir auch noch genügend Energie, um den Rest des Blogs heute zu schreiben.



Jetzt noch schnell e-mails checken, nun bin ich gespannt wie schnell der Login funktioniert...

Thomas hatte mit seinem Tablet weniger Glück, mit dem Smartphone ging’s komischerweise besser (allerdings nicht über die eigene Roaming-Internet-Verbindung, sondern auch via CUNARD-Account) und im „FQA“-Bereich von Cunard (Gratiszugang ohne Internetverbindung) heisst es auch, dass leider die Tablets allgemein grosse Schwierigkeiten haben, den Netzkontakt aufrecht zu erhalten. Laptops sind etwas besser gestellt, und die PCs im Connexion-Center sind natürlich aufgrund der direkten LAN-Kabel am besten dran (war auf der MSC Opera auch schon so). Allerdings muss ich sagen, dass mein Login über den Laptop verhältnismässig gut und rasch funktioniert hat. Klar, es hat immer wieder mal „gehakt“ und dann hiess es plötzlich wieder: „Sie sind mit einem Drahtlosnetzwerk verbunden“ – ach was... aber eben, zum Mails checken, Überflüssige Werbung löschen und die ersten Bilder als pdf-Dokument verschicken, hat’s die ersten 20 min. vollkommen gereicht. Gut so.

Was wir auch erfahren haben, ist, dass diese (für uns eigentlich 3-teilige) Reise nicht als 3-teilige Reise gerechnet wird, da die ersten und letzten Tage nur „technisch bedingt“ angehängt wurden, denn die eigentliche Berechnung geht ab-bis Southampton. Ach ne... das ist aber nett. Ergo: wir haben dieses Mal „nur“ 2h/Person freies Internet, nicht wie auf unserer (damals nur 4 Nächte längeren) Reise mit der QM2, die auch aus 3 Teilen bestand, wo wir allerdings 3x2h/Person vergütet bekamen. Gut, hab ich gefragt, dann wird anders mit dem Guthaben gehaushaltet und seltener ins Internet gegangen.



So, nach dem das auch geklärt ist, gehen wir in unsere Kabine und ruhen noch eine grosse Runde aus, bevor’s wieder heisst: ab in die „mittelguten“ Klamotten, es ist Abendessenszeit ! Für die meisten Gäste des Schiffes das letzte Mal vorerst... es hat auch schon einige Koffer vor den Kabinen stehen. hmmmm... das wär dann doch ein bissel schnell gegangen.



Wir haben zudem vor dem Gang ins Restaurant noch den Abstecher in den Photoshop gemacht, um unser Einschiffungsbild zu reservieren. Dieses Mal nehmen wir ein „Paket“ (die niedrigste Zahl), wo sämtliche von uns gemachten Bilder gesammelt werden und wir dann am Ende aussuchen können, was wir wirklich wollen und erfüllen wir die vorab gekaufte Gesamtzahl nicht, bekommen wir den Rest des Geldes wieder gutgeschrieben. Das nenne ich doch einen „Deal“ – oder so. Auf der QM2 haben wir’s am Ende bereut, dass wir das nicht gleich gemacht hatten, da wir dachten: ne, so viele Bilder kaufen wir eh nicht (bei USD 24.90 / Foto...). tststs... never say never again... oder so.


Sodele, dann geht’s ab ins Britannia Restaurant zum nächsten leckeren Abendessen


und ich hab sogar diesmal geschafft, unserem Kellner ein Foto abzuringen, aber: den Namen hab ich immer noch nicht... das kommt noch... ich versprech’s !
Als wir nach unserem (diesmal nichtalkoholischen Cocktail) im Cafe Carinthia 
zurück in die Kabine kommen, hat unser Cabin Steward Jonathan (jetzt ist endlich sein Namensschild bei uns auch angekommen) uns grössere Bademäntel gebracht. Thomas‘ passt, meiner nicht... also brauch ich auch nochmal nen anderen... Aber diesmal sind’s keine „Grill“ Mäntel oder „Spa“, sondern die „Normalen“ Waffelkrepp-Versionen, allerdings wirklich in Gross. Sie haben wohl „aufgestockt“.



So, sämtliche Fotos noch runtergeladen dass die Chipkarten wieder alle frei sind, Klamotten und Kameras für den nächsten Tag parat gemacht, Akkus noch ins Ladegerät gesteckt und nichts wie ab in die Heia, ausruhen, und vor allen Dingen: Uhren 1 Stunde zurück stellen! – 
denn morgen sind wir in Angleterre und der Kanal begrüsst uns schon bereits seit dem Abendessen mit Bedingungen, die das Schiff schlingern lassen und jetzt, so um Mitternacht doch auch ein bissel schwankend macht. Nun denn, lassen wir uns in Frieden verschaukeln – herrlich.