Heute durften wir wieder ein bissel länger schlafen, denn
die Tour für uns (Treffpunkt im Theater) ging erst um 10:45 los, was uns die
Möglichkeit gab, wieder „kurz vor Schluss“ ins Britannia einzuschweben, um uns
zum Frühstück bedienen zu lassen. Ach, herrlich.
Nach dem Frühstück sind wir raus auf Deck 7 und haben erst
mal „frische Luft geschnappt“ und die Wetterlage eruiert.
Herrlicher
Sonnenschein (diesmal müssen wir die Creme Faktor 30 benutzen, sonst ist das
der Tod für unsere eh schon verbrannte und noch nicht wieder richtig auf
Normalfarbe erholte Haut), angenehme Temperatur (ca. 23°C), kaum Wind und tolle
Aussicht um uns herum.
Die ganzen hellen Punkte sind keine Möwen, wie wir anfangs
meinten, es sind alles Schwimmer / Bojen, die am oberen Ende der Kette, bzw.
des Taus sind, und am unteren Ende sind Lobster-Fallen (Fang-Körbe) angebracht.
Bar Harbor wird auch die „Lobster-Hauptstadt) der USA genannt. Wohl nicht
umsonst. Wie auch immer der Kapitän das heute Abend schaffen will, da aus dem
Gewirr von Lobster-Fallen-Schnüren um das Schiff herum, wie der raus zu kommen,
ohne sich zu verheddern, aber dafür gibt’s ja gute Lotsen, die sich hier
auskennen und vor allen Dingen das mit diesem Schiff auch noch nicht zum ersten
Mal gemacht haben. Für die Einfahrt in die French Bay war ja auch bereits ein
Lotse an Bord.
Auf unserem Weg ins Theater sehen wir, wie die fleissigen
Helferlein des Schiffes es schaffen, die grossen Reliefs (wo sich auch Homer Simpson drin versteckt hält) in den Public Areas auf Deck 2 und 3 staubfrei zu
halten. Nämlich mittels Staubsauger, langes Rohr und am oberen Ende ein
Bürstenaufsatz. Dann klappt das auch mit den Staubwolken.
Wir sind also pünktlich im Theater, holen uns unser Nümmerli
ab und werden recht bald zum Tenderboot-Ausstieg auf Deck 1 gebracht.
Da innen
in dem für uns vorgesehenen Tenderboot bereits alles voll war, haben wir uns
auf das obere Deck gewagt.
Ich hatte erst ein bissel Bedenken, aber musste dann
feststellen, dass es trotz meiner Höhenangst, wirklich toll da oben war und hab
entschieden, dass wir für den Rückweg wieder oben drauf sitzen werden – sofern
der Wind nicht signifikant stärker würde.
Ach, das ist doch die perfekte Position um richtig tolle
Fotos für unsere Shipspotter zuhause machen zu können, ist es nicht so? Wer
braucht die Werbefotos aus dem Internet, wenn so Bilder mit der eigenen Kamera möglich
werden.
Auf unserem Weg zum Pier, der ca. 15 min dauert, sehen wir
diesen 4-Mast Segler, der auch später immer wieder um die QM2 zu sehen ist.
Auch zum Teil später von Cadillac Mountain aus. Anscheinend ist das Teil
mietbar oder es werden Törns damit angeboten.
Wir werden zu unserem Bus gebracht, oder besser gesagt dort
hin, wo der Bus uns dann einsammeln soll, denn schliesslich gingen ja schon ab
08:00 (08:30 ab Bus) Touren in den Acadia National Park los.
Unser Tourguide (hab leider seinen Namen nicht notiert
gehabt), ist gemäss eigener Äusserung bereits länger in Rente, hatte eine sehr
ruhige, gleichmässige Stimme und einen etwas seltenen Humor, aber dennoch: was
er näher brachte an Geschichte und Wissenswertem über Flora und Fauna, war gut
– sofern man dann mal seinen Witz verstanden hat. Es war hier die meist mit dem
Bus gefahrene Tour (nur 2x Aussteigen) in den Acadia National Park, auch über
2,5 h. Weniger eine Besichtigung von Bar Harbor selbst. Wie gesagt, eigentlich
war auch er gut.
Wir fuhren auf unserer Tour an Biber-Dämmen vorbei, die alle
von einer Ur-Population von einem Pärchen abstammen.
Diese wurden neu
angesiedelt, nachdem dies als Naturpark deklariert wurde. Die ehemalige
Bieber-Population wurde aufgrund der übertriebenen Pelzjagd komplett
ausgerottet. Es ist schön zu sehen, dass jetzt wieder eine Familie von ca. 60 Tieren
in der Gegend ihre Bauten und Dämme pflegt.
Unser erster Stopp, an dem wir
aussteigen durften, war das „Thunder Hole“ an den „Sea Otter Cliffs“. Mit
Vorsicht zu geniessen und zu begehen, denn an Klippen wurden vor ein paar
Jahren erst 30 Leute ins Wasser gespült, da eine unvorhersehbare Welle wo weit
hoch kam, und die Leute mit sich riss. Eine Person starb dabei, die
Rettungskräfte brauchten 3 Stunden, bis alle restlichen Personen geborgen
waren.
Daher ist sinnvoll nur in der „umzäunten“ Klippe zu stehen, wo man sich
auch festhalten kann. Nasse Füsse allerdings inklusive...
Die Pärchen rechts und links davon spielen mit ihrem
Leben, denn es ist nicht vorhersehbar, wie die Wellen auf die Klippen treffen
werden.
Zudem war eingehende Flut. Aber schön war’s, die Luft war herrlich, das
Rauschen des Meeres einfach schön.
Auch hier hat's noch Insekten, die auf Blüten unterwegs sind...
Ach, schön...
Wir krabbelten wieder in den Bus und wurden weiter hoch
gefahren, bis zu der „alpinen Wachstumsregion“, wo es wirklich fast nur
Krüppelbirken und Krüppelpinien gab. Auch hier ist der Herbst mit seinen
Früchten schon sichtbar.
Hier oben bläst ein mächtiger Wind und zudem ist’s
auch ordentlich kühler, trotz der Sonne. Unser Guide meinte noch: macht schnell
Eure Bilder von der French Bay, bevor der Nachmittagsnebel auf kommt, dann
sieht man nichts mehr von Eurem Schiff.
Ja, die Aussicht war klasse !
Alexander, der deutsche Betreuer an Bord, bot uns an, uns zusammen zu
fotografieren und wer nicht glaubt, dass die QM2 zwischen uns ist, dafür haben
wir noch ein Zoom-Bild parat.
Zurück nach Bar Harbor ging’s dann den direkten Weg (na ja,
nicht ganz grad runter, aber die kürzere Strecke mit etwas weniger Serpentinen),
denn dort wartete schon die nächste Gruppe.
Die Sonnencreme war heute sehr
dienlich, die Haut hat’s gedankt. Sie war nicht noch mehr verbrannt als vorher
schon. Wir haben uns entschieden, nicht weiter durch den Ort zu dappen, denn es
wäre eh nur noch Shopping oder dort was trinken oder essen möglich gewesen, das
haben wir dann doch gelassen.
Stattdessen sind wir direkt wieder für den
nächsten Tender angestanden. Auch hier brauchten wir übrigens nur einen
Lichtbildausweis und unsere Bordkarte. Das reichte als Security-Check für die
Behörden aus.
Aber was ich unbedingt noch für HeinBlöd festhalten musste,
war das hier: Blueberry Pie-Bakery !
Das roch so lecker bis quer über die
Strasse zum Bus-Stopp hoch und ich bin überzeugt, das wär genau die Qualität
von Muffins (die gab’s ja auch) gewesen, die für Bruno richtig wär! Leider
können wir den Duft nicht mit vermitteln, aber der war wirklich sehr
verlockend.
Als wir an die Reihe kamen, um uns in das Tenderboot zu
begeben, haben wir wieder den direkten Weg nach oben aufs Dach genommen. Durch
die eingehende Flut war die Dünung, kaum haben wir den Pier und die Hafenbucht
verlassen, deutlich spürbar.
Und entgegenkommende Tender haben das nicht gerade
milder gemacht mit der Schaukelei, aber der Fahrer war gut, hat aufgepasst,
dass es nicht zu sehr schaukelte und irgendwer oben runter purzelt und hat uns
trotz Schaukelei sicher zur QM2 gebracht. Wir konnten sogar wieder ein paar
schöne Bilder machen !
Hier sind noch Thomas‘ „gesammelte“ Tenderboot-Fahrten von dieser
Reise als kleines Youtube-Video http://youtu.be/cr9UXY1M5_Q
viel Spass dabei !
Was wir am Hafen sahen und jetzt an der QM2 auch wieder, es hat Whalewatching-Tours und zwar mit garantierter Sichtung von Walen zu dieser Jahreszeit, da die Walkühe ihre Kälber hier gebären und eine Zeit lang gross ziehen, bevor sie weiter schwimmen!
Leider wurde uns diese Tour nicht
angeboten. Ggf. den Grillgästen? Ich meine, weil das Whalewatching-Boot am
Tender-Ausstieg Nr. 2 der QM2 festgemacht hat. Hmmm. Möglich. Ich weiss es
nicht. Für ein anderes Mal zu dieser Zeit würden wir das schon in Erwägung
ziehen, nur einen Tender zum Pier und von dort aus das Whalewatching Programm
direkt zu buchen. Hab allerdings keine Ahnung, was das kostet. Ich hab nicht
nachgefragt.
Zurück auf der Kabine stellen wir beim Blick ins „Today“ für
den nächsten Tag fest: au Backe, heute Nacht nehmen sie uns eine Stunde weg,
weil Halifax wohl ein bissel zu weit östlich liegt, also in einer anderen
Zeitzone. Hmmm. Also besser ein wenig früher ins Bett, um die Halifax-Tour gut
auf die Reihe zu bekommen.
Hmmm. Heute Abend ist wieder „Formal“ angesagt. Ist wohl der
Kapitäns-Empfang für die Grillgäste, der auf heute verschoben wurde, weil
gestern „leger“ angesagt war. Also hab ich mich in mein rotes Kleid gesteckt.
Das Abendessen war wieder lecker wie immer,
diesmal haben
wir zum Dessert „Baileys Crème Brullée“ genommen. Ich meinte nur, ist da auch wirklich Baileys
drin? Unser Leonard meinte dann „it’s for the flavor, Madame, but if you don’t
find it, I bring you another to test again”. Gröl…
Wir bekamen unsere
Portion und ich konnte ihn beruhigen, wir haben den „Flavor“ gefunden, wir
bräuchten keine zweite Portion... War das lecker... das Teil haben sie wirklich
nicht nur an der Baileys-Flasche vorbei getragen.
Nach dem leckeren Essen haben wir noch einen kurzen Besuch
bei einer der Fotografinnen abgestattet. Samantha-Lee. Auch sie haben wir dazu
gebracht, sich von uns ablichten zu lassen. Schliesslich sind wir einen Abend
vorher freiwillig vor ihre Kamera gestanden.
Das Today von morgen zeigt uns auch an, wie viel Personen
von welchen Ländern als Gäste diesmal vertreten sind. Waren es letzten
Abschnitt noch über 1'000 Briten, sind’s diesmal über 1‘500 US-Amerikaner.
So, jetzt noch die Uhren und den Wecker eine Stunde
vorstellen und schnell in die Heia,
morgen können wir zwar später aufstehen, da
unsere Tour erst kurz nach dem Mittagessen los geht (13:30 draussen am Pier),
aber dennoch. Wir wollen ja wieder im Britannia frühstücken, also sollten wir
rechtzeitig aufstehen.
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