Ich hab wieder eisern meinen Wecker auf 07:30 gestellt, mir
dann aber ausgiebig Zeit gelassen, bis ich endlich für’s Frühstück gerichtet
war und Thomas dann auch geweckt habe.
Das Britannia gab’s heute wieder bis
10:00 und der Running Gag war übrigens auch wieder im Tischzuweise-Dienst (mit
der Wäsche...), was uns wieder einen „fast“-Fensterplatz einbrachte. Ja, so
mutt datt (oder ist halt schön, wenn’s so klappt).
Nach dem Frühstück sind wir in den Wintergarten an den
Fensterplatz mit der Steckdose für’s Laptop und ich bin dann erst mal raus, um
die Nase in den Wind zu stecken. Es sind tatsächlich relativ warme, höhere
Luftfeuchtigkeit (die Holzplanken des Decks sind nass), Temperaturen, teils
bewölkt und die Well“chen“ sowie auch der Wind sind wieder stärker, was auch ab
und zu dem Schiff ein leichtes Wanken verpasst, aber ist schön. Gestern war
schon fast zu „ruhig“. Erst, als wir abends dann in unseren Betten lagen, haben
wir’s gemerkt, dass das Schiff wieder leicht anfängt zu „schwänzeln“ –
schliesslich liegen wir fast ganz hinten.
Der Wintergarten hat auch wieder Wasser im Brunnen und
plätschert fleissig vor sich hin (diesmal nicht nebenraus), das ist auch sehr
gut und hilft im Innenraum die Luftfeuchtigkeit etwas zu normalisieren, während
die Klimaanlage alles andere austrocknet.
Was mir gestern bereits auf dem Weg ins Pool aufgefallen
ist: die 3 Aufzüge auf der einen Seite von Treppenhaus B gehen noch immer nicht
wieder. Ich dachte, nach dem Sturm sind sie in New York wieder zum Laufen
gebracht worden. Aber dem ist wohl nicht so. Diverse Lifte sind über das
gesamte Schiff verteilt (der Kapitän hatte es auch über Lautsprecher erwähnt)
aufgrund der starken Dünung damals abgestellt worden. Und was besonders schade
ist, einer der funktionierenden Aufzüge im Treppenhaus B hat innen an der Türe
(auf beiden Seiten) deutliche Kratzspuren, die nicht von einem „Versehen“ mit
einem der Kofferwägen kommen kann. Es sind ganz klar absichtlich manuell
beigebrachte Kratzer. Sowas von schade. Diese Person(en) sollten die Schäden
von Hand wieder auspolieren müssen, oder auch die gemusterten Spiegeltüren
finanziell ersetzen. Wirklich sehr schade.
Gerade gibt der Kapitän Bescheid, dass wir gegen ca. 17:00
ungefähr 20 Seemeilen südlich von der endgültigen Ruhestätte der Titanic
vorbeifahren werden. Er versucht, so lang wie möglich die Vorteile des
Golfstromes zu nutzen, welcher uns momentan eine Geschwindigkeit von 24 Knoten
einbringt und vor allen Dingen Meeres-Wassertemperaturen von 21°C !
Thomas ist ins Illuminations um sich einen Vortrag über
Uboote im 1. Weltkrieg anzuhören. Sein Fazit: recht interessant, aber einseitig
dargestellt, da es historisch schriftliche Belege gibt, dass einige Dinge
anders waren, als von Jeff Tall Obe der Royal Navy dargestellt. Aber eben, wer
den Krieg gewinnt, der schreibt die Geschichtsbücher oder eben hier den Vortrag
(obwohl der Herr sicher nicht selbst im 1. Weltkrieg gedient hatte, aber seine
Nation bei den Gewinnern war) ...
Nach einem kleinen gemeinsamen Mittagessen haben wir beide
die Nasen in unsere Bücher gesteckt und Thomas ist dann so gegen 15:30 in die
Kabine. Ich kann‘s nachvollziehen. Wir sind irgendwie schon wieder müde... Ich
hab ein „Gsetzle“ im Wintergarten, mit dem Kopf an die Wand gelehnt (wie so
manche andere Leute auch) geschlafen, bis Thomas dann auf Deck 4 runter ist.
Wir scheinen alle den Wetterwechsel zu spüren.
Mittlerweile ist die Windstärke auf 5 hoch, und die Wellen
haben auch ein bissel an Höhe gewonnen. Das Schiff bewegt sich wieder
spürbarer. Speziell, wenn man/frau in die vorderen oder hinteren Bereiche – weg
vom Zentrum des Schiffs - geht.
Zudem war ich auch nochmal beim Blick in die Brücke und hab
den Wachhabenden beim Beobachten zugeschaut.
Und was soll ich sagen, nach
einiger Zeit ging der Screensaver auf einem der Bildschirme an und Captain Paul
Wright hatte tatsächlich recht – es war kein Witz, sie fahren mit MICROSOFT !!!
Dass die Kellner und Somelliers im Britannia Microsoft nutzen, das habe ich
auch schon mitbekommen, aber auf der Brücke? Na den...
Auf dem Rückweg hab ich nochmals den Gang durch die Whiskey-Lounge
(?)
genommen, denn in der Cigar-Lounge war Betrieb, da wollt ich nicht rein,
auch beim Commodore Club hab ich vorn aus dem Fenster geschaut.
In der
Whiskey-Lounge, das sind auf dem falschen Kamin übrigens keine Kunstblumen, die
sind echt !
Ich hab extra ein Bild von der Nähe gemacht, dass man sieht, dass
die Glasvasen mit Wasser gefüllt sind. Auch die Orchidee ist echt. Irre.
Ich bin noch eine halbe Runde ums Schiff auf Deck 7 gelaufen
– der Wind mit 21,5°C ist föhnig, aber wir sind wohl noch auf dem Golfstrom
unterwegs. Es ist herrlich, sich den Kopf noch mit Seeluft durchblasen zu
lassen, bevor’s wieder für den restlichen Tag ins Schiff rein geht. Ich hab
auch noch einen Blick in die für den Abend reservierbaren Bereiche der
Buffet-Restaurant-Teile geschaut,
auch hier besonders gedeckt, und zudem – war
ja wegen den Lichtverhältnissen leichter möglich, in die Princess und Queens
Grill-Restaurants.
Die Leute haben heute ihren Empfangscocktail beim Kapitän,
daher dürfen wir uns zum Abendessen nochmals in Schale werfen.
Im Shopping-Areal auf Deck 3 bin ich noch in den Hermes-Shop
rein und hab die genialen Handtäschchen fotografiert, wo allerdings eine 250
bis 300 USD kostet.
Im Einkauf war das sicher ein Bruchteil. Würde der
Hersteller, der die viele Perlenstickerei machen musste, das Geld direkt
bekommen, würd ich sagen: komplett gerechtfertigt. Ich hab versucht, die Teile
von der Nähe zu fotografieren. Absolute Kunstwerke, wie schon anfangs mit der
tollen „Wunderlampe“-Handtasche aus dem Schaufenster vorne gezeigt.
Ach ja, und draussen auf den Aktions-Tischen von Deck 3 gab’s
wieder Logo-Ware, und auch wieder die Sweatshirts (wirklich gute, dicke
Qualität und die Bestickung ist sehr gut gemacht), aber irgendwie scheint mir
XXL nicht zu passen...
Das hat aber nichts mit dem Essen vom Patissier oder dem
Chefkoch zu tun ! Alles andere von zuhause passt noch und der Verkäufer musste
zugeben, dass die XXL oder auch die L irgendwie zu klein ausgefallen sind. Ich
meinte nur, dass das im Leben keine amerikanischen Grössen sind, die da in
diesem Fall vorliegen. Ich kenne das von unseren „Tier-T-shirts“, da ist ein
XXL auch wirklich eins und da passt sogar Thomas noch rein, ohne dass alles
schnurpft. Tja, USD 54,99 weniger ausgegeben und die weniger verdient.
Als ich an der Kabine ankam, hatte es so ein „verdächtiges“
Couvert an unserer Zimmernummer klemmen. Da kam mir in den Sinn, im „Daily
Programme“ hiess es noch, dass in den nächsten 2 Tagen die Kofferlabel mitsamt
den Transfertickets eintrudeln müssten. Und siehe da...
Und zwar für uns beide
in einem (nicht wie bei der World-Club-Gala in getrennten Couverts und zu
unterschiedlichen Zeiten). Irgendwie hab ich das Gefühl, jetzt wird’s dann
irgendwie ernst und die wollen uns langsam los werden. Aber gaaaaaanz langsam,
denn immerhin haben wir noch ein paar Tägelchen, bevor wir unsere
schwergewichtigen und umfangreich gefüllten Koffer wieder packen müssen.
Das was am wenigsten wiegen wird, sind die vielen
wunderbaren Erinnerungen, die „Tonnen“ von Fotos (das Laptop wird dadurch
gottseidank nicht schwerer) und das viele Filmmaterial, das Thomas dann zuhause
in „Memory of...“ (in vielen Stunden Fusselarbeit) wieder zu einem seiner
tollen Ferienfilme zusammenbauen wird.
Ich fülle schon mal die Kofferlabel aus und packe sie
zusammen mit den Bustickets und der Ausschiffungszeit zum Flugticket, so geht
nichts verloren.
Heute Abend machen wir uns erst mal wieder fein, geniessen
ein weiteres wunderbares Abendessen und den tollen Service von Leonard, Glenn
und Mahesh und den vielen anderen fleissigen Helferlein und vergessen auch
diesmal nicht, die Uhr sowie auch das Mobiltelefon bereits vor dem Schlafen
gehen, eine Stunde weiter zu stellen...
Morgen sollten wir uns langsam mal darum kümmern, das
Beurteilungsformular (was wir ja wohl gemäss Germàn vom Empfang versehentlich
bereits vor der ersten Anreise in New York bekamen) auszufüllen und auch die
„You have been a Star“-Kärtchen parat zu machen. Wär noch sinnvoll... Alles auf
den letzten Drücker, das ist einfach nichts.
Das Abendessen war lecker, wir haben noch im Photoshop
nachgeschaut, was unsere Bilder von gestern machen und sie waren natürlich
fertig, und zwar alle, inkl. Bild mit dem Kapitän Die sind ganz gut geworden,
muss ich sagen. Da war dann natürlich die Qual der Wahl... Trotz gutem
Dollar-Kurs, waren’s doch ein paar Euro mehr, die wir hinlegen durften, aber
wir bekamen als Dankeschön (da wir kein Prepaid-Paket am Reisebeginn gekauft hatten,
wo dann am Ende der Reise die besten Bilder ausgesucht werden können, da wird’s
günstiger, aber eben, wir dachten nicht, dass wir so viele Bilder wirklich
nehmen würden...) noch die Auswahl für zwei Bilder von der QM2, eins von
Hamburg und Thomas hat sich noch eins ausgesucht, wo sie mit der Original Queen
Mary (jetzt Museumsschiff) zusammen auf dem Bild ist.
Was Thomas beim Proträtfotos anschauen noch gefunden hat,
war ein weiterer Kilt-Träger, dieser deutlich jünger, auch mit Partnerin. Also
war das Nr. 2 vom Gala-Abend. Später, als wir uns noch auf dem Weg zum Sir
Samuels mit den Fotograf(inn)en unterhielten, kam noch ein Mann mit Kilt daher. Zwar wieder etwas älter,
aber nicht derselbe, wie den Abend davor. Also Fazit: 3 Männer mit Kilt ! Das
versöhnt mich doch ein bisschen.
Nach unserem „Tropicana“ im Sir Samuels sind wir dann auch
in die Kabine und ziemlich alle ins Bett gefallen, denn schliesslich fehlt uns
diese Nacht wieder eine Stunde.