Donnerstag, 12. Oktober 2017

Kagoshima - Chiran + Kamikaze-Museum - Japan

Punkt 7 Uhr geht der Wecker - wir haben echt lange geschlafen und das tat unendlich gut. Wir machen uns langsam parat, dass wir in Ruhe frühstücken gehen können, bevor wir dann für die Anfahrt nach Kagoshima auf Deck 5 zum Theatereingang gehen, um als Gruppe zur Heli-Plattform gebracht zu werden.
hier sehen wir bereits auf dem Bildschirm, dass wir uns jetzt im Südchinesischen Meer befinden, wie weit es noch ist und zudem, wo wir nachher hin gehen... die zu erwartenden Temperaturen sind auch wieder ordentlich... die Bordwäscherei freut sich... es sind 6 Grad mehr, als die Klimatabelle für diese Jahreszeit angegeben hatte.
Ausserdem ist Sonne satt - und auf der Plattform keinerlei Schattenmöglichkeit - ergo: unbedingt noch die Sonnencreme drauf, denn das wird wohl nicht mit einem 15-minütigen Aufenthalt dort getan sein. 
die Sicherheitsposten mit den Bordkarten-Scannern sind schon für den Zeitpunkt gerichtet, wenn wir dann von Bord gehen werden.
Das Frühstück war angenehm und wir waren pünktlich, mit Kameras "bewaffnet", beim Theatereingang auf Deck 5. Ich habe von der Security und auch vom Gang durch die "Katakomben" keine Fotos gemacht. Wollte nicht riskieren, Ärger zu bekommen. Schliesslich ist das keine "öffentliche Führung" gewesen. 
Daher kommen die ersten Fotos erst, als wir bereits draussen auf der Plattform waren.
Wir wurden freundlich begrüsst, allerdings war auch viel Sicherheitspersonal dort, die aufgepasst haben, dass keiner "nebenraus" geht und auch nicht die Plattform ungesehen wieder verlässt, sondern nur in Begleitung. Es gab zudem aus Lautsprechern noch "Hintergrundmusik", um etwas "Stimmung" zu machen. Recht nett - für meine Begriffe nicht wirklich nötig, aber eben.
Die Gruppe war wirklich nicht gross. Es waren ca. 20-30 Personen, schätze ich. Ich habe es nicht gezählt. 
Was uns die Gunst für diesen "Sonderausflug" erbracht hat, weiss ich bis heute nicht...
Der Lotse kommt, wir sind somit nicht mehr weit vom Hafen.
Thomas strahlt und hält sogar freiwillig für das Selfie still...
noch ein Versuch - könnte ja sein, dass das erste Foto nichts geworden ist... Ausserdem ist das Licht so stark und die Sonne so grell, dass es schwierig ist, auf dem Kameradisplay auch nur ein bisschen was zu sehen...
Toll ist hier, dass man tatsächlich auf Sitzbänken Platz nehmen kann! Ich war mir da von der Bugkamera aus nicht so ganz sicher, hätten auch Abgrenzungen sein können.
ein bisschen Aussicht geniessen...
und natürlich der Blick zurück hoch auf die Brücke...
Lustig ist, dass die 2 Bugwellen (von Lotsenboot und Millennium) sich kreuzen und somit ein "X" wie für "Celebrity" (ok, ursprünglich "Chandris") gebildet hat... war gleich wieder weg. Aber ich fand es noch passend.
Mit dem Zoom zeigen sich bereits die ersten grossen Häuser von Kagoshima.
eine Mitreisende (auch Deutsch) bot sich an, von uns ein gemeinsames Foto zu machen. Sehr nett und ist schön geworden.
ein ganz besonderes Empfangskomitee - ein Mann mit sämtlichen Nationalflaggen bestückt. Wirklich lustig. Und er war absolut unermüdlich "Welcome, Welcome"!
es gab noch ein paar Shipspotter und Leute, die uns mit Flaggen willkommen hiessen. Wirklich lieb. Im kleinen Rahmen, aber doch immerhin.
Winke-Winke...
das ist wohl das "Terminal" und Tourist Information...
der Pier wurde neu angelegt - sehr schön und die Ordnung der Japaner ist auch bei den Säcken mit Steinen/Kies ersichtlich - sie sind durchnummeriert...
die schweren Taue werden am Pier festgemacht
und wir gehen von der Plattform, um uns für den Ausflug parat zu machen.
Wir sind eigentlich schon am Treffpunkt, aber ich muss nochmal in die Kabine und somit ist es gut, haben wir noch ein paar Minuten, bis wir um 11:00 dann wieder beim Theater auf Deck 5 sein müssen, um mit der Gruppe die Tour zu beginnen.
Diese schöne Statue war noch auf dem Weg zurück ins Schiffs-Innere festgemacht. Ich meinte nur zu Thomas: "Guck mal, eine Galionsfigur" - und wir haben gegrinst. Vielleicht stimmt's ja sogar.
Unsere Guide ist Masaku (Mako) Matsusaki – spricht sehr fliessend Englisch, mit asiatischem Akzent durchzogen.

Die Informationen zu unserem Ausflug/den besuchten Stätten in Chiran sowie der gesamten Region Kagoshima waren sehr aufschlussreich und interessant. Gerne wieder.

Wir bekommen im Bus zuerst einen Flyer mit Detailinformationen über die Gegend, was gemacht werden kann, usw.
Zudem Informationen, welche Bezirke welche "Maskottchen" haben. Wir lernen, dass in Japan sehr gerne wie Cartoon gezeichnete Figuren als Bezirks"Wappen" genutzt werden.
das linke Bild zeigt es unübersehbar.
Vom Bus aus gut sichtbar, der Pier ist eine künstlich aufgeschüttete Insel vor Kagoshima.
im Hintergrund noch ein aktiver Vulkan - wir haben zum Glück nichts davon mitbekommen.
Wir sind in Chiran, dem Samurai-Dorf, angekommen und während unsere Guide die Eintrittskarten besorgt, sehen wir wieder Kois (hier allerdings noch braun) in den Strassenkanälen - auch diese, wie alles in Japan, sehr sauber.
Hier bekommen wir zusammen mit den Eintrittskarten einen Flyer mit entsprechenden Erklärungen.
Die Eigentümer dieser so weit als möglich im Original erhaltenen Häuser, sind Nachfahren von Samurai und viele wohnen noch selbst hier.
Mako macht uns nochmals klar, dass wir eigentlich in Privatgrundstücke gehen dürfen, um diese zu besichtigen. Sofern Tore geschlossen sind, sollten wir das bitte respektieren. Auch sollten wir bitte nicht in irgendwelche Häuser hinein gehen. Was öffentlich gezeigt werden kann, ist offen zugänglich und das wird sie uns auch zeigen und erklären.
die Gärten sind sehr schön gepflegt und auch sehr sauber. Wir hoffen, dass das auch so bleibt.
das ist ein "öffentliches" Wohnzimmer.
hier wohnt niemand mehr, aber es wird als Museum gezeigt, gehört allerdings auch einem Samurai-Nachfahren. Es gibt uns einen Einblick in Art, wie die Häuser damals eingerichtet waren.
auch hier blüht es wieder...
eine Wegeskarte mit dem Beschrieb einzelner Häuser (Nummern), die für die Besucher zumindest in den Gärten zugänglich sind.
Gut, steht der Name auch noch für uns lesbar drunter... Die Mauern, so erfahren wir, sind bereits das sichtbare Statussymbol des Bewohners. Diese Steine hier sind sauber behauen und ordentlich aufeinander angepasst worden. Gegenüber ist eine Grundstückseinfassung, die aus "Rohsteinen" aufgebaut wurde, das zeigt, dass der Eigentümer nicht ganz so wohlhabend und angesehen war.
Thomas hält das alles auch im Film fest. Hier links die "Edelmauer" und rechts die "einfachere" Version.
Blick auf die Dacheinfassungen und Verzierungen aus grau glasierten Ziegeln, die überall bei genauerem Hinsehen spezielle Motive aufweisen.
Ein weiterer Garten, sehr aufwändig gestaltet, mit dem Element Stein, Berg, Baum, Erde.
und wieder zart blühende Akzente
noch eine Gedenklaterne
und wohl ein "Wunsch"-Platz, wo Leute Geld hin geworfen haben, um das Glück etwas zu fördern...
ein weiteres Haus...
und ein wunderschöner Gartenbewohner...
Die Fassade ist sehr interessant und die Dachziegel und & -akzente auch.

in diesem Garten ist noch ein Stück Stein mit einer Wasserkuhle und auch hier finden wir wieder einen "symbolischen Wunschbrunnen" mit Münzen drin...
einer der Akzente am Dachgiebel... um ggf. böse Geister fern zu halten? Möglich.
zarte Gewächse entlang der Mauer
und ein Blick nach oben zeigt, dass es sich hier absolut rentiert, die Netze aufzuspannen, um Beute zu fangen.
wir gehen weiter...
mitten im Eingang zu diesem Haus steht am oberen Ende der Treppe diese Steinskulptur, d.h., wer das Grundstück betreten möchte, muss um diesen Wächter herum gehen.
hier der Blick vom Weg aus...
der nächste Garten ist recht gross und hat auch wieder sämtliche Elemente vereint, auch oben die Gedenklaterne und im Wasser befinden sich sogar Kois.
ich will ein Selfie machen - ja, ich war da - und ja, ich guck total blöd in die Linse, weil die Sonne sehr kräftig scheint und das Licht dadurch sehr grell ist. 
ich empfinde den Wasserpegel des Teichs als zu niedrig, dafür dass die Fische so gross sind, aber eben... ich darf mir da eigentlich kein Urteil erlauben...
wir werden von Mako an ein Teehaus geführt, wo wir frischen Grüntee bekommen - kostenfrei. Es ist zwar geschmacklich für uns nicht der Hit, aber bei dieser Hitze ein willkommener Mundbefeuchter. Schmeckt wie in frisches Gras gebissen... Aber eben, wir sind froh, dass es uns doch gut tut und als alle von der Gruppe versorgt waren, geht's für uns weiter, da die nächste Reisegruppe bereits kommt.
auch hier hat eine der Spinnen reichliche Beute in der "Speisekammer" gebunkert...
wunderschöne Lilie am Wegesrand
ganz speziell geschnittene Bäume...
Wir fahren weiter zum Kamikaze-Museum, wo uns ein Kreisverkehr mit einer sehr schönen Gedenklaterne den Weg zu den Busparkplätzen weist
auch dem Parkplatz entlang stehen viele Laternen - diese scheinen sehr neu... und jede hat eine kleine Figur am Podest
wir laufen weiter und bekommen erklärt, dass diese eine der Maschinen ist, mit denen sich die Piloten dann auf "den Feind" in den Tod gestürzt haben.
Es steht hier jede Laterne für einen der Kamikaze-Flieger, die nicht mehr zurück gekommen sind - es müssten fast 1000 sein. Sie werden mit Spendengeldern erstellt, um das Gedenken an die Opfer zu wahren.
eines der Gebäude vom Museum, es ist ein Gebetsraum/Schrein, wo für die Opfer gebetet werden kann.
der Blick zurück auf den Park davor und die Glocke, die auch zum Gebet geschlagen wird.
Wir bekommen auch hier einen aufschlussreichen Flyer für unsere Reisedokumentation, auch wie das Museum aufgeteilt ist, was welcher Raum ist usw.
und die dazugehörige Eintrittskarte
Ich habe von drin keine Fotos gemacht, das war zu bedrückend. Ich konnte das nicht. Wir wurden durch das "Haus" (bestehend aus einem Raum) geführt, wo die Piloten die Nacht vor ihrem Einsatz geschlafen haben, um die Gedanken zu beruhigen und ihren Abschiedsbrief an die Frau, die Mutter, die Familie zu schreiben.
Zudem waren im Museum selbst viele dieser Briefe ausgestellt, inkl. Übersetzung ins Englische. Ich habe nur einen davon zum Teil angeschaut und musste dann weiter.... Ausserdem waren Uniformen und Ausrüstung zu sehen, sowie Fotos von den Gruppen vor dem Einsatz usw. hier hat es noch etwas mehr Informationen und ein paar Bilder - auf Englisch https://www.japanvisitor.com/japan-museums-art-galleries/chiran-peace-museum-kamikaze-pilots

auf unserem über ein-stündigen Rückweg zum Pier sehen wir noch etwas mehr von der Landschaft.
auch hier ist die amerikanische Goldrute überall vertreten... am besten sichtbar am Strassenrand
bald sind wir wieder am Schiff
die auf Eiswürfel gekühlten feuchten Erfrischungsfrotteetücher sind äusserst willkommen....
das Willkommensschild mit den ganzen Cartoon Figuren der verschiedenen Ortschaften - wir waren beim (ganz rechts) Schweinchen mit den Grünteeblättern, das steht für Chiran.
zudem heisst es, dass wir im Gebäude der Touristeninformation, gratis WiFi haben würden.
der Schalter ist mit wunderschönen Origami liebevoll dekoriert
wir haben das alle sehr interessiert bestaunt und sie animierten uns, dass wir uns doch bitte was mitnehmen. Ich konnte es nicht glauben, dass wir das gratis bekommen sollten... ich habe mich für diese Dose entschieden.... das ist so aufwändig... Deckel & Boden genau gleich aus dünnem Papier gleich gefaltet, der absolute Hit. Ich konnte es nicht fassen und die Damen hinter dem Tresen haben amüsiert gelächelt, dass ich so beeindruckt von der Arbeit war.
weil wir keinen Zugang zum WiFi bekommen konnten (zu viele Leute Online), habe ich mich noch weiter an den Kunstwerken umgeschaut und habe dann aber drauf bestanden, dass ich etwas bezahlen darf - viel später zuhause habe ich erst gelesen, dass es als unschicklich gilt, "Trinkgeld" zu geben. Allerdings haben sie später ein Döschen hingestellt mit "Tips", dass auf gar keinen Fall eine Zahlungspflicht besteht - es haben wohl noch mehr Leute unbedingt was dafür bezahlen wollen.
Es stand auch eine der Mitarbeiterinnen da und hat fleissig die kleinen (Friedens-)Kraniche gefaltet. Das ging recht schnell, aber ich fand es trotzdem eine ordentliche Fummelei. Meine grösste Sorge gilt nun dem Transport. Wie bekomme ich diese fragile Dose am Stück nach Hause, ohne, dass das Teil zermatscht aus dem Koffer gefischt wird... nun gut, wir haben noch Zeit bis dahin... solange werde ich es sehr sorgsam auf dem Nachttisch platzieren.
links die Hände der Dame, die fleissig weiter gefaltet hat - links oben sind Lesezeichen in Form eines aufgeklebten gefalteten Kimonos, zudem noch diverse andere Figürchen. Mehr oder weniger schwierig gefaltet. Und überall die Hinweise "Take Free"-als Geschenk. Eins, ja, aber mehrere, da fühlte ich mich unverschämt und habe eine grosszügigere Spende gegeben, da ich diese Arbeit wirklich sehr schätze.
daraufhin habe ich noch dieses schöne - aus einem Blatt gefaltete - Herz mitgenommen. Es ist auch ein Lesezeichen für ein Buch. Sehr beeindruckend!
Ich bin dann noch ans Ende vom Pier in den Park gelaufen, um ein paar Fotos zu machen. Das Licht wurde milder und es war auch nicht mehr ganz so warm...
kommt gut...
Thomas ging in die Kabine, hat sich um sein Filmmaterial gekümmert und ich bin nochmal ins Gebäude zurück und hatte dann endlich Zugriff auf's WiFi, weil einige anderen "aufgegeben" hatten und auch zur frühen Abendessens-Sitzung sind. Macht einiges aus.

Als es dunkel wurde, konnte ich auch noch ein Foto vom Schiff in voller Beleuchtung von aussen machen. 
Auch hier gab's wieder Verkaufsstände mit Spezialitäten zum Essen, und Souvenirs, aber auch hier konnte ich mich wieder beherrschen.
Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass ich doch besser langsam durch die Security ins Schiff und zur Kabine gehen sollte, duschen, Speicherkarten auf den Laptop umladen und dann zur Abfahrt des Schiffes noch auf das Promenadendeck, denn wir wussten ja nicht, ob da nicht doch noch was kam...

Der Link zum untenstehenden Filmchen: https://photos.app.goo.gl/rmCFi2f9wG1s66MW7
Es haben sich tatsächlich ein paar Leute versammelt, und mit "Lichtschwertern" winken sie uns fleissig hinterher, sagen uns "Arigato" (Danke) und "Sayonara" (auf Wiedersehen) !!! ist das lieb... Auch unser Fahnenträger ist wieder dabei und ist der tapferste und am längsten winkende von allen... Wir sind einmal mehr beeindruckt und ich natürlich wieder gerührt... wo ist das Taschentuch...!
Zurück auf der Kabine finden wir nebst aufgedecktem Bett, den Schokolädchen und dem neuen "Today" die Information zur Ausreise aus Japan im nächsten Hafen, wie wir uns zu verhalten haben und was ganz wichtig ist, nicht zu vergessen.
wir sind bereits auf dem Weg aus der Bucht...
und wir machen uns auf dem Weg zum Abendessen, wo wir wieder von unseren Kellnern freundlich begrüsst und beim Serviette auf den Schoss legen gefragt wurden, wie unser Tag war.
Vorspeise...
Hauptgang (hatten wir beide)
und für den Nachtisch...
gebratene Banane mit Vanille-Eis... yummy.... wir hatten uns beide dafür entschieden...
und schon ist ein ordentliches Stück des Weges nach Nagasaki bewältigt...
Auch heute dürfen wir länger schlafen und morgen können wir wieder im Restaurant frühstücken, denn in Nagasaki kommen wir später an und unser Ausflug erfordert erst, dass wir um 12:15 am Treffpunkt sein müssen, d.h. auch für's kleine Mittagessen können wir noch im Büffett-Restaurant kurz vorbei schauen.

Ich stelle mir sicherheitshalber dennoch den Wecker - da wir ja hier ohne Fenster kein Tageslicht bekommen, was uns ggf. "automatisch" wecken könnte. Wir schauen noch etwas TV - im Speziellen die CNN und BBC Nachrichten (die englisch sprachigen Sender, die wir empfangen), lesen noch das "Today" durch und auch die Print-Nachrichten, die bei der Rezeption als DPA-Auszug vom Vortag vorliegen und schlafen dann recht bald mit den Bildern des heutigen Tages in tiefer Dankbarkeit, dass wir so ein friedliches Leben führen dürfen, ein.

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