Samstag, 24. August 2013

Tromsoe, die Huskies-Zucht, das Polarmuseum und die Club-Gala


Wecker ist auf 07:30 gestellt, Frühstück für 08:30 geplant, 09:45 geht unsere Tour zu den Huskies los.

Um ca. 01:30 stehe ich im Bett, weil’s schrecklich gerummst hat und das gesamte Schiff durchgeschüttelt wurde… schlussendlich merke ich, dass es mit dem Bug in eine ordentliche Welle gekracht ist. Später gab’s noch ähnlichen Krach, aber nicht mehr so schlimm… Der Sturm ist wirklich ordentlich… Die Schiebetüre zum Balkon raus trau ich mich nicht zu öffnen, da ich nicht weiss, ob ich dann den Techniker wieder brauch, um sie zu schliessen, also lass ich’s beim rauschauen und sehe, dass das Meer ordentlich „kocht“. Wenigstens liegt der Kahn nicht wieder so dermassen auf der Seite, wie auf unserer Fahrt aus Honningsvag raus. Also geh ich wieder ins Bett und schlaf weiter. Erwähnte ich schon, dass ich bei Erdbeben bis Stärke 3,5 nicht aufwache? Also kann ich da auch wieder einschlafen - und zwar problemlos...
Um 06:00 steh ich wieder auf, sehe, dass das Wetter besser ist, die See relativ glatt (wir müssen wohl die Einfahrt in den Tromsö-Fjord begonnen haben), diesmal mach ich die Schiebetüre auf und geniesse die frische Luft.
Nach noch einer Stunde steh ich endgültig auf und fang langsam an, mich zu richten. Inkl. noch mehr Fotos machen (natürlich). Den Wecker überlass ich Thomas, der sich dann auch parat macht, dass wir zum Frühstück können.

 Der Vollmond-"Rest" mitten am blauen Himmel...
 
 da erwartet uns schon Tromsö - links die markante Eismeerkathedrale, die wir bei unserem letzten Besuch bereits besichtigen durften.
 Die Skischanzen von Tromsö, ich will mir aus dieser Perspektive nicht ausmalen, wo die Springer landen....
Das Wetter ist wie „gemalt“ und eine absolute Pracht. Schlussendlich werden’s 17°C und bei knaller Sonne ist uns das schier einen Tick zu warm, aber eben. Wir geniessen es trotzdem und freuen uns über den tollen Ausflug.
Marcello, unser italienischer Guide, der sein Deutsch in der Schweiz gelernt hat (war sehr deutlich zu hören und lustig, da er ja kein Schweizer ist), hat die bilinguale Gruppenführung sehr gut und aufschlussreich gestaltet. 
Auch hier hat er Italienisch und Deutsch recht kurzen Interwallen gewechselt, sodass von keiner Sprache irgendwelche Langeweile aufkommen konnte und somit auch alle in der Gruppe zugehört haben. Das war nebst dem äusserst informativen Aspekt richtig angenehm.
Die Tour zu den Hunden ist natürlich wirklich was für «angefressene», die keine Berührungsängste haben und denen es auch nichts ausmacht, nachher eine zünftige Duftnote mitsamt angeschmudelten Klamotten mit sich rumzutragen. Das komische ist : es roch nachher nicht nach Hund in unserem Sinne, sondern es roch ein bisschen nach Kuhstall. Liegt wohl sicher am Futter, da die Tiere dort nichts aus der Dose oder der Tüte bekommen.
Als wir aus dem Bus steigen ist ein Gejaule und Gewinsel, das sich erstaunlicherweise relativ bald legt, denn es scheint «nur» die Begrüssung aller Neuer auf dem Hof zu sein und nachdem wohl die «Herrchen», bzw. das «Frauchen» mit den «Besuchern» einverstanden scheint, legt sich die Aufregung wieder und es ist relativ still. Bei 300 Hunden, ca. 50 davon Jungtiere (die jüngsten Welpen sind grad mal 7 Wochen alt), ist das erstaunlich. Die Hunde merken, dass sie Aufmerksamkeit bekommen, ein Teil giert förmlich danach (hauptsächlich die Vordersten), und da so gut wie fast alle einen Kraul-Anteil abbekommen, scheint das dann so ok zu sein.
 das sind die bis zu einjährigen noch im Zwinger - bis jetzt noch nicht im Geschirr gelaufen...
 das ist einer von denen, die als erste mit Verkuschel-Einheiten versorgt werden... und da sind die auch garnicht böse durm...
 und jeder Hund an der Kette hat sein eigenes Teil im Häuschen, und kann grad so weit bis knapp vor den nächsten Hund davor oder dahinter, scheint wohl was mit Rang (im Laufgeschirr und Rudel) und Sympathie zu tun haben. Direkten Kontakt haben die Hunde nur mit dem "Häuslenachbarn" unter dem gleichen Dach.
 nur ist denen speziell bei so tollem Sommerwetter so dermassen zu warm... Sie laufen nur im Winter, dann aber 6'000 km. Während der Sommermonate sind sie nur an der Kette beim Häuschen, weil die Hitze ihnen wirklich zu schaffen macht - zudem der starke Fellwechsel - da kommen die zweibeinigen "Fellpfleger" mit den Krauleinheiten grad recht...
 so hat jeder sein Revier und dennoch ein bissel "Auslauf"
 die Neugierde der Jungen an den Besuchern ist sehr gros.. dumm nur, dass die Nasen nicht ganz durch das Gitter passen....
 dafür bekommen die anderen grad die Streicheleinheiten im Doppelpack ab
 der ist auch nicht böse drum
 zeigt mir das auch...
 ... ich hab aufgepasst...Waschlappen knapp verfehlt... aber lieb gemeint ;-)
 als Dank bekomm ich ein Superfoto
 da gehen die 7-wöchigen Welpen zu Mama an die Zitzen - ist Essenszeit! mittlerweile allerdings leicht eng in der Hütte, aber Ordnung muss sein!
 cool und wirklich super schön gucken....
 ... ha, hat wieder ein Zweibeiner "angebissen"... WEITERMACHEN.... ! soll mir nochmal einer sagen, an den Gesichtern kann man keine Emotionen ablesen...
 Thomas ist hier wohl 'ne Umarmung wert... das weiss ich schon lang... aber gut, merkt das auch  mal jemand anders...
 Trotz der noch immer gleich vielen Besucher, die Tiere sind wirklich relativ unaufgeregt und reagieren nur noch, wenn sich ihnen jemand direkt nähert.
 so wie hier: na, willste noch mehr von mir als nur ein Bild? und schon steht das Tier und drückt mir die Schnauze schleckend in die Hand...
 Wirklich ein tolles Erlebnis... und Thomas hat schon wieder mit tierischen Umarmungen zu tun...
 Die Teenies beim Ausguck auf dem Häusle im Zwinger... scheint ein neuer Bus zu kommen...
 jetzt nochmal ein Blick zu Mama mit ihren 7-wöchigen Welpen... eine reinweisse Mutter mit so buntgemischtem Jungvolk... ich überlege, wer da wohl der Vater war... kann mir grad keinen ausrechnen, denn die kräftige Farbdurchmischung kommt meist erst in der 3. Generation...
 Hier "Maske" mit knallblauen Augen (der Mutter), drunter rostbraun mit Maske und blauen Augen (der Mutter)
 und hier rostbraun ohne Maske mit grünen Augen - ggf. vom Vater
 Die Gestik der beiden folgenden Bilder spricht echt Bände... toll ist, dass die meisten Hunde an ihren Hüttenb sogar Namensschilder haben!
 Da hängen noch Rentierfelle - ich glaub z.T. auch zum Trocknen, denn die Rückseiten sehen mir nicht wirklich gegerbt aus...
 Blick auf die Sami-Rundbauten, im Mittleren (Tipi-ähnlichen-Zelt) gibt's eine Videoinfo, die wir uns alle anschauen, wo auch die Eigentümerin und Gründerin der Zucht erzählt, wie sie dazu gekommen ist und wie sie das grösste Hundeschlittenrennen der Welt von 18000 km (glaub ich) bezwungen hat.
 war sehr interessant. und vor der Türe diese wunderschönen Blumendekors. Alles sehr ansprechend angelegt und gepflegt.
 und dazwischen.... Ausruhen... und vom nächsten Winter träumen...
 Als der ganze Ansturm an Welpenkuschler weg war und die Fussels ein bissel Pause hatten, hab ich mich mit dem Sohn der Eigentümerin in wirklich gutem Deutsch unterhalten und einiges Interessantes mehr erfahren. War toll. Er meinte dann nur, ob ich nicht auch einen kleinen Hund halten möchte und ich konnte mein Glück kaum fassen... er hat allerdings einen rausgefischt, der noch nicht zu oft "dran glauben musste" und sehr neugierig war - kann er haben. Auf die Art verleidet dem Hund das nicht und es hat keine "Spätfolgen" (bei uns hiesse das dann schwere Kindheit und so) für das Tier... Sehr gut...
 Mein Viecherherz macht Sprünge bis unter die Sonne hoch...
 bloss das mit dem Porträtfoto, das klappt noch nicht so ganz der Knuffel interessiert sich für andere Sachen aus der Perspektive heraus...
 schlussendlich wird's dann doch noch einigermassen was und ich lasse ihn zurück zu Mama... aber gaaaanz schnell...
 Ja so ein Besucheranstum macht echgt FERTIG.... das reicht jetzt mal wieder für heute...
Diese Huskies sind Alaska Huskies, was bedeutet, keine reine Rasse, sondern eine Mischung aus Sibirian-, Grönland-, Japanese- Huskies und zudem auch dem Greyhound (von dem ist die Renn-Leidenschaft vererbt). Daher sehen die Tiere auch alle nicht gleich in der Fellzeichnung und Augenfarbe aus. Da dies eine solche Mischung ist, sind die Tiere auch widerstandsfähiger und langlebiger als Reinrassen. Diese Tiere laufen vom 1. Jahr an im Schlittengeschirr der Musher, bis sie ca. 15–16 Jahre sind, was ein absolut erstaunliches Alter für einen Leistungshund für unsere Begriffe ist. Im Sommer sind sie im Hof und an der Kette, im Winter laufen sie ca. 6'000 km. Gute Leistung können sie erst ab ca. - 5°C bringen, ohne dass der Körper hoffnungslos überhitzt, daher herrscht auch während der Sommermonate Laufpause weil diese Temperaturen jetzt für die Tiere eine unbändige Anstrengung bedeutet.
 ist wohl grad Ebbe... und zwar ordentlich...

Auch der Besuch im Polarmuseum war recht interessant,
 die Werft neben dem Museum
da verschiedene Tierpräparate gezeigt wurden, die Felle der verschiedenen Robbensorten, welche Tiere früher hier gejagt wurden und natürlich die ewige Geschichte des Roald Amundsen, da Tromsö durch den eisfreien Fjord auch im Winter (Golfstrom) der Basishafen für seine Expeditionen wurde. 
 
 
 
Wir dachten erst, dass wir das bei unserem letzten Besuch 2007 schon gesehen hatten, aber das muss das Observatorium im Universitätscampus oben auf dem Hügel der Hauptinsel von Tromsö gewesen sein, wo die Aurora Borealis im Winter (Dauernacht) beobachtet werden, denn daran konnten wir uns gut erinnern. Somit war auch das Polarmuseum, das in einem alten Zollhaus neben dem ältensten Haus in Tromsö eingerichtet ist, was Neues für uns.
Der Guide und der Ausflug : auf jeden Fall gut für all jene, die die Eismeerkathedrale bereits von innen gesehen haben und nicht unbedingt auf «Shoppingtour» wollen. Wir können’s nur empfehlen.
Grad eben noch rechtzeitig kamen wir zum Mittagessen rein, es hat sogar gereicht, in der Kabine noch den gröbsten Geruch abzuwaschen (na ja, nur Hände und Gesicht) und nachdem das Buffetrestaurant auch geschlossen hat, und wir bereits Tromsö nur noch vom Heck eben grade noch so sehen konnten, hat sich der Himmel wieder zugezogen und nach den ersten 3 Kurven um die Walinsel ging’s mit dem auffrischenden Wind und dem leichten Schlingern vom Schiff wieder los.
Also nichts wie ab in die Kabine, die Bilder auf den Laptop laden und nochmal den „Jöööh-Faktor“ geniessen und dann ne Runde Mittagsschlaf. Genau das Richtige bei dem Wetter – bevor’s einen draussen vom Balkon bläst… obwohl die Luft ist herrlich. Genau das Richtige gegen eventuelle Erkältungsanflüge…
20:30 Termin für die Clubgala und ich nehme das Blätterkleid wieder aus dem Schrank – natürlich nicht ohne die Schnecken-Tasche von meiner Schwester aus Zypern.

Wir stellen uns auch wieder für ein Foto mit dem Kapitän an, denn das schenkt „er“ uns. Auch gut.

Uups, da ist beim Scan was abgeschnitten worden... das Originalbild ist aber komplett...
 
Wir sind gespannt, ob diesmal das Bild gleich richtig entwickelt wird, denn vor einem grünen Tuch mit einem verschiedenfarbig grünen Kleid, na ja, das kann als Print-Resultat zur „Dame ohne (Unter)Leib“, bzw. mit Löchern (grüne Blätter, d.h. der Hintergrund scheint durch) führen… Mittels des grünen Tuchs können die Bilder leichter editiert werden und jeglicher Hintergrund damit automatisiert hinzugefügt werden. Dumm ist nur, wenn – eben wie ich jetzt – jemand ein grünes Kleid und ne grüne Brille trägt, dann sind sämtliche Grüntöne durch den Hintergrund ersetzt worden… Lässiges Resultat, aber dafür zahl ich kein Geld… Lassen wir uns überraschen (hat einigermassen geklappt, siehe oben). Der Fotograf hat’s uns die Nacht vorher erklärt, weil wir unsere Bilder vom Empfang gesucht haben und ihm schon liebevoll unterstellt hatten, es meistbietend versteigert zu haben…. Er musste arg lachen, aber eben, es war die liebe automatisierte Technik, nicht der kalkulierte Wille dahinter…
Im Cabaret Vienna haben wir uns nach mehreren Fotos einen guten Platz ergattert – an der „Steh“-Bar hinten gegenüber der Bar genau mittig, mit Blick über den gesamten Raum und die Bühne vorne. Sofern niemand dazwischen aufsteht: gut zum Filmen und Fotografieren.

Heute wird nach der Gesamtbegrüssung und Dank für die erneute Reise mit Costa Kreuzfahrten in verschiedenen Sprachen, noch eine Person gewürdigt, die tatsächlich mittlerweile 62‘000 Punkte gesammelt hat… Wie lange er dafür gebraucht hat, kann ich nicht sagen, aber es ist ne Leistung…
Diesmal bekommen wir sogar ein paar Häppchen und Getränke mehr ab und ich hab die Möglichkeit, die Leckereien vor Vernichtung auch zu fotografieren. Sehr gut.
Beim Abendessen haben wir wohl die richtige Zeit erwischt (nicht zu früh oder zu spät am Eingang), denn diesmal werden wir mit Spalier empfangen und begrüsst. Unser Kellner Donald strahlt über beide Backen, als er uns sieht und mein Stuhl ohne Armlehnen ist auch parat. Andy versorgt uns inzwischen mit neuem Wasser und gibt den Serviettenservice und öffnet uns schon mal die aufgerollten Galamenue-Karten, bis Donald wieder für den normalen Service „frei“ ist.
Auch heute wieder super leckeres Essen, kein „Costa-Standard-Programm-Menue“ und wir geniessen diesen Abend in vollen Zügen.

 ... nicht nur "slow food" sondern auch "slow travelling" - HERRLICH !

Eigentlich wollten wir schon weiter, da kam von der Grand Bar ein Kellnerpaar heran und brachte „gemeine Leckereien“… und dazu noch ökologisch wertvoll, wenn man das so sagen kann… Da braucht’s kein Geschirrwaschen hinterher und von dem leckeren Schlabberkram geht auch nichts verloren, denn: es sind aus dunkler Schokolade hergestellte Trinkbecherle, gefüllt mit Baileys (oder auch was anderem, aber wir haben uns für Baileys entschieden)… Au Backe… war nicht billig aber suuuuuper lecker!

Nach dem Essen und noch einem Besuch in der Fotogalery (unsere Bilder sind noch nicht wieder von der Nachbearbeitung vom Labor zurück, aber wir haben wengistens das technisch „missglückte“ Bild zu sehen bekommen…) gehen wir zurück in die Bar Cabaret Vienna, um noch einen Squok, bzw. Kolibri (für Thomas) zu bestellen, aber irgendwie klappt das mit dem Service wider Erwarten hier grad überhaupt nicht. Es sind grad mal 2, zeitweise 3 Damen für den gesamten, diesmal wirklich vollen Raum da… und hinter dem Tresen sind’s 2 Barmen, die wirbeln ohne Ende um die vielen Bestellungen der Bedienungen abzuarbeiten… nicht so prickelnd. Nach 30 min. ruf ich mir einen Kellner vom Nebentisch heran, der sonst wohl nicht da ist – stimmt, er bedient sonst in der Disco hinter dem Vienna. Nach einigem Wortwechsel nimmt er dann doch unsere Bestellung auf und bedient uns auch noch.
Irgendwie scheint mir der Kolibri-Cocktail etwas "dunkel" geraten (ist ja Cola drin) und Thomas meinte nur, klar, das ist ein "Ver-Ko(h)libri", der ist ein bissel zu schnell geflogen, daher ... - also echt...

Um 23:00 leert sich der Saal relativ schlagartig. Ob’s daran liegt, dass die Band Feierabend hat und vom Pianisten abgelöst wird? Oder weil in der Grand Bar die nächsten Spiele mit den Animateuren los geht? Wir wissen’s nicht.

Wir geniessen jedenfalls unseren Cocktail und machen uns dann auch auf in die Kabine, dort machen wir uns noch einen Espresso, versuchen ins Internet zu gehen, was wohl aufgrund des wieder recht stürmischen Wetters mehr schlecht als recht gelingt und studieren noch den Tagesplan für den nächsten Hafen: Leknes auf den Lofoten.
 Wir stellen fest, dass wir zwar den ganzen Tag da sein werden, unser Ausflug aber erst um 13:45 aufgerufen werden wird, also haben wir einen „Gammelvormittag“ vor uns. Herrlich!