Seetag und Kapitänsempfang

Die Stunde, die sie uns wieder „weggenommen“ haben, da wir jetzt ja nach Spanien fahren, wiegt nicht ganz so schwer, wie ich erst dachte, da wir doch wirklich sehr spät ins Bett sind... aber eben. Immer wieder bei Bedarf frische Luft direkt in der Kabine durch öffnen der Balkontüre und rausstrecken der Nase in die nächtliche Brise, ist schon was anderes, als die ganze Zeit nur „gefilterte Luft“ aus der Klimaanlage. Der Erholungswert ist deutlich höher...

Wir gehen vor dem Frühstück noch beim Tour-Office vorbei, um einen Alternativ-Ausflug in La Coruna zu buchen, denn unsere geplanter Tour kann aufgrund von zu wenig Beteiligung leider nicht durchgeführt werden.

Schade, aber ok. Es wird auch der andere, für den wir uns entschieden haben, gut sein. Dieser wurde direkt bestätigt und neue Tickets ausgestellt. Na, dann schauen wir mal, wie das wird.

Frühstück im La Caravella auf Deck 5 ist diesmal mit Abholung an der Türe und Tischzuweisung. Na bitte, geht doch. Der Kaffee hat irgendwie einen komischen Beigeschmack... als wär’s fast an der Zeit, die Maschine mal vom Kaffeebohnen-Öl zu befreien... Wenn’s morgen stärker ist, sag ich Bescheid. Sonst jammert mein Magen nämlich und das wollen wir ja nicht.

Wieder schlendern wir an den Angebots-Tischen mit den Swarovski Objekten vorbei, da unser Anniversary-Package ja noch ein „Geschenk im Wert von EUR 70.- von Swarovski“ beinhaltet. Leider verkaufen sie keine Figürchen, sondern nur Schmuck oder Kullis oder USB-Sticks mit den Glitzerkrümeln drin – die Kullis und USB-Sticks sind im gleichen Stil, wie die Lobby-Treppe auf der MSC Fantasia... So hat Thomas nicht wirklich was davon, da ihn das nicht interessiert. Schade. Ich entscheide mich schlussendlich (nach bereits dem 3. Besuch der Auslagen) für ein Paar Ohrringe, die auch Thomas gut gefallen (er muss mich ja dann damit anschauen) für EUR 73.-. Somit werden auf unserem Bordkonto EUR 3.- als Ausgabe im Duty Free Shop verbucht. Damit kann man/frau gut leben.

Thomas geht danach ins Cyber Café auf Deck 6 ins Internet und ich hole Laptop für Blog und e-mail Check.

Ich setze mich in die Lounge „La Cabala“ neben das Cyber Café (hab einen Tisch mit Steckdose daneben gefunden!), mit Blick auf die Promenade, bei strahlender Sonne und glitzerndem Meer. Schööön....

Als Thomas dann auch zu mir kommt sieht er beim Blick auf’s Meer: 2 Delfine und einige Möwen... sie teilen sich wohl grad wieder ein Mahl... Einfach schön. Und weiter vorne springen Delfine (diesmal eine grössere Gruppe) im Wechsel in Richtung der Schiffsroute. Wirklich toll. Ein schönes Erlebnis und einfach unbezahlbar. Thomas geht auf die Promenade raus, um das Schauspiel noch besser überschauen zu können. Es scheinen mehrere Delfin-Schulen auf Futterjagd zu sein. Einfach schön...

Als ich endlich mit dem Blog ajour bin, gehen wir zum Mittagessen ins Buffetrestaurant und ich werde dann mit dem (frisch geladenen) Laptop danach draussen an der Bar „Lo Spinnaker“ bei den Pools wieder versuchen, an meine Mails zu kommen. Mal sehen, ob’s diesmal schneller geht. Das Internet war mir hold... es ging relativ zügig und dank meiner separaten Yahoo-Adresse konnte ich sogar noch ein paar Fotos von gestern verschicken, während ich parallel im freenet die Mails sortiert und gecheckt habe. Gut so.

 Dazwischen gibt's auch schon wieder Mittagessen im "Le Vele"

 

Mit Interesse beobachten wir von unserem schattigen Plätzchen aus, wie die Pooltücher hier verwaltet werden. Ich hab mich bei dem jungen Herrn hinter seinem Laptop und dem Kartenscanner mal dahingehend erkundigt und kann das so weitergeben:

Jede Person darf pro Bordkarte ein Pooltuch abholen und wird registriert, dass es abgeholt wurde. Sind mehrere Leute in der Kabine, müssen die entsprechenden Karten durch den Scanner gezogen werden, um die Anzahl der Leute festzuhalten (darf ja pro Person nur 1 Tuch sein). Sollte ein frisches Tuch zwischendurch benötigt werden, ist das überhaupt kein Problem, das auszutauschen, aber man muss das nasse, bzw. zu ersetzende, mitbringen und bekommt kostenfrei ein neues dafür ausgehändigt. Wird bis abends um 19:00 das Tuch nicht zurückgebracht, denn das Pool schliesst um 19:00, dann wird das fehlende Tuch in der Inventur der Kabinenrechnung belastet, und zwar mit EUR 20.- (siehe auch Schild – Foto vom 20.08.2012 - mit Kostenaufstellung in der Kabine für „versehentlich abhanden gekommene Teile“ nach Auszug der Gäste). Irgendwie find ich das genial... So passen die Leute wahrscheinlich viel besser auf ihre Tücher auf und lassen die nicht zig-fach irgendwo rumliegen, wo sie dann ggf. sogar über Bord gewedelt werden. Ich würde sogar sagen, der erzieherische Effekt dürfte mit dieser kostspieligen Massnahme durchaus gegeben sein... Wir haben leider viel zu oft auf anderen Schiffen ein Benehmen der Gäste bzgl. der Badetücher gesehen, bei dem uns wirklich ganz anders wurde. Klar, „Service included“, aber nicht so, dass dann nur Verluste seitens der Reederei zu verzeichnen sein müssen... öfters haben wir schon diskutiert, wie so ein Verhalten wohl „regulierbar“ sein könnte. Das hier zeigte uns eine sinnvolle Alternative. Leider geht das nur zu oft über den „Geldbeutel“ der Verursacher zu regulieren.

Thomas hat sich an der Gelateria neben dem „Lo Spinnaker“ mal zwei Kugeln Eis geben lassen – nicht kostenfrei, versteht sich. Die haben ähnliche Preise wie in Rosheim/Frankreich. EUR 2,88 für 2 Kugeln in einem Pappbecherle... Schmeckt aber anscheinend lecker. Dann soll’s recht sein.

Heute Abend ist Captain’s Empfang angesagt. Da wir zweite Tischzeit haben, und die im Theater mit ihren Galashows und den Essenszeiten davor und danach usw. sonst nicht rum kommen, müssen wir uns recht bald in Schale werfen, um den Kapitän mal zu sehen (für uns 18:45-19:15 im Theater, davor werden 17:45 – 18:30 in allen Hauptsalons auf Deck 5 und 6 Cocktails verteilt), der unser Schiff steuert, bzw. steuern lässt und befehligt sowie unser Geschick während dieser Reise in Händen hält.

Also dann erholen wir uns jetzt erst mal noch ein bisschen bei herrlichstem Wetter und ziehen uns heute Abend mal die „Guten Klamotten“ an. Freu mich schon drauf.

 

Auf unserem Balkon ist’s anfangs noch schattig, dann ändert das Schiff den Kurs, denn wir sitzen plötzlich halb in der Sonne.

Fahren wir jetzt "über die Kante" ? Es könnte daher ein bissel  bewegter werden....

Ich nutze die Gelegenheit und sitze in aller Ruhe in unseren Rattanstühlen, und lese endlich mal in meinem mitgebrachten Buch weiter. Thomas freut sich auch über die Gelegenheit, und nachdem das National Geographics ausgelesen ist, legt er sich noch ein bisschen hin. Auf das Bett mit offener Balkontüre. Wirklich erholsam.

Um 17:15 fangen wir an, uns zu richten und dieser Riesenspiegel gegenüber des Bettes erweist sich als absolut dienlich, was die Anzieherei angeht.

Toll !

Gegen 17:45 machen wir uns auf den Weg in die Hauptlounges, wo überall Cocktails gratis verteilt werden.

Es ist alles schon mächtig voll und besetzt, aber während der zweiten Runde durch die Bars finden wir doch ein Plätzchen für uns, bekommen auch unsere nichtalkoholischen Getränke gereicht und treffen auch einen Mitreisenden vom ersten Ausflug.

Der arme hatte doch tatsächlich den Rucksack mitsamt der gesamten Kameraausrüstung und Ladekabel für Mobiltelefon usw. schlicht, die gesamte Elektronik, zuhause im Flur stehen lassen. So ärgerlich aber auch. Ich kann ihm wirklich nachfühlen. Wer gerne fotografiert und dann plötzlich ohne „Handwerkszeug“ da steht, äh, neee... Er kam auf uns zu, und offerierte, uns mit meiner Kamera abzulichten, so als Erinnerungswert. Wirklich lieb. Ich versprach ihm schon vor Ende des Ausflugs vorgestern, dass er eine CD mit sämtlichen Bildern der Reise geschickt bekommen wird, sodass er wenigstens eine Erinnerung daran hat. Wir setzten uns zu ihm und seiner Frau und als es um 18:30 Zeit wurde, für ihr Essen (1. Sitzung), war es dann auch Zeit für uns, zum Anstehen für den Kapitän, Pfote schütteln, Foto machen usw.

Mir ist positiv aufgefallen, die Fotografen haben für das Kaptiänsbild sowie für das Foto danach (vor der „Titanic-Treppe“ auf Leinwand) jeweils eine Hilfe da gehabt, die fluchs sämtliches Handgepäck eingesammelt hat, dass auch ja das Bild was wird, und zwar ohne störende Kameratasche oder so. Das ist uns auch nicht überall passiert und hat uns teilweise doch abgehalten, die Bilder dann zu kaufen, weil das Zeugs einfach wirklich gestört hat. Das war hier echt professionell. Am nächsten Abend sollen die Bilder dann schon zum Verkauf stehen. Mal sehen, wie sie geworden sind.

Wir wurden nach den Fotos direkt ins Theater geschleust und da sich keiner vorne hin setzen wollte, haben wir uns für Foto und Film direkt vorne in die 1. Reihe in die Mitte gesetzt. Warum auch nicht?

Es folgte dann die Vorstellung sämtlicher „Oberster“ inkl. Offiziere, und natürlich auch vom Kapitän selbst.

Der hat doch tatsächlich in sämtlichen Sprachen – ohne Konzept oder Spickzettel – die Leute in ihrer Sprache begrüsst (Italienisch, Französisch, Spanisch, Englisch, Deutsch) und auch noch einzelne Spässle mit den jeweiligen Gästen gemacht. Das war unserer Meinung nach super.

Da wir schon mal sassen, haben wir uns auch die Gala-Show angesehen. War interessant und recht ordentlich gemacht. Mutti schwärmt immer so davon, weil es auch Akrobatik hat usw.

... ohne Blitz etwas schwierig mit den schnellen Bewegungen und verschiedenen Beleuchtungsarten, zudem war immer wieder Nebel auf der Bühne. Macht die Arbeit der Kamera leider auch nicht einfacher...

da hat er endlich mal still gehalten... weil er sich gleich auf dem Lenker im Handstand langsam weiter bewegt hat....

 Tangoeinlage - nicht schlecht...

 Jailhouse-Rock...

 Sie hatte eine recht kräftige Stimme, sang ein Lied von Barbara Streisand... war beeindruckend...

 das war orientalisch-bewegter...

sie durften sich wegen dem Kopfputz nicht zu schnell bewegen - gut für meine Kamera und tolle Ansichten...

 da war's mit der gemütlichen Fotografiererei wieder vorbei...

 Erst gab's die Peitsche, dann (nicht das Zuckerbrot, sondern) das Lasso...

 und zum Abschulss noch ein paar flotte und recht gekonnte Beinübungen...

Nach der Show

schlenderten wir noch durch die verschiedenen Lounges, bis es für unser Essen Zeit war. Theoretisch hätten wir an der nächsten Cocktailrunde für die erste Tischzeit nochmals teilnehmen können, aber so dreist waren wir dann doch nicht.

Das Gala-Menue war lecker. Und da es eine uns unbekannte Reederei ist, war uns die Speisefolge entsprechend nicht bekannt.

Auf Wusch der Tischnachbarn, öffnete unser Kellner den Vorhang am Fenster neben unserem Tisch, so bekamen wir noch etwas von dem schönen Abendhimmel mit...

 die Torteloni leider "üerbelichtet", aber waren lecker !

 

 Thomas -wie fast immer üblich- mit Sorbet. Der Kellner würde es am Ende mit einem Lächeln auf den Lippen auswendig können...

Nach dem Dessert sind wir noch in die Aroma Cafe-Bar und auf dem Rückweg in die Kabine habe ich endlich noch die fehlenden Fotos eines Aufzugs von innen gemacht.

Die räumliche Wirkung ist aufgrund der Spiegel wirklich gut und hilft eventuellen Platzängsten sicher, gar nicht erst auf zu kommen. Mal zumindest, was die visuelle Seite der Gesamtproblematik angeht. Aber mich in vielfacher Ausführung? Damit kommt nicht jeder zurecht....

Nachdem der Wecker gestellt ist, fallen wir zufrieden und glücklich in unsere Betten, um recht schnell tief und fest einzuschlafen.