Dienstag, 21. August 2012

Guernsey und "the little White Chapel"



Ich habe den Wecker auf 08:00 gestellt, da um 10:00 das Frühstück im Restaurant La Caravella fertig sein wird, und wir doch gerne den Bedien-Service in Anspruch nehmen möchten.

Um 04:30 bin ich aufgewacht und hab erst mal die Balkontüre aufgezogen. Ach, herrlich! Frische Luft, nicht wirklich kalt (ca. 17°C) und meine Beine schreien noch immer danach, wieder hoch gelagert zu werden... Also hab ich die Balkontüre zwar wieder geschlossen, weil das Wetter gut ist, man aber nie wissen kann, und hab mich nochmals hin gelegt. Um 06:30 war ich wieder wach, hab die Balkontüre diesmal offen gelassen, da auch schon ein bisschen hell draussen war und noch etwas weiter geschlafen.
Als der Wecker dann ging, haben wir uns aufgerappelt und sind zum Frühstück, wobei wir allerdings feststellten, dass da noch einige andere Passagiere die gleiche Idee hatten... boah, war das voll... Mal sehen, ob’s am nächsten Tag ein bisschen besser ist. Irgendwie kamen wir uns doch etwas verloren vor, da uns keiner am Eingang des Restaurants abgeholt, bzw. einen freien Tisch zugewiesen hat. Da waren wir mit der QM2 schon verwöhnt worden...

Das Frühstück tat gut und hat geschmeckt und nachdem wir nochmals in die Kabine sind, haben wir festgestellt: ach, eigentlich können wir auch hier bleiben, bei offener Balkontüre... schööön.... Ich konnte den ersten Teil vom Blog schreiben, habe die Fotos von den Kameras auf den Laptop gespeichert und schon mal eruiert, welche ich löschen muss... Thomas hat die Zeit auch sehr genossen. Auf dem Bett liegend, frische Luft. Toll!
Es wurde langsam Zeit, dass wir uns was zum Mittagessen holen, denn um 13:30 müssen wir im Theater sein, um unsere „Busnummer“ abzuholen. Vor Guernsey, bzw. St. Peter Port wird geankert und dann mit den Tenderbooten übergesetzt.

Wir entschieden uns für den Gang auf Deck 11, ins Selbstbedienungsrestaurant, wobei wir allerdings auch mal den Grill und die Pizzeria in Aktion sehen wollten (Open Restaurant hinter den Pools). Wir haben uns mit Proben der Pizza versorgt, etwas zu trinken und haben uns windgeschützt hingesetzt und erst mal gegessen.
Dann sind wir doch noch rein ins Buffetrestaurant und da kamen grad ordentlich Leute, die auch alle noch essen wollten, bevor’s zum Ausflug geht. Also waren die entsprechenden Wartezeiten pro Person doch noch recht ordentlich. Schliesslich wollten wir den Essplatz nicht aufgeben, also sind wir getrennt gegangen. Aber geschmeckt hat’s wieder vorzüglich. Echt lecker.
Das ist übrigens eine geniale Idee... nicht tauglich, um zuhause einzusetzen (ausser man hat da auch Schlüsselkarten....) und flattert zudem nicht davon, weil es nur am Türgriff hängt und jemand rauscht zu nah dran vorbei....

Wir haben uns dann in der Kabine die Tickets, Geldbeutel und Windjacke usw. geholt und sind dann weiter ins Theater auf Deck 6.
Wir bekamen Bus Nr. 30 und tatsächlich,
um 14:00 ging’s los und wir wurden zum Tenderausstieg auf Deck 4 geleitet. Man hat gemerkt, dass es ein gut eingespieltes Team ist, die das hier betreuen. Tut gut.
Da wir MSC ja nicht kennen, beobachten wir viele Details genauer, als „frequent MSC-Cruiser“, wobei ja von Besatzung zu Besatzung auch Unterschiede bestehen können.

Wir sind guter Dinge und freuen uns auf den Ausflug auf Guernsey, da unser letzter Versuch mit der Costa Classica („around Great Britain“) wetterbedingt „gescheitert“ ist und wir damals stattdessen Cherbourg anliefen und den Mounts Saint Michel besichtigen durften, was durchaus eine perfekte Alternative war.
 er hatte wirklich immer irgendwie ein stahlendes Lächeln übrig.... toll !
 och, schön.... rausch/platsch...
 auf dem Rückweg wird sie wieder da sein...
Das Wasser ist recht friedlich und das Wetter angenehm kühl. Auf den Ausflugsbuchungsinformationen stand geschrieben, dass die Busfahrer gleichzeitig die Tourguides seien und somit die Ausflüge nur in englischer Sprache stattfinden würden. Für uns kein Problem und somit waren wir umso mehr erstaunt, dass uns eine Hanseatin am Bus die Tickets abriss... Wir haben das allerdings nicht so gesehen, dass sie den Bus begleiten würde, das haben wir erst später kapiert, als wir los fuhren und auf Deutsch begrüsst wurden. Na toll! Also noch eine Überraschung mehr. Sie hat das auch wirklich gut gemacht und viele sehr interessante Details vermittelt von Land, Leute, Geschichte, Sprache (eine Art Bretonischer Dialekt), die uns so nicht bewusst waren.
 und das Zeichen neben der Nummer: GBG (Great Britain - Guernsey...)
wir sind rechts abgebogen...
und natürlich wird hier links rum in den Kreisel gefahren.... auch gut, so konnte ich die Blumenbeete in Form der Flaggen besser sehen...
Da gerade Niedrigwasser (Ebbe) herrschte, lagen sämtliche Schiffchen „auf dem Trockenen“, wie auch der Ponton, an dem wir mit den Tenderbooten landeten, recht tief unten im Wasser lag. 
An den Treppen hat man gesehen, wo normalerweise das Meer die meisten Stunden des Tages verweilt, denn dort ist der stärkste Algenbewuchst. Beeindruckend. Wir erfuhren, dass auf Guernsey der grösste Unterschied im Tidenhub bei ca. 10m liegt. Während der Ebbe gehen die Kinder gerne Krebse und Muscheln sammeln.
Auf der Insel hat es sehr viele Relikte aus dem 2. Weltkrieg. Sehr viele Bunker, die mittlerweile entweder touristisch oder sonst für diverse Aktivitäten genutzt werden. Das heisst, die die noch übrig sind, denn man hat eigentlich ziemlich bald nach Kriegsende begonnen, diese Relikte zu sprengen, bis ein schlauer Mensch entdeckt hat, dass das ja geschichtsträchtig ist und man touristisch damit Geld verdienen könnte. Dann wurden die Teile unter Denkmalschutz gestellt.
die sind echt hartgesotten... das ist jetzt für sie Sommer... und am Besen nie ohne Windschutz an den Strand...
 Das war ein echtes Familienprojekt. Toll !
 Die Pflanzen recht robust und niedrigwüchsich - wegen dem steten Wind vom Meer her.
Dieser Hauseigentümer zieht alljährlich aus eigenen Pflanzensamen und Setzlingen seinen Blumengarten heran. Der Garten wird als der schönste in der ganzen Insel Guernsey bezeichnet.
und im Gegenzug dazu wieder die felsige Ufer-Gegend, wo gerade recht tiefe Ebbe herrscht.
 Kinder beim besagten Muscheln sammeln, bis die Flut wieder kommt...
Wir fuhren die Weststrasse von St. Peter Port ein ganzes Stück der Küste entlang bis wir dann abbogen, um auf ein Plateau zu gelangen, wo u.a. auch der Flughafen von Guernsey liegt und z.Zt. ausgebaut wird, um längere Landebahnen uns somit auch mehrere Fluggesellschaften und somit auch Gäste zu bekommen.
 Guernsey hat nicht im Geringsten was mit Perlenproduktion zu tun....
 
 Man beachte die Information "hand finished" nix "hand made"...
In einem Teahouse bekommen wir „Teatime“ mit Hefekuchen mit Rosinen und (für uns) einen Kaffee. War eine willkommene Abwechslung und zudem wieder herrliches Frischluft-Schnappen mit Aussicht aufs Meer und einen weiteren Bunker...
 Wer die Filme Elizabeth und Elizabeth 2.Teil gesehen hat, der kennt diese Figuren alle... (mal nicht die modern angezogenen daneben....)
ein Pferd komplett mit Perlen besetzt... schon eindrücklich, aber eben...
 durch den Laden und dann die SB-Theke geschleust sind wir dort, wo wir hin wollen...
 unter einem Gartenschirm, es fängt grad wieder an, leicht zu nieseln...
 da helfen sich die Kanalinseln gegenseitig aus... Butter aus Jersey...
Ausserdem noch einen Blick in die Kunsthandwerks-Verkaufsstelle, was dort die Glasfusing-Arbeiten kosten.
Noch ein bisschen zu Fus mit offenen Augen sehen wir das alles
Mitreisende aus Österreich meinten nur: bei uns sind die Brombeeren schon "durch". Ja, wenn alles gut geht, kommen die hier noch zur Reife...
... und dieser "Zwergenwuchs" zeugt von deutlicher Störung durch die Witterung, d.h. kaum genügend Zeit und viel Wind. Erinnert mich eigentlich an nördlichere Gefilde, so in Richtung wo's dann kaum noch Bäume gibt, oder eben ganze Wälder, die diese Wuchshöhen nur erreichen.
Auf unserem Weg zur „Little Chapel“ (die wahrscheinlich kleinste Kapelle der Welt – oder so) mussten wir weiter wirklich enge „Bergstrassen“ befahren, auf der uns noch ein Linienbus entgegen kam... die Leute können dort wirklich fahren.
 
Au Backe... schlussendlich sind wir auf einer Strasse, wo nur ein Bus gerade so Platz hat, aneinander vorbei gekommen... der Linienbus hat seinen Spiegel noch eingeklappt, dann ging’s mit Millimeter-Abstand aneinander vorbei, aber: es hat schrammenfrei funktioniert!
Als wir bei der kleinen Kapelle angekommen sind, kommt die Sonne raus und es wird richtig warm und bietet ein super tolles Licht für die Fotos aussen und natürlich innen.
... die Hummel wechselt grad die Fuchsia-Blüten um nebenan weiter zu naschen... alles auf dem Weg zur Kapelle - einfach schön !
... das glaubt von hier aus keiner, dass man da wirklich rein kann und vor allen Dingen auch durch und innen eine Treppe runter und weiter unten wieder aus einer "Grotte" raus kommt....
 was bei genauerem Hinsehen alles für Schmuckstückchen verarbeitet wurden...
 
 
 

Es ist möglich, ohne Blitz zu fotografieren und somit die volle Schönheit der echten Bleiglasfenster(chen) sowie der Wedgewood-Scherben und Muschelhälften, aus denen dieses Kapellchen erbaut, bzw. mit denen es verziert ist, zu erfassen.
 
 
 
 
 
 da geht's tatsächlich runter und dann raus... eher für schmal gebaute....
 
 
 
 Wer die Queen Elizabeth II und ihren Prince Phillipp findet, darf sie beide behalten....
 
 
 
 eine echte Macintosh-Rose in Bleiverglasung...
 
 

Wirklich ganz super tolle Arbeit! Und sehr Detailverliebt. Ich schwelge und schwärme und es geht zurück zum Bus und wieder zurück nach St. Peter Port. Wir fahren u.a. auch durch St. Andrews und ein paar weitere der 10 Ortschaften, die es auf der Insel gibt und bekommen auch Guernsey-Kühe (de eine besonders hochwertige, fette Milch produzieren),
eine Freiluft-Schweinefarm
sowie Guernsey-Ziegen (auf den Fotos die jüngeren, die älteren haben lange Haare) zu sehen.
Ja, das ist wirklich ein schöner Ausflug. Und das alles in gerade mal drei Stunden und ganz ohne Stress.
 Hier gilt wirklich "My home is my castle" - das ist übrigens ein Altenheim...
 und in diese Kirche wurde eine Nobelwohnung... (irgendwo im Internet hab ich sowas schonmal gesehen. Einfach irre schön)
 gleich sind wir wieder da....
 
 
 
 
 
Wieder am Hafen angelangt, sehen wir, dass da noch mehr Leute zurück sind und auch wieder aufs Schiff wollen, obwohl erst um 19:30 der letzte Tender zurück geht.
 
 
 
Wir stellen uns also an und stellen bald fest, dass es, wenn dann mal die Tender da sind, doch recht flott vorwärts geht, und als wir uns umdrehen, ist die Schlange bereits noch länger geworden, als da, wo wir uns angestellt hatten... Au weia. Ja, das gibt Arbeit für die Sicherheitsleute auf dem Schiff... schliesslich muss nachher alles wieder durchgecheckt werden, dass nichts Unerlaubtes mit an Bord kommt.
 
Am Algen-Bewuchs der Teppen und der Pier-Etagen sieht man, wie hoch das Wasser normalerweise ist... Langsam kommt die Flut wieder.
 Sommerflieder nwächst doch wirklich überall...
 
 jetzt sind wir auch wieder unterwegs... das ging doch recht flott...
 
 
 und hier ist die Speedferry, bzw. die Katamaranfähre wieder... was für ein Geschoss...
 ... die MSC Opera ist auch noch da und nimmt uns wohlbehalten wieder auf
 irgendwo da (ganz) oben ist unsere Kabine...
 
Als wir unsere Sachen in der Kabine abgeladen haben, holt Thomas noch das Stativ für die Videokamera, um einen „Rundumblick“ von ganz oben vom Schiff von Guernsey aufzunehmen und ich nehme den Laptop mit, um endlich mal das mit dem Internet zu testen, ich sollte dringendst die Mails anschauen. Leider geht das nicht in den Kabinen, sondern nur in den öffentlichen Bereichen, und auch da nicht überall. Zudem musste ich mir vorher an der Rezeption einen Account einrichten lassen, was ich getan habe und auch mit Passwort usw. versorgt wurde. Mal sehen, wie’s geht. Ein Paket mit 60 min kostet EUR 10.-.

 
 
 
Ich habe mich bei der Bar am Pool hingesetzt (da ist ein „WiFi Hotspot“ angeschrieben) und kam auch gleich gut ins Netz, nur ist die Qualität halt wirklich nicht der Brüller gewesen. Zudem hat Freenet noch „gesponnen“ was die Effizienz nicht direkt gesteigert hat. In „null Komma nichts“ waren EUR 5.- weg. Und ich habe noch keine Mail geschrieben, nur gelöscht, was nicht nötig ist... und vor allen Dingen gesehen, ob was Dringendes eingegangen ist. Ich hab das Internet abgestellt und per Mobiltelefon/SMS Bescheid gegeben, dass grad kein Mail möglich ist. So war der Familieninfo auch Genüge getan.
Die Abendsonne ist herrlich und wir haben wieder das grosse Glück, dass es einen wunderschönen Sonnenuntergang für uns gibt.
Heute Abend ist wieder „leger“ angesagt und somit richten wir uns und gehen vor dem Abendessen wieder beim Café Aroma vorbei und probieren die nächste Kaffeespezialität...
Einer der Kellner erbarmt sich und fotografiert uns gemeinsam mit der Getränkewahl. Eine schöne Erinnerung, und von uns bekommt er die Bestätigung, dass er sich beim Photoshop bewerben darf. Total happy und strahlend über das Lob schwebt er von dannen.
Diesmal sind wir sehr pünktlich beim Abendessen und haben die Möglichkeit, den Tisch und das Restaurant mal ohne Gäste zu fotografieren und zudem den Tisch gleich so hin zu schieben, dass wir auch bequem hinsitzen können, ohne die Mitreisenden damit zu belästigen.
Das Essen war wieder gut, aber optisch nicht so besonders, dass ich unbedingt hätte fotografieren müssen. Ich habe wieder Fisch gewählt. War gut. Unsere Tischnachbarn kamen auch fast alle wieder, ausser dem Pärchen aus Köln. Na, mal sehen, ob sie morgen wieder da sind. Wir erzählten uns gegenseitig von den Erlebnissen an Land und hatten ein sehr kurzweiliges Abendessen.

Mit der Gewissheit, dass die Nacht wieder eine Stunde kürzer wird (Richtung Spanien), sind wir nach dem Essen doch nochmals im Café Aroma vorbei gekommen und haben uns diesmal für einen Cocktail entschieden.
 unser Gang auf Deck 10 vor unserer Kabine Blick in beide Richtungen....

Als es dann „neue Zeit“ bereits kurz vor 01:00 morgens ist, wandeln wir in unsere Kabine und kippen total müde in unsere Betten, aber nicht, ohne nochmals die Balkontüre zu öffnen und die Nasen in die frische Nachtluft zu strecken... Ja, das muss genossen werden, schliesslich ist es für uns nicht selbstverständlich.