Dienstag, 17. August 2010

17.08.2010 Seetag – Club Luminosa-Dinner


Wieder einer Stunde „beraubt“, aber doch endlich einigermassen ausgeschlafen, gehen wir wieder zum Frühstück ins Andromeda-Restaurant, obwohl das eher ein „Spätstück“ war. Nicht lang, da kamen schon wieder die ersten Torten für das Mittagsbuffet angerollt und die Köche, die am mittleren Pool aufbauten, hatten ordentlich Geschirr und Kampf, um die Leute vom Futter weg zu halten, bis alles aufgebaut ist. 
Wenigstens der Trick mit dem Tuch über die Früchtekaskade in der Mitte, der zieht. Aber es hält dennoch die Leute nicht davon ab, bereits die zurecht gemachten Cremehörnchen zu plündern, während ich am Fotografieren bin. Weil mich die Hand im Bild gestört hat, wird’s hier halt mit ein paar Teilen weniger gezeigt. Immer noch schön, aber irgendwie halt schade. Die Leute hatten schon so lange nichts mehr zu Essen… Ist immer wieder das Gleiche.
... der Korb war aus Schokolade und die Knubbeles unten rum sind Mini-Windbeutel! leckerleckerlecker.....

Thomas und ich hatten Glück relativ bald wieder einen Tisch mit Steckdose zu ergattern (geht ja weniger, wenn die Leute noch da sitzen und essen, also sitzen wir auf der Lauer und sobald frei wird, ziehen wir um) und haben erst mal die Film-& Foto-Ausbeute von gestern gesichtet.

Als wir auch etwas gegessen hatten, widme ich mich weiter dem Tagebuch, denn gestern Abend ist mir das Akku zu Ende gegangen und ich wollte aber nicht noch den Strom anschliessen, denn das hätte zum Zeitkonflikt mit dem Abendessen geführt.

14:20 sahen wir bei brillantem Wetter (zwar einige Wolken am Himmel, aber wunderbar glitzerndes Meer) eine Gruppe Delfine. Leider wieder zu kurz, um gut zu fotografieren oder filmen, aber es war echt wieder toll. Wir sahen sie von der Seite, eine Gruppe von 4 oder 5 Stück, in Gegenrichtung des Schiffes aus dem Wasser springen.
Zu dem tollen Erlebnis kommt um 14:45 noch die Sichtung einer kleinen Gruppe Wale, aber recht weit weg. Ich Thomas hat’s etwas auf Film bannen können, ich hab grad mal ein Bild mit einem „Mini-Blas“, aber gesehen haben wir mehr. Wie sind wir reich !
Sonst sassen wir auch immer auf der anderen Seite des Restaurants (Steuerbord), aber weil heute dort überhaupt nichts mit einem passenden Tisch mit Steckdose zu machen war, sind wir heute Backbord. Hat wohl sollen sein. Eine Durchsage diesmal kam für diese Wal-Gruppe nicht, auch für die Delphine nicht.

Heute Abend haben wir Termin um 19:00 für’s Club-Luminosa Restaurant – die Gutschein-Einlösung für Pearl-Costa-Club-Mitglieder. Mal sehen, was wir dort bekommen werden. Auf jeden Fall könnte es noch reichen, die Tanzeinlage unserer Kellner in der zweiten Sitzung im Taurus Restaurant mit zubekommen, denn: es ist heute „Italienisches Abendessen“ angesagt. Mal sehen.
Punkt 19:00 waren wir (Thomas im Anzug, da Jackett erbeten wurde), auf Deck 10, mittlerer Aufzug (beim Atrium, wo die gläsernen Aufzüge direkt hoch fahren).
Wir hatten unsere verschiedenen Termin-Zettel dabei, um nachzuweisen, welcher Termin der aktuellste war, zusammen mit der Einladung für’s Club Luminosa. Wir wurden am Eingang empfangen, unsere Bestellung auf der Liste abgehakt (geht dort nur nach Vorreservation), die Zettel einbehalten und dann wurden wir zum Tisch 404 (direkt am Fenster) begleitet,
 
der Stuhl bei beiden (Dame zuerst) zurecht gerückt, die Serviette in ausgesuchter Langsamkeit und Sorgfalt aus dem mit deinem „C“ gravierten Serviettenring, 
 
welcher auf einem Platzteller gelegen hat, gezogen und die Serviette als Dreieck gefaltet mir auf den Schoss gelegt. Bei Thomas dasselbe.

Dann wurden die Serviettenringe sowie die Platzteller weggenommen, dafür bekamen wir die Menuekarten.
Eine Somellier (bei einfacheren Arbeiten heisst das wohl Barkellnerin, aber was die dort leisteten, war schon Somellier-Arbeit) kam, fragte uns nach den Aperitif-Wünschen, wir bestellten nur unser Waser und sie machte uns noch darauf aufmerksam, dass wir – sollten wir das wünschen –aus den Weinen auf der letzten Seite der Karte auswählen könnten.
Später kam wieder der Kellner, der eher wie ein Butler schien, nahm unsere Bestellung auf, brachte dann die Butter (unter der Metall-Haube), zündete das Teelicht im Biskuit-Porzellan-Tischlicht an,

und brachte eine Auswahl diverser kleiner Brötchen auf einem Tablett und servierte diese wunschgemäss auf einen kleinen hochpolierten Metall-Teller links vom Gedeck (wo auch das Buttermesser drauf lag).
Nach unserer Bestellung kam dann auch die Somellier mit dem Wasser, goss uns ins Waserglas ein und fragte, ob wir ggf. einen Wein zum Essen wünschten, als wir das verneinten, sortierte sie die ganzen Weingläser zwischen ihre Finger (möglichst ohne ein „Klong“ zu verursachen) und verschwand lautlos. Boah-eh… Ja, wirklich gediegen – kannste nicht meckern. Ich durfte am Tisch hinter Thomas beobachten, wie z.B. ein Rotwein serviert wird – was ein Aufriss ! Superschön und mit separatem Probierglas, alles an einem hinfahrbaren Beistelltischchen, mit roter Kerze im Silberleuchter, die brennt, während das zelebriert wird. Wenn der Gast sein „ok“ gegeben hat, wird der Rotwein in den Dekanter umgefüllt und dann aus dem Dekanter serviert. Der Dekanter ruht auf der andren Seite des Sitzbereiches, also auch abseits, dass der Tisch nicht belagert ist. Übrigens, unsere Mineralwasserflasche hat seinen Platz auch nicht auf dem Tisch gefunden – neeee – das hat im Champagner-Kühler abseits auf weitere Verwendung gewartet ! Also echt…
Na ja, nachdem wir mal die Brötchen in Ruhe und mit viel Stil „vernichtet“ haben, kam dann die Vorspeise.
Thomas hatte die Hühnchen-Teilchen und ich die Kaltschale.
Die Kaltschale kann ich sagen, war für meine Begriffe würzig (etwas scharf), aber sehr fein.
Danach kam mein Gorgonzola-Risotto (Thomas konnte sich für keine „Pasta-Kreation“ entscheiden), was auch superfein war. Allerdings war ich danach eigentlich schon satt, und zwar ziemlich. Danach gab’s dann das Rind für 2 Personen, ich wollte es „well done“, sonst hätte ich kein Rind genommen und Thomas hätte nichts wirklich gefunden, womit er sich hätte anfreunden können. Ich hatte das zuvor auch am Nachbartisch gesehen, was da passiert, also waren wir in „Alarmbereitschaft“. Der „Supervisor“ und ein Kellner kamen mit dem Essen „angefahren“ (auch auf separatem Beistelltisch), eine hochglanzpolierte Cloche wurde angehoben, und da waren Kartoffeln (mit Tomate gekocht) und „die halbe Kuh“ (das Gericht gibt’s nur für 2 Personen). 
Boah, ich meinte nur: wer soll das alles essen? Die Kellner haben nur gegrinst. Jedenfalls durften wir fotografieren und der Supervisor hat in einer Hingabe das Stück Rind erst einmal angeschnitten und uns gezeigt, und gefragt, ob’s so gut „well done“ sei, und dann das Stück aufgeteilt und dem Kellner leise Anweisungen gegeben, wer wie was auf den Teller bekommen soll.
das war mein Teller... übrigens, die Remoulade wurde auf Nachfrage des Kellner(Butler)s extra per Löffel aus dem Schälchen Portioniert.

Es war wirklich lecker, bis auf den Fakt, dass wir kein Fett im Fleisch mögen, dann sah der Teller halt aus wie ein „Schlachtfeld“. Aber war nicht schlimm. Danach gab’s das Dessert. Thomas hatte gebackene Ananas mit Vanilleeis
und ich das „Birnentörtchen“ mit Vanilleeis und „Spielerei“ drumrum.
Beides war superlecker. Jedenfalls sind wir „bauchstreichelnd“ in den Stühlen gehangen. Am Ende hat der Kellner abgeräumt, die Somellier kam wieder um uns nach Kaffeewünschen zu fragen und wir bestellten noch einen „Latte Macchiato“. Der Kellner kam wieder, räumte den Rest des Tisches ab, kam dann nochmals, um das Tischtuch von Brötchen-Krümeln zu befreien, aber nicht mit einem Bürstchen oder so, sondern mit einer zum kleinen Dreieck gefalteten Serviette, zwischen einen Löffel und eine Gabel geklemmt (wie beim Servieren von Essen) und damit hat er den Tisch „gefegt“ ! Ich hab ja schon viel gesehen, aber das noch nicht. Und er tat das wieder mit einer ausgesuchten Langsamkeit und Sorgfalt, dass ja kein Krümel ausversehen uns auf den Schoss oder auf den Boden fällt, sondern wirklich nur auf seinen kleinen Teller, den er unter die Tischkante hielt. Ich war so fasziniert von dem Vorgehen, dass ich mir blöd vorgekommen wäre, ihn dabei zu fotografieren.... Daher gibt's von der Meisterleistung keinen Bildnachweis. Sorry.

Wir bekamen unseren Kaffee, mit der Bemerkung - ich habe versucht, für die Dame ein Herz

und für den Herrn eine Blume zu machen. Wir würden sagen: GELUNGEN !
(hier hat's auch COSTA-Zucker - wohl der weisse, denn der braune ist anders verpackt)
eine zweite Somellier brachte noch zwei Flöten Spumante (Sekt)

und der Kellner gleich drauf noch den „Fragebogen“ zum Konzept, Zufriedenheit, usw.
Also ich meine: SUPER. Wer die Ruhe und Gediegenheit mag, ausgefallene Rezepte (ehrlichgesagt mögen wir’s „schlichter“ lieber, aber wir sind ja nicht verhungert), exquisiten Butler-ähnlichen Service hoch schätzt und zudem noch dem Koch in die Töpfe gucken können will (hat eine grosse Scheibe in der Wand, wo den Köchen beim Werkeln zugeschaut werden kann), der ist hier absolut richtig und kann gut die EUR 20.-/Person hinlegen. Die Kaffee kosteten extra (EUR 4,60 inkl. Service), das Wasser war „gratis“ (das vorab gekaufte Wasserpaket war anerkannt), der Spumante wirklich gratis am Ende des Dinners.
Schlussendlich sind wir doch noch in die Supernova-Bar, um in der Ruhe einen „Squok“ (alkoholfreier Cocktail) zu trinken und zudem die Tagesnachrichten zu lesen, wozu wir bis jetzt keine Möglichkeit gefunden hatten.

Ziemlich erledigt sind wir dann ins Bett „gefallen“. Meine Nase macht mich ziemlich kirre, sie weist Qualitäten eines VW Käfers auf. Sie läuft und läuft und läuft….

Dank meiner superteuren „Ricola“ (aus dem Bordshop, die kleine Box für EUR 3,99 !!! – da war das Ticket für die Weltreise vorab bereits im Preis drin…), die ich wie auch schon letzte Nacht in die Backentaschen geschoben hab, konnte ich einigermassen atmen und recht schnell einschlafen. Das war auch dringend nötig, denn am nächsten Tag war Tórshavn auf den Färöer Inseln angesagt und das war auch wieder eine frühe Ankunft und genauso früher Ausflugstermin.