Durch die Zeitumstellung auf Shanghai-Zeit bekamen wir 1 Stunde mehr... und sind trotz Wecker um 07:00 gestellt, "eigentlich" erst um 08:00 aufgestanden... hehehe... und gleich geht's zum Frühstück ins Restaurant... ein letztes Mal.
auf der Webcam sehen wir, dass es fleissig windet und die Wellen ordentlich tun. Leicht verschaukelt werden wir zudem auch. Wir gehen nach dem Frühstück direkt zum neuen Treffpunkt, um unsere Tour zu beginnen. Wir sind schon gespannt, was wir alles sehen werden dürfen.
Als erstes müssen wir ein Formular gut durchlesen, ausfüllen und dafür unterschreiben, dass wir uns bewusst sind, dass wir zum Teil heikle Bereiche auf dem Schiff betreten werden, wo wir vorsichtig laufen müssen, dass ggf. Rutschgefahr besteht, steile Treppen, wo man stolpern kann, dass entsprechend konforme Kleidung und Schuhwerk getragen werden muss, usw... und dass die Reederei sämtliche Verantwortung ablehnt, falls was passiert.
zudem bekommen wir ein "Knopf im Ohr", um immer hören zu können, was unsere Guide Vicky uns sagen will, dann auch noch eine Flasche Wasser, dass wir die nächsten 2,5 Stunden gut rum bekommen und zudem ein kleines Geschenk zur Erinnerung an diese Tour.
Als alle parat sind, das "Hörgerät" funktioniert, geht's los...
Unsere Guide: Vicky – Mitarbeiterin der Gruppe Shore
Excursions.
Die gegebenen Informationen waren sehr
aufschlussreich und interessant. Zudem wurden wir auch in den verschiedenen
Bereichen des Schiffes von den jeweiligen Verantwortlichen informiert, wie was
funktioniert und abläuft, und was warum wie wichtig ist usw.
Die mehrfachen Security-Massnahmen sind
verständlich und notwendig, da es einige sensiblen Bereiche gibt, die
durchlaufen werden.
Wir hatten das grosse Glück, dass wir auf der Brücke wohl
als einzige (erste) Gruppe noch mit dem Kapitän sprechen konnten und Fotos
machen durften (Selfies ausdrücklich erlaubt und gewünscht), denn kurz danach
gab es die Meldung, dass das Schiff nicht nach Shanghai wird
einlaufen dürfen. Der Hafen ist zu wegen dem Taifun.
Wir durften überall fotografieren und auch
reichlich Fragen stellen, die von den betreffenden Mitarbeitern der Abteilungen bereitwillig beantwortet wurden.
Es war eine sehr aufschlussreiche Tour,
die wir nur empfehlen können.
Erst werden wir "geflizt" - müssen Taschen öffnen, dass die 2 Security-Mitarbeiter rein schauen können (keine Bombe oder Waffe dabei), werden mit dem Handscanner abgescannt und müssen die Bordkarte ebenfalls als Identifikation scannen lassen.
Auf der Brücke werden wir vom Kapitän herzlich empfangen und bekommen einiges an Informationen, wie wo was gemacht wird und wie es funktioniert.
da unten auf der Plattform waren wir vor ein paar Tagen gestanden und haben die Einfahrt in den Hafen genossen. Heute wäre das keine gute Idee, sich dort aufzuhalten.... wäre leicht zugig... und sehr rutschig, da nass..
die Brücke ist schön gross/breit, da könnte man glatt mit Inline-Skatern entlang fahren...
und die erste Dame darf "das Schiff steuern"... - der Kapitän lacht dann und meinte, sei kein Problem, das Steuer sei ausser Betrieb, wir fahren aktuell mit dem Auto-Piloten...
ja, Thomas durfte auch mal... der Kapitän war wirklich einer "zum Anfassen" und sehr Kundenfreundlich.
ich durfte dann auch - wir haben uns noch ein bissel auf Griechisch unterhalten und dann mussten wir langsam weiter zum nächsten Besuchspunkt im Schiff
die Navigatoren & Ingenieure hatten auch noch einiges zu erzählen, was ihre Arbeit angeht.
wenn das mal keine gute Werbung ist...und noch Navigation - in "modern" - ohne Sextant und Papierkarte...
alle lauschen gespannt, was die Arbeit auf der Brücke angeht...
und weiter geht's ins Restaurant...
hier bekommen wir die Informationen über die Arbeit im Restaurant, welche Schichten es gibt, usw.
als nächster Punkt ist die Küche dran...
das wird sehr interessant, denn es hat von der Bäckerei über Vorspeisen, Hauptgänge, Desserts, Geschirrspüler, sauberes-Geschirr-Lager usw. alles auf engstem Raum untergebracht und es wird fast im 24-Stunden-Betrieb gearbeitet, um alle Restaurants (auch die diversen Mitarbeiter-Kantinen) rechtzeitig beliefern zu können.
hier wird das Geschirr gespült...und das saubere Geschirr entsprechend gelagert...
Arbeitspläne...
und die unendlichen Tiefen der Galley... rechts sind Dampf-Gar-Schränke...
und überall Handwaschbecken mit Rundum-Spritz-Schutz...
rechts werden von den Kellnern die verschiedenen Menue-Bestandteile abgeholt und mit der Metall-Cloche abgedeckt. Hier ist heisse Küche, denn über den Ablagen sind noch die Heizstrahler, um das Essen warm zu halten...
das ist Salate & Kalte Küche/Vorspeisen...Blick in die Bäckerei...
auch hier heisst se rechts "achtung"... weil heiss...
dieser nette Herr erklärt einiges über die Abläufe in der Küche, für wie viel Personen hier gekocht wird, zudem für wie viel verschiedene Nationen (Mitarbeiter) das entsprechende Essen für die Kantinen zubereitet wird, welche Arbeits-Schichten es gibt und vor allen Dingen, wie viel Ware auf einer 2-Wochen-Cruise verbraucht wird... das sind schon mächtige Massen...
ein kleiner Einblick in die Bäckerei...die stehen alle noch parat, befüllt zu werden...
und wieder viele Pläne, die beachtet werden müssen...
Thomas hört aufmerksam zu und ist begeistert...
wir sind froh, sind wir in einer "Zwischenschicht" unterwegs, denn wenn hier richtig was los ist, sollte man besser nicht versehentlich im Weg stehen...
hier werden Suppen und Sossen im zig-Liter-Format gekocht....
ach ja, und das Wichtigste für alle (Küche & Service): so muss das jeweilige Essen im Menueplan aussehen.
Hier werden die Dessertschalen auf Eis gekühlt.noch ein Blick zurück in die Bäckerei...
und hier wird die nächste Eiscreme hergestellt natürlich auch im grossen Stil...
und hier wird das Schmutzgeschirr und der Abfall von den Servicemitarbeitern gleich richtig sortiertwir gehen weiter, das nächste Deck runter...
ja, die Stufen hinter den Kulissen, sind doch einiges steiler und mühseliger zu laufen...
klare Ansage: Sicherheit am Arbeitsplatz...
wir kommen zum Recycling/Müll-Lager...
er war echt gut... seine Begrüssung: "Guten Tag meine lieben Gäste, ich werde Ihnen heute mal zeigen, wie sexy das ist, Abfall zu trennen"... alle mussten lachen...
aber es ist wirklich sehr interessant, speziell in Anbetracht der Tatsache, dass eigentlich nur einmal pro Kreuzfahrt der Müll/die Restbestände an Land entsorgt werden, und so lange auf dem Schiff gelagert werden müssen... da kommt mächtig was an Masse zusammen..
zudem gibt es auch eine Müllverbrennungsanlage an Bord, die allerdings nur mit ganz bestimmten Materialien bestückt werden darf.
hier die Sondermüll-Container (Energiesparlampen usw.) und auf so einem Schiff hat es SEHR viele Glühbirnen, die fast kontinuierlich brennen...
und hier werden Abfälle gelagert, die kühl bleiben müssen, weil es sonst gefährlich werden könnte.
wir durften einen Blick hinter die Türe werfen. Normalerweise ist der Raum komplett voll, wenn eine 14-Tage-Reise absolviert ist.
wir gehen weiter - hier im Zwischenstück ist bereits Plastikfolie verlegt, um dann heute Nacht das ganze Gepäck transportieren zu können, ohne dass die Teppiche von den Rollwägen Schaden nehmen.
wir gehen weiter durch die schmalen Gängeund hier wird's geheimnisvoll...
der Maschinenkontrollraum - Thomas bekommt ganz glänzende Äugle... aber nicht nur die Ingenieure und Technikaffinen sind begeistert... wir bekommen doch recht viel zu sehen und noch mehr erklärt. Sehr interessant, wirklich.
Thomas ist echt happy... und fühlt sich richtig "zuhause"...
die Überwachungsbildschirme über die Aussendeck-Kameras, und auch über den Maschinenraum
der Chief-Engineer vermittelt uns viel Wissenswertes und beantwortet auch fleissig sämtliche Fragen, die die Besucher haben.
da sind wir also jetzt....bald "vorm Loch" (im Delta) vom Yangtse-Fluss, um nach Shanghai zu gelangen....
der Maschinenraum mit vier Kameras überwacht....und der Zustand der Propelleranlagen (Azipods)
der heilige Nikolaus darf nicht fehlen - Schutzpatron der Seefahrer... hier gleich in doppelter Ausführung (rechts russische, links, griechische Ikone...) - normal sind die schon auf der Brücke zu finden...
und das Maschinenlogbuch
hier wird angezeigt, wie die Stabilisatoren rechts und links arbeiten, um das Schiff einigermassen vom Rollen abzuhalten... (die "Halbkreis-Anzeigen" rechts und links, wo der Pfeil ist, so steht der Stabilisator gerade) und die Teile sind fleissig dran...
auch er lässt sich fleissig mit all jenen ablichten, die das gerne haben möchten.
wir gehen weiter und sehen, wie sich der Ingenieur mit einigen der Maschinisten austauscht.
zudem wird uns der Aufenthaltsraum der Crew gezeigt - mit Poolbillard-Tisch, TV und Bar, wo die Mitarbeiter etwas "Tapetenwechsel" von den vielen langen Arbeitstagen bekommen können.
kurzer Blick in eine der Kantinen für die Mitarbeiter
Hier hinten im Kabäuschen ist der Chief-Housekeeper (den ich in Shimizu am Hafen auf Griechisch zurechtgewiesen habe)...
und weiter geht es - noch ein Deck tiefer.... also eigentlich sind wir jetzt schon einiges unter der Wasserlinie...yepp... Deck 0...
wir kommen in die Wäscherei - täglich werden hier zig-tausend Servietten, Tischdecken, Bettlaken, Hand- & Badetücher usw. gewaschen, getrocknet und meist auch gebügelt (gemangelt).
diese Mangel schafft es, sogar die Tischtücher fertig gefaltet "auszuspucken"... eine grosse Erleichterung der Arbeit - speziell bei der grossen Anzahl an Teilen.
Auch der Chef der Wäscherei erzählt uns viele interessante Details und auch hier beeindruckt die Masse an Durchsatz...
zudem gibt es auch einiges an Gästewäsche, die aufbereitet werden muss, bevor heute Nacht die Koffer gepackt werden... ja, unsere Sachen sind hier auch immer wieder zuverlässig und schnell gewaschen, getrocknet und zum Teil gebügelt worden.
natürlich wird hier auch die ganze Mitarbeiter-Arbeitskleidung gewaschen. Das Uniform-Lager...
Vicky erklärt uns noch, was dieses Schott zu bedeuten hat, und zudem, dass absolut Null-Toleranz bei Drogen auf dem Schiff herrscht.
zudem zeigt sie, wie viel Tage bereits ohne Unfälle gearbeitet wurde... diese Tafel soll als Ansporn für alle Mitarbeiter gelten.
um 12:30 waren wir mit unserer Tour fertig. Die Füsse kochen, das Kreuz ist lahm... wir waren 2,5 Stunden ohne dazwischen zu sitzen auf den Füssen... wer's nicht mehr gewöhnt ist... in der Kabine schauen wir uns das Geschenk an... interessant.
Wir müssen aber erst noch ein bisschen was zum Mittagessen haben - also gibt's schnell was im Ocean-View Büffett-Restaurant und als wir zurück in die Kabine kommen, liegen die folgenden Zettel für uns parat.... es wird wohl wirklich Zeit...
Ja, wo wir wieder beim Problem wären, dass wir keine ausgedruckten Tickets von der Reederei bekommen haben (Flight details with printed names)... da kommen wieder meine Sitzreservierungen zum Tragen...
uiii... was die alles wissen wollen...und eine sehr genaue Anleitung, wo was wie hingeschrieben werden muss...zum Glück...
zudem kommt die Nachricht über die Lautsprecher (auch in der Kabine) vom Kapitän: der Lotsendienst ist komplett eingestellt worden, wir kommen aktuell nicht nach Shanghai rein, wegen dem Taifun, der von Hong Kong hoch zieht - es sind zwei Kreuzfahrtschiffe betroffen. Er informiert zudem, dass er früher als Containerkapitän diesen Fluss selbst oft und oft auch ohne Lotsen gefahren ist und dies in der schriftlichen Anfrage an die Hafenbehörden mit gegeben hat, um doch den Fluss befahren zu dürfen, sodass wir rechtzeitig ankommen sollten. Er versprach zudem, dass er uns noch vor Mitternacht informieren wird, wenn er eine Antwort der Behörden bekommt. Wir sollten in jedem Fall auf dem Laufenden gehalten werden, dass wir wissen, woran wir sind und ob ggf. die Zeit nach dem Schiff neu organisiert werden muss.
hier noch ein Filmchen vom Seegang.... wir haben's eigentlich wirklich noch gut getroffen... ist nicht ganz soooo schlimm, bzw. die Stabilisatoren leisten ganze Arbeit...
und hier der Link zum Filmchen:https://photos.app.goo.gl/BuDWaKHVRwxuKmY36
das Pool schwappt mächtig über... ja, auf den oberen Decks ist der Seegang schon deutlich mehr spürbar... wie gut und ruhig die Kabine auf Deck 2 doch ist...
in Etappen packen wir nun schweren Herzens (im Wechsel) unsere Koffer, richten zudem die Klamotten für den nächsten Tag, schauen noch ein bisschen TV, transferieren Foto & Film auf den Laptop und gehen dann zu unserem letzten Abendessen ins Metropolitan Restaurant - nicht eben in Edelklamotten, aber das nimmt uns heute Abend niemand mehr übel, denn es geht allen gleich... Die Koffer werden um 23:00 abgeholt...
Um 20:20 gibt's noch die öffentliche Durchsage (auch in den Kabinen), dass der Kapitän von den Behörden in Shanghai die Freigabe für die Einfahrt in den Fluss bekommen hat. In ca. 4 Stunden sollten wir ins Yangtse-Delta einfahren dürfen und alleine bis zur Pier. Die aktuelle Verspätung beträgt bis dahin ca. 2 Stunden.
die Vorspeise...
und vor lauter-lauter habe ich total vergessen, den Hauptgang zu fotografieren... ich lasse echt nach... oder mich hat das Kofferpacken zu arg geschlaucht...
aber dafür noch das Dessert...
wir werden herzlich von unseren Kellnern verabschiedet und sie wünschen uns eine gute Heimreise. Ja, das ist wirklich lieb.
Was die aktuelle Verspätung für uns bedeutet: wir können mit unserem Handgepäck länger in der Kabine bleiben und in Ruhe frühstücken, denn diejenigen, die bald auf ihren Flieger müssen, werden zuerst ausgeschifft, und wir mit den Landausflügen mit Flughafen als Endpunkt, später. Ausserdem muss ja auch erst noch das ganze Gepäck von Bord geschafft werden... ursprünglich wären wir um 07:00 angekommen. Jetzt ca. 09:00, bis wir draussen sind, inkl. Koffer, ca. 11:00 ... Unser Flieger geht nachts um 23:00, also kein Grund zur Panik... da haben andere Gäste wohl schon eher Schwierigkeiten, oder es könnte evtl. knapp werden...
Wir stellen jetzt erst mal den Wecker auf (Shanghai-Zeit) 06:00, dann unsere Koffer doch vor die Kabinentüre, dass sie rechtzeitig abgeholt werden können und freuen uns auf eine erholsame letzte Nacht in dem schönen bequemen Bett, denn die Nacht drauf wird sitzend im Flugzeug verbracht... also nichts wie Beine hoch und Licht aus...