Irgendwie hat sich meine innere Uhr bereits auf die Pacific
Standard Time eingependelt. Ich wache seit ein paar Tagen kurz vor 06:00 auf –
als würde ich zur Arbeit müssen. Dann geh ich zwar mal kurz ins Bad, lege mich
wieder hin und kurz vor 7:00 (bevor der gestellte Wecker los geht), bin ich
wieder wach. Jetzt hoffe ich nur, dass die „Rück-Umstellung“ – da wir die Nacht
durch fliegen, schneller funktionieren wird. Mal sehen.
Wir gehen wieder in’s Horizon Court Lido-Restaurant zum Frühstück und machen uns dann ziemlich schnell auf den Weg zum Pier, denn auf dem Ticket steht: 08:50 Meeting am Pier, 09:00 Tour, Dauer 3 Stunden.
Da das Schiff zwar bereits vor 07:00 im Hafen lag,
allerdings die Kanadischen Behörden die Freigabe erst kurz nach 08:30 gaben,
war für das Verlassen des Schiffes über 2 Decks / Gangways (Deck 5 und 6) ein
rechter Run angesagt…
Mei war das ein Berg Leute… Aber gesittet und ordentlich
standen sie in der Reihe. Nix Kampftrauben oder so, wie wir das auch von
anderen Landsleuten her kennen. Das muss man den Mitreisenden hier wirklich
lassen. Auf die Art und Weise kamen wir auch relativ zeitig bei unserem Bus an.
beeindruckendes "Hinterteil"... davor ein stolzer Bronze-Herr... und dahinter der blank geputzte Himmel von British ColumbiaEs waren die Ausflugsnummern wieder vor den Bussen angezeigt und so war das recht einfach.
Unser Fahrer & Guide war Ron. Mittlerweile hatten wir
uns einigermassen an den amerikanischen Dialekt gewöhnt, jetzt waren wir
allerdings in Kanada.
Die Färbung der Sprache war doch nochmal etwas anders,
aber eben. Gewohnheitssachen. Er erklärte wirklich sehr viel, hatte ab und zu
auch noch ein paar lustige Vergleiche oder Pointen in seinen Erklärungen, fuhr
bei der ganzen Sache auch noch Bus und musste auf den Verkehr und die
teilweisen doch etwas engeren Strassen, speziell in den Edel-Villen-Gegenden
achten.
ein aus einem Baumstamm geschnitzter Totem... beeindruckend grossdas Langhaus der Ureinwohner
Fishermen's Wharf
die "Pferdekopf-Brücke" - nebenan wird eine neue Brücke gebaut...
Chinatown
Es gab kaum eine Strassenecke, die er nicht kommentieren konnte. So war
die Fahrt zum Craigdarrogh-Castle sehr kurzweilig und interessant. Vor dem „Schloss“,
welches aus 26 für Besucher zugängigen Zimmern und 2 Treppenhäusern besteht,
wurden wir dann von einer der Volontären, die sich um den Erhalt dieses
Gebäudes und jetzigen Museums kümmern, begrüsst und mit Informationen versehen,
dass wir uns frei im Haus selbst bewegen durften.
Was mich erstaunt hat, war,
dass wir drin nicht nur fotografieren, sondern auch den Blitz benutzen durften,
was der Fotoqualität natürlich sehr zuträglich war. Was hatte das wunderschöne
Einrichtungsgegenstände und vor allen Dingen diese Tiffany-Stil
(Kupferfolientechhnik) Glasfenster! Ein Traum! Auf dem Zimmerplan mit den
entsprechenden Erklärungen, den wir bei Eintritt in die Hand gedrückt bekamen,
war vermerkt, dass in dem ganzen Haus nur 2 Kunstglas-Fenster ersetzt wurden,
alles andere sind Originale aus der Zeit vor 1900! Was ein Traum und es zeugte
von extrem guter Qualitätsarbeit des Handwerkers, der damals diese Fenster
hergestellt hat.
das sind die "öffentlichen" (für Besucher) Damentoiletten... hier aus der Zeit, als das Schloss später als Militärhospital diente.auf diesem Flügel durfte gespielt werden - wer immer mochte...
Die Aussicht vom Turm des Schlosses über Victoria
Wir bekamen etwas mehr als eine Stunde für den Rundgang mit
den 80 Treppenstufen und 26 Zimmern, hielten uns am Ende so gut wie nicht im
Souvenir-Shop auf – im Gegensatz zu ein paar anderen Leuten der Gruppe, sie
sind an der Kasse im „Stau“ gestanden, was schlussendlich zu einer
Busabfahrtsverspätung von knapp über 10 min führte, denn der Bus durfte auch
nicht direkt vor dem Gebäude halten, er parkte weiter unten am Hügel, bzw. des
Grundstückes, das zum Gebäude gehört.
Unsere Fahrt führte uns weiter durch die Edelviertel von
Victoria, zudem durch Chinatown in Victoria, welches anscheinend die
zweitlängste Chinatown nach San Francisco ist.
Weiter ging’s zum „sehr edel-Villen-Viertel“ mit den etwas
grösseren Grundstücken rund ums Haus und grösseren Einfahrten zum Grundstück
und am besten direkt mit Anschluss an die Bucht (Park Bay), und zwar bevor die Hafenmauer
los geht.
Der weitere Weg führte uns auch auf den Mt Tolmie von dem aus ein
herrlicher Blick über ganz Victoria möglich war und bei genauerem Hinsehen auch
die Star Princess in der Ferne im Hafen zu sehen ist.
Dieser Oldtimer hat auch sämtliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen...
Dann ging’s zurück zum Hafen. Wer wollte, konnte beim Empress Hotel in der Stadt raus gelassen werden und dann entweder für USD 5.- (eigentlich werden Canadian Dollar genommen, aber dass die Leute wissen, um wieviel Geld es sich handelt wurde es in USD angegeben) mit dem Shuttle zurück zum Schiff, oder zu Fuss – ca. 30 Minuten den direkten Weg zum Hafen. Die Coastline entlang, ab dem Fishermen’s Wharf ist länger aber nicht weniger schön anzusehen.
diese Geschäftsmischung in Chinatown fand ich noch speziell...
un das hier ist Königin Victoria (noch jung), woher die Stadt ihren Namen bekam
Der Orca mit dem Kalb (das Kalb hat sogar einen Blas dargestellt) aus Blumen ist sehr schön anzusehen gewesen - aber durch die Scheibe im Bus sind die Bilder halt nicht ganz sooo toll.
Wir haben uns für den direkten Transfer entschieden. Da wir
nach kurzem Stop beim Giftshop bzw. eher dem dahinter liegenden WC,
feststellten, dass wir bis zur Abfahrt des Schiffes noch fast 5 Stunden hatten,
fragten wir beim nächstbesten Bus nach, wo noch von Princess aus Orca-Touren
verkauft werden. Die wussten das nicht, aber meinten, da käme grad der
Orca-Tour-Shuttle, wir sollen dort mal fragen.
Gesagt-getan, der hat im Büro kurz angerufen und gefragt, ob
noch Platz für 2 Personen sei und uns dann eingeladen und mitgenommen,
allerdings erst noch zu einem anderen Shuttle-Pick-up-point, wo 3 weitere
Personen mit einstiegen, die anscheinend bereits 45 Minuten dort in der knallen
Sonne gewartet hatten, um abgeholt zu werden. Hmmmm… war wohl unser Glückstag –
oder so.
Wir wurden im Fishermen’s Wharf raus gelassen, haben im
Tour-Büro eingecheckt, natürlich mal kurz die Kreditkarte absaugen lassen, und
dann auf noch ein paar angemeldete gewartet. Schlussendlich fuhren wir gegen
13:30 los.
Der
Veranstalter der Orca-Watching-Tour war „Orca Spirit Adventures Ltd.“ (www.orcaspirit.com)
Usere Gruppe bestand aus 34
Personen, das diesmal genutzte Boot war für insgesamt 50 Personen ausgelegt.
hier haben wir erstmal ein bissel Wal-Kunde bekommen und unsere bereits gesichteten "Schweinswale" in "Orca-Farben" auf dem Papier wiedergesehen.so, jetzt geht's los, wir fahren an unserem mobilen Zuhause vorbei...
das war ein ziemliches Karacho....
Da die Tiere sich sehr weit
zurückgezogen hatten, fuhr der Veranstalter bis weit in amerikanische Gewässer
hinein. Fleissig in Richtung Seattle. Nachdem wir alleine für den Hinweg schon über
1,5 h fuhren, haben wir schlussendlich doch eine kleine Orca-Gruppe gesehen, wo
auch andere Boote zur Beobachtung lagen – zwei sogar auch aus Victoria – wie
wir später von der Star Princess aus feststellen durften – die kamen noch 1,5
Std. nach uns zurück. Die Veranstalter verständigen sich untereinander, sonst
ist das schier nicht möglich, Sichtungen ordentlich zu verkaufen.. Diese
Orca-Gruppe muss eine ziehende Gruppe (Transiting Orcas) gewesen sein, keine
derjenigen Tiere, die fest vor der Küste von Victoria leben (Resident Orcas).
Daher war die Gruppe sehr klein und sie waren wohl auf Jagd nach Tümmlern,
Robben, und anderen selbst unter Wasser sehr gut hörenden Tieren. Die lokal
„ansässigen“ Orcas ernähren sich eher von Lachs und sonstigen Fischen und sind
in deutlich grösseren Gruppen anzutreffen.
Und hier, wie vorher auch schon, die Videosequenzen von Thomas zusammengefasst...https://www.youtube.com/watch?v=YMWr2x14Q8g
Auf der Website von „Orca Spirit“ wird ein Blog geführt (http://www.orcaspirit.com/captains-log) und die gesichteten Tiere der Tour in Bildern veröffentlicht, sowie auch die genaue Fahrtroute, allerdings sehe ich aktuell leider keinen Vermerk für den 27.08.2014, nur bei der Fotogalerie der Wildlife-sightings hat's 4 Fotos, die auch nicht viel besser als meine sind... ich glaub ich muss da mal nachfragen. Wir waren wirklich sehr lang unterwegs und waren froh, dass wir neben unserem Schiff an einem Behelfspier raus gelassen wurden und nicht bis zu deren Liegeplatz im Fishermen’s Wharf mit zurück und dann mit dem Shuttle wieder zum Schiff zurück mussten, das wäre arg knapp geworden.
Trotz dass später eh verspätet
abgefahren wurde, wollten wir nicht, dass wir der Grund dafür sind. Es waren
noch ein paar Personen vom Schiff auf dieser Tour, aber sie war nicht von
Princess organisiert. Somit sassen insgesamt 5 Personen ziemlich auf glühenden
Kohlen, dass wir es auch ja rechtzeitig zurück zum Schiff schaffen. Es war
nicht geplant, dass wir so weit raus fahren müssten, um Orcas zu finden. Nun
ja, es ist Natur und wir hätten auch ohne Sichtung wieder zurück kommen können
und dann wäre das Geld für eine teure und sehr rasante Wellenreiterei drauf
gegangen, denn diese Fahrt war beileibe nichts für zarte Mägen oder
empfindliche Bandscheiben. Somit hatten wir doch immerhin ein paar recht schöne
Anblicke und Sichtungen und auch ein paar Fotos, bzw. Filmsequenzen der
gesuchten Tiere mit im Gepäck. Später im Gespräch mit anderen Passagieren
erfuhren wir, dass einige eine Orca-Tour gebucht hatten, aber ohne Erfolg
wieder zurück kamen – keine Sichtung in den Victoria-Waters. Sehr suspekt, denn
normalerweise tummeln sich diese Tiere hier in der Gegend wirklich stark.
wir sind direkt auf's Sonnendeck (15/16), um ggf. die Ausfahrt zu filmen/fotografieren... und zudem noch einen schönen Rundumblick zu geniessen, denn das Wetter war bombastisch und für uns fast wieder zu warm...die Beschriftung & Bemalung der Kaimauer fiel mir noch ins Auge...
die Brücke ist leer - mal auf dieser Seite...
sollte da nicht schon längst alles abgeräumt sein?
mal die erste Gangway wird weggeräumt...
jetzt kommen die anderen Boote (das mit der englischen Flagge haben wir bei den Orcas gesehen!) auch endlich zurück. Die sind wohl nicht ganz so gerast wie wir...
aaah, auf dieser Seite sind die Herrschaften... bei Diskussion...
und beim genaueren Hinsehen... dann ist uns erst die Verbindung aufgefallen...
da muss ein Taucher am Schiffsrumpf am Werk gewesen sein... die sammeln sämtliche Kabel und Seile wieder ein... inkl. Taucher, der sich dann erst mal auszieht und wieder anzieht...
dazwischen mit viel Lärm ein paar Wildgänse....
und hier gab's wohl für die Möwen ordentlichen Abendessenstisch...
aaaah, jetzt geht's los... die Taue werden ausgeklinkt...
und der Seitenstrahler drückt uns langsam vom Pier weg...
der einzige der uns zum Abschied winkt, ist der mit Ventilator angetriebene Stofftyp am Pier...
ja, die Dünung ist schon ordentlich, kaum aus der Hafenmauer draussen...
da soll der Lotse abgeholt werden, aber die Möwe drängt sich für ein "National-Geographic"-Foto ins Bild... finde das ist super geworden...
das Lotsenboot hat mächtig zu tun, um beizudrehen, und den Lotsen einzusammeln...
und Thomas filmt fleissig...
Heute Abend hat Renata Geburtstag
und bei der Star Princess bekommen alle Mitarbeiter, die in einem Monat
Geburtstag haben, einen Abend im Crown Grill mit speziellem Abendessen, und
Feier – allerdings muss vorher die Arbeit erledigt sein, dass die Leute um
21:00 dort auftauchen können. Will heissen, wir fassen uns heute Abend kürzer,
dass sie das auch wirklich rechtzeitig wird geniessen können.
Zudem haben wir uns mit Guillermo
abgesprochen: wir singen heute für sie… Mal sehen, was draus wird.
Kaum kamen wir zu unserer Kabine,
fanden wir die Ausschiffungsformalitäten vor – Wie bitte
Wollt Ihr uns schon
los werden? Da seid Ihr jetzt aber grad ca. 40 min zu spät… bei genauerem
Hinsehen wurde klar, es ist für San Francisco – bereits die passenden
Banderolen für die Koffer (Braun 5 – für Transfer zum Flughafen für Flüge nach
15:00, Treffpunkt 09:30 im Casino), Information, dass ab 08:30 die Kabine
geräumt sein muss und was sonst noch so zu beachten ist und natürlich:
Zollformulare für jeden Passagier, die mit dem Pass gezeigt werden müssen, da
wir ja jetzt von Kanada wieder in die USA einreisen… Den Witz haben wir mit
unserer Queen Mary 2 – Reise schonmal gehabt. Nur weil wir in Quebec waren, also
aus den USA ausgereist sind, mussten wir nochmal die Zollforumlare ausfüllen
und nochmal Fingerabdrücke Scannen, Gesicht fotografieren lassen, Stempel in
Pass usw. Irgendwie blöd, aber na ja. Was soll’s.
Da wir ziemlich lang an Deck
waren, um auf die Abfahrt zu warten, war die Zeit zum Abendessen nicht lang und
wir konnten uns direkt parat machen, nachdem ich die Fotos vom Chip auf den
Laptop geladen und aussortiert hatte.
Wie wir versprachen, kamen wir
sehr pünktlich, sodass auch das Crew-Birthday-Dinner im Crown Grill, was hier
für diejenigen, die diesen Monat Geburtstag hatten, ab 21:00 abgehalten wird
(sofern die mit ihrer Arbeit rechtzeitig fertig werden), wirklich rechtzeitig
erreicht werden kann.
Guillermo war echt froh, dass wir
da so mitgemacht haben – und die anderen Tische der 2. Sitzung für deren
Bereich waren heute leer geblieben. Somit sollte das alles zeitlich klappen.
Das Essen war lecker, der
italienische Chefkoch konnte sich mal wieder austoben und als es zum Dessert
kam, hatte Guillermo immer wieder einige Arbeiten für Renata, dass sie von der
Station weg musste – so konnte er für das Geburtstagstörtchen für sie sorgen,
hat sie dann zum Tisch gerufen: „we have a special occasion tonight and we will
sing now“ und Renata meinte, wir hätten noch einen 3. Gutschein eingelöst –
kann ja sein, nicht wahr? Bis sie kapiert hat, dass sie sich zum Törtchen
setzen muss und wir zu Dritt da standen und für sie „Happy Birthday“ gesungen
haben und sie dann die Kerze nach einem Wunsch für sich ausblasen musste.
Guillermo teilte das Törtchen wie gehabt durch 4 und die Arme war so fertig und
überrascht und durcheinander, dass sie brav hin sass und tatsächlich mit dem für
sie bereit gelegten Besteck an unserem grossen Tisch einen Bissen zu sich nahm…
Das Foto spricht Bände, das ich gemacht hab, direkt nachdem die Kerze aus war.
Jöööh… Ja, die Überraschung war gelungen. Sie konnte uns nicht oft genug
„Danke“ sagen. Schön, wenn man mit so einer kleinen Geste so viel Glück
auslösen kann – warum eigentlich nicht?
Wir sind dann im Eilmarsch raus,
dass die ihre Arbeit fertig machen konnten und pünktlich zur Feier kamen. Unser
Weg führte uns noch in die Bar an der Piazza auf Deck 5 an unseren mittlerweile
angestammten Platz am Fenster und wir liessen uns noch je einen Key-West-Cooler
schmecken, bevor wir dann auch auf die Kabine gingen.
Auf keiner Kreuzfahrt
sind wir so bald von den öffentlichen Räumen verschwunden, wie hier. Das liegt
sicher an den frühen Essenszeiten der zweiten Sitzung, ich kann mir das nicht anders
erklären. Aber ist gut so. Wir haben dann noch Thomas‘ Filmausbeute auf den
Laptop runtergeladen, kurz geschaut, wie das auf dem grösseren Bildschirm
wirkt, Thomas hat noch einen „Antikshunken“ am TV in O-Ton (englisch) geschaut,
mit Charlton Heston als Michelangelo, der die Decke der Sixtinischen Kapelle
mit Fresken dekorieren soll, und ich hab mich dann umgedreht und bin recht bald
eingeschlafen. Herrlich !