Wecker steht auf 06:00, dass wir um 07:00 wagen können, im Botticelli unser Frühstück zu bekommen (in der Hoffnung, dass die Ausflügler alle im Buffet-Restaurant frühstücken gehen).
Ich „fall“ natürlich schon wieder vor dem Wecker aus dem
Bett, schau raus und bin begeistert. Schön, wir haben schon Land in Sicht, d.h.
der Lotse ist wohl schon an Bord.
In aller Ruhe fange ich mal an, mich zu richten… Irgendwie
merk ich dann so gegen 06:40, dass das Schiff wiedermal totale Schieflage hat…
der Wind geht ordentlich, aber irgendwie fährt das Ding auch etwas schnell für
meine Begriffe durch den Fjord… na ja. Der Lotse hat’s ggf. ein bissel eilig,
jedenfalls fährt das Teil mit so einer Lage in die Kurve, dass im Bad die
wunderschöne geschmolzene Glasablage vom Waschtisch rutscht, runter fällt und
zerscherbelt, und zwar in richtig viele Teile. Das tut mir wirklich leid, denn
wenn ich denk, die ganze Schaukelei, nichts ist runtergefallen, die Sektgläser
haben auf dem relativ glatten Sims nie den Halt verloren, auch die Kaffeetassen
nicht, aber jetzt, im Fjord, wo kein Seegang ist, muss so eine „blöde“ Kurve um
einen Felsbrocken rum, so einen Schaden anrichten…
Später beim Frühstück haben wir erfahren, dass da noch viel
mehr geflogen ist… gut, dass die Kellner heute so früh schon präsent sein
mussten, sonst hätten die eine wirklich eklige Überraschung gehabt. Nicht nur,
dass Teller von den Servicestationen geflogen sind (das sind sie wohl eher
gewohnt, sobald zu sehr Schaukelei ist), sondern es konnte eben grad noch
verhindert werden, dass die Olivenölflaschen vom Mittag-& Abendessen auch
auf dem Boden landen… das wär bis zur Frühstückszeit nicht mehr zu richten
gewesen. Also wirklich… Echt heftig.
Wenigstens sind die Kellner, als wir eben so gegen 07:20 im
Botticelli auftauchen, zwar ordentlich müde (weil früherer Dienstbeginn), aber
viel besser drauf, weil keine Übelkeit durch Seegang mehr vorhanden ist.
Immerhin etwas.
Ist das nicht ein "fröhliches" Fruchtfrühstück? und das links davon sind keine Spiegeleier, sondern meine zwei Scheiben Brot mit Butter und noch nicht verteilten Marmelade...
Wir lassen uns verwöhnen und machen uns nach einem kurzen Zwischenstopp auf unserem Balkon dann zu Fuss auf den
Weg in die Stadt.
und natürlich sind die Möwen schon wieder da... könnt ja was zu essen geben...
Wir sehen, dass wir an einem Terminal weiter „links“ angelegt
haben, als 2010 mit der Costa Luminosa auf dem Rückweg von Grönland.
Also
nichts wie einen Stadtplan vom Tourismuscenter holen, der gratis am Ausgang
verfügbar ist und schauen, wie der Weg zur Flöybanen am kürzesten sein könnte.
noch ein Blick zu unserer Kabine hoch...
Wir finden eine super Alternative zur grossen Schlaufe am letztmaligen
Terminal vorbei (in praller Sonne), und zwar durch den Park bei den
Hakonshallen & Rosenkrantzturm. Speziell für den Rückweg wird uns das
wirklich sehr dienlich sein… speziell mit qualmenden Socken, bzw. komplett
platt gehatschten Füssen…
das hatten wir bei unsererm letzten Besuch ausgiebigst von innen angeschaut. War sehr interessant! Zudem kann mit dem Eintritt in die Hakonshallen und dem Rosenkrantzturm (gleichzeitig bezahlt) auch noch in andere Museen und Sehenswürdigkeiten (kostenfrei und z.T. vergünstigt) gegangen werden. Wie eine "Museumscard" ist das. Eine gute Idee.
mal schauen, wer schneller auf den Auslöser drückt... Duell der Papparazzi..
wir vermissen die Staatsrad Lehmkuhl... ihr Liegeplatz ist leer...
Auf dem Weg zur Flöibanen haben wir wieder einen Blick in
die Hanse Brygge geworfen, dort allerdings feststellen müssen, dass einige
Häuser leer stehen und komplett saniert werden (müssen), da sie wohl
schlussendlich doch zu schief standen, oder eben innen weggefault sind, da
alles aus Holz war. Es ist sehr viel zu tun, um die alten Handelskontore noch
zu erhalten. UNESCO Weltkulturerbe ist ein guter Anreiz dafür.
so schön wie die Pelzarbeiten hier sind, Robbe dürfen wir nicht nach Deutschland importieren...
die Gullideckel sind toll gemacht - inkl. Staatsrad Lehmkuhl, Flöibahnen und die Seilbahn auf den Hausberg hoch und die Hansebrygge.
der Elch von unsererm ersten Besuch ist auch noch da...
das ist ein super tolles Schnitzwerk im alten Hansekontor-Hinterhof, wo auch die Auszubildenden früher gelebt hatten.
sieht ein bissel zerknautscht aus, bzw. der macht ein Gesicht, als wär ihm jemand auf die Flosse gestiegen...
Ich bin noch geschwind in einem Souvenirladen verschwunden,
um für unsere Freunde einen Ersatzmagneten für den Kühlschrank zu besorgen,
denn ich hatte einen ihrer griechischen Magnete versehentlich runter geworfen
und dadurch zerbrochen, als wir mal Ferien-Vertretung im Tierefüttern hatten
und da sie auch bereits holländische „Klompen“ aus Amsterdam von uns haben,
soll ein Troll die Sammlung ergänzen. Ich bin fündig geworden!
Was es alles gibt... und zwar als Mosaik-Schild!
Nach der für nicht schwindelfreie Leute recht abenteuerliche
und Adrenalin-haltige Fahrt mit der Flöibahn (ihr Seil ist 850m lang)
und super
Ausblick über ganz Bergen
beim Zweiten Hinsehen bemerke ich die zwei kleinen Waggons der Flöibahn, die zeitgleich mit den Originalwagen auf den Modellschienen unterwegs sind.das Geländer ist wunderschön - eine Melodie, hab sie nur noch nicht nachgesungen...
(hab auch die Webcam gefunden, mit der man den selben
Rundblick von zuhause am PC geniessen kann!)
erst mal wieder mit der Bahn zur
Talstation (wer will kann den Berg auch runter wandern und somit eine Fahrt sparen, wie lang die Wanderung dauert, weiss ich nicht...)
da kommt die "Wartungseinheit" auf dem "Soziussitz" angerauscht...
und dann zu „Egon“, uns für den Rest des Nachmittags (noch immer für
ein halbes vermögen, aber dafür sündhaft gut) zu stärken.
auch hier hat's LEGO... tststs... Thomas' Herz macht einen "Hupfer"....... die Kjötthallen und im Untergeschoss.... EGON ! (www.egon.no)
da sehen wir, wo das Bimmelbähnle hält... gut zu wissen...
Wir haben einn super Platz gefunden. Zwar im Schatten aber an der frischen Luft und nicht zu windig...
.. und sonst gibt's Fleece-Decken mit eingesticktem Logo... etelet...
... ich versuche mich krampfhaft an der norwegischen Speisekarte und da kommt Thomas stolz mit der Deutsch-Version daher... es hat sie in vielen Sprachen im Eingang in einem Ständer stecken. Einfach holen und gucken.
die grosse Cola hat hier 0.6l, nicht 0.4l - also ein ordentlicher "Kübel"...
und das ist der "Spezialburger"... in dem Kübele sind mächtig viel super leckere Chips drin...
und dieser warme Apfelkuchen mit Karamellsose und Vanilleeis... oh Leute, ihr macht Euch kein Bild, WIE gut der geschmeckt hat...
Danach sind wir zum
Tourist-Office, was wohl seit 2 Jahren leider nicht mehr in dem wunderschönen
innen bemalten Gebäude untergebracht ist. Da sind jetzt drei verschiedene
Restaurants drin.
Die neue Lokalität ist gegenüber, direkt hinter dem
Fischmarkt in einem futuristischen Gebäude, im 1. Stock.
Dort haben wir Infos
für die Rundfahrt mit dem (in Deutschland gebauten) Panorama-Bimmelbähnle sowie
auch gleich das Ticket dafür geholt
haben die super schöne Aussicht vom Tourismusbüro aus über die Bryggen genossenund sind dann zurück zur Fischmarkt-Haltestelle (wo auch die ganzen Busse halten).
wären wir nicht bei Egon, gäb's hier noch ne Alternative...
die Preise für die Früchte sind ordentlich... wie beimletzten Mal auch schon...
die Ren- & Schafsfelle sind auch wieder zum Verkauf - auch Fuchsfelle sind ausgestellt (hängend)
an der Haltestelle hat's die Details für's Bähnle auch auf Deutsch...
Wenn man dem Schild
glauben mag, dann haben wir grad noch 30 min. bis das nächste Fährt, aber als
wir auf dem Weg dorthin sind, ist grad eins abgefahren. Auf der „Uhr“ mit dem Vermerk
„nächste Fahrt“ steht dann für uns in 1 Stunde! Also überhaupt nicht das, was
auf den Plakaten angegeben ist. Ich war „leicht“ sauer. Wir haben uns
hingesetzt und mal gewartet, denn ggf. wurde aufgrund des Schiffes im Hafen
doch die „Taktung“ nochmal auf halbstündlich erhöht… und tatsächlich, um 13:00
war ein Bähnle da und wir sind damit die ca. 50-minütige Rundfahrt gefahren.
Wir mussten wirklich lachen, als wir gesehen
haben, wo das Gefährt gebaut wurde. Da hat Thomas schon mal LEGO ausgestellt!
Es war allerdings eine ordentliche Bandscheibenschaukel. Sämtliche Unebenheiten
der Strasse wurden ungedämpft an die Wirbelsäule weitergegeben… Ja, so hatten
wir wenigstens was für unser Geld… ! Filmen war so gut wie unmöglich,
allerdings war ich im Nachhinein erstaunt, wie gut die Fotos trotz der
Schüttelei geworden sind. Ein Lob an meine Kamera…
Herrliche Aussichten durch die Edelviertel Bergens, das alte Stadttor und vor
allen Dingen auch ein super Blick auf die Costa neoRomantica von einem anderen
Blickwinkel, als dem Flöi-Berg.
die "Galionsfigur" gefällt mir besonders..."Tschu-Tschu Germany" - Gröl...
Wieder in der Stadt angekommen, sind wir zu Fuss dann vom
Fischmarkt zur Johannes Kirken in den gegenüberliegenden Stadtteil, steil den
Berg hoch.
diese "hopp-on-hopp-off-Busse" sind auch ganz toll, eine Tageskarte kostet um die EUR 20.- wir haben ihn nicht probiert, aber das wär dann eine Option für einen ggf. 4. Besuch in Bergen...
Das war’s absolut wert, wir hatten nicht nur das Glück eine wirklich
wunderschöne Holzkirche von innen zu sehen, sondern auch 2 Orgelstücke zu
hören, die wohl grad für ein anstehendes Konzert geprobt wurden. Als wohl zu
viele Leute in der Kirche auftauchten wurden alle kollektiv freundlich aber
bestimmt raus befördert… Uns war’s recht, wir hatten kein Problem damit, da wir
eh weiter wollten.
Wir haben den steilen Weg runter in die Stadt,
und dann das
Stück bis zum Terminal (inkl. Abkürzung durch den Park) gemächlichen aber
steten Schrittes absolviert
... und zwar durch den "Engelgarten"...
wir sehen schon unsere Kabine hinter der Schlossmauer... sie ist noch da !...
und als wir endlich in der Kabine ankamen, waren
wir nur erst mal richtig „platt“… als erstes: Schuhe aus und Füsse hoch!
Auf der Karte ist sichtbar, was wir alles abgelaufen sind... die Touren mit Flöibahn und Bimmelbähnle (Tschu-Tschu) nicht eingerechnet...
Das Wetter war uns wieder hold – ganz untypisch für Bergen,
wir hatten nicht einen einzigen Regentropfen abbekommen! Die Sonne brannte
ordentlich, der Wind war jedoch recht frisch und im Schatten war eine
Fleecejacke schon von Vorteil. Wir haben das sehr zu schätzen gewusst, aber
jetzt waren wir einfach erst mal nur „fertig“… Bei offener Balkontüre haben wir
die frische Luft genossen, noch von der Nachmittagssonne angewärmt und als es
gegen 16:00 ging, haben wir uns aufgerafft, im Giardino zur Teatime
aufzutauchen.
Wir waren beide mit „Tablet“ bewaffnet. Thomas zum Surfen,
ich zum Spielen und somit verbrachten wir die nächsten zwei Stunden dort. Als
die Kellner anfingen, für den italiensichen Abend einzudecken haben wir uns auf
den Weg zurück in die Kabine gemacht, denn in nicht allzu ferner Zeit sollte
dann auch das Ablegemanöver los gehen. Vom Balkon aus eine super Sache, da
dieser heute zum Pier zeigt.
Auf dem Rückweg hab ich noch auf dem Aussendeck
vorbeigesehen, da ich mich an die vielen
Möwen im 2010 erinnert hab und siehe da, es hat immer wieder Passagiere, die
diese Tiere füttern (da brauch sich dann keiner mehr wundern, wenn sie zu frech
werden und sich einfach das Futter vom Teller oder der Gabel holen, aber lassen
wir das). Ich hatte die Möglichkeit, ein paar gute Aufnahmen der ganzen Aktion
zu erhaschen und bin dann auch in die Kabine zurück, eben für’s Ablegemanöver.
das war das beste Möwenfoto, das ich bis jetzt in Bergen gemacht hab... bin total stolz...
Das Genialste ist: die Männer, die für die Taue da sind, angeln bis sie endlich ihre Arbeit tun sollten… und schlussendlich packt der zweite seine Angel auch ein, zieht sein „Warnwestchen“ an und – Ordnung muss sein – holt auch seinen Helm noch aus dem Rucksack – dann löst er die Taue auf der Heckseite… also echt… Aber so können die Wartezeiten sinnvoll überbrückt werden und es gibt ggf. noch ein „Gratis“-Abendessen – bei den Preisen in Bergen eine durchaus sinnvolle Alternative…
Bald hat der Wind ziemlich aufgefrischt und auch der Himmel
ist bedeckt. Wir verziehen uns nach drin und lassen aber die Balkontür einen
Spalt offen, um weiterhin frische Luft zu bekommen, aber nicht ganz
auszukühlen.
ich hab nichts gegen moderne Technologie, aber mit den "Brettern vor dem Kopf" (Tablets die als Fotoapparat genutzt werden), also ich weiss nicht wirklich... die haben die Möwen direkt "auf dem Tablett" - allerdings wohl nicht zum Essen...
und da sehen wir wieder was, das wir schon bem gleichen Schiff August letztes Jahr in Amsterdam vom Terminal aus gesehen haben, als sie los gefahren ist.... das fördert überhaupt nicht die Reputation der Kreuzfahrtschiffe... WAS um Himmelswillen verbrennen die da? Und ausgerechnet in einem Hafen?
es dauerte schon ein bisschen, bis endlich der schwarze Qualm nachliess...
Heute Abend werden die Kellner wohl das Tänzchen mit den
Damen der ihnen zugeteilten Tische absolvieren müssen – und das nach der ganzen
Rennerei, also echt… und dann auch noch 2x, da je Tischzeit das gleiche
Zeremoniell herrscht.
Nun gut, ich leg meine Beine noch eine halbe Stunde hoch,
bevor wir uns auch für’s Abendessen richten. Das bereits auf die Kabine
gelieferte Menue (als Pearl-Member bekommt man das täglich) verspricht einiges
Gutes und zeigt eigentlich an, dass eine recht grosse Bundweite gewählt werden
sollte, denn es hat wirklich viel Leckeres auf der Karte stehen…
Das Menue versprach nicht nur gut zu sein, es war auch oberlecker!
und dazwischen sahen wir in sicherer Entfernung ein Phönix-Schiff in entgegengesetzter Richtung fahren... es war die Artania auf ihrem Weg nach Norden .
Und als das alles erfolgreich vor der sinnlosen Verrottung
gerettet war, ging’s mit „o sole mio!“ los… Bei uns draussen im Vorraum hat
keiner mit den Servietten gewedelt, aber drin im Hauptsaal, mei, da war die
Hölle los… und aus vollem Hals wurde mitgesungen, das hat man sogar draussen
gehört. Dann kam der Punkt mit dem Kellner-fordern-die-Tischdamen-zum-Tanz-auf…
ja, dann isses auch bei uns draussen angekommen.
Donald und Andy haben brav
ihre „Pflicht“ mit sämtlichen Tischdamen erfüllt und dann ging’s noch mit
Polonaise weiter…
und das Lustige ist… das war ein Lied, das hat einen feinen,
verborgenen Knopf bei einem der Herren am Nachbartisch berührt, aber wie! Da
ging’s frei nach dem Motto „wecke den Italiener in Dir!“, und zack war er mit
den anderen im grossen Saal verschwunden. Später kam er total strahlend wieder.
Jöh, so haben wir ihn die ganze Reise nicht gesehen… Herrlich! Ja, war eine
klasse Stimmung.
Wir waren froh, haben wir keinen Schwerlastkran gebraucht,
der uns aus unseren Stühlen gehievt hat (mal zumindest mich), und somit sind
wir dann noch in die Cabaret Bar Vienna für einen Squok zur Nacht.
Sehr „alt“ werden wir heute beide nicht, denn die Nacht ist
bald wieder rum. Morgen gibt’s Stavanger, und wir haben keine Ahnung, was uns
erwartet. Und das Gute ist: auch hier haben wir wieder einen ganzen Tag
Aufenthalt, also gut Zeit, um alles – oder vieles zumindest – in Ruhe anschauen
zu können.
Ein letzter Blick auf das Bord-TV zeigt uns, die letzten 80
Meilen zwischen Bergen und Stavanger legt die neoRomantica mit einer
Wahnsinnsgeschwindigkeit von 7,5 Knoten zurück… sonst wär sie wahrscheinlich in
5 Stunden schon dort…
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