Mittwoch, 26. Dezember 2012

Casblanca - El Jadida


06:00 Wecker – nachdem die Nacht vorher noch um 01:30 per Lautsprecher über das gesamte Schiff (nur auf dem Gang) wieder die Truppe mit der Trage für einen Notfall in Kabine 4xxx gerufen wurde, war’s ein bissel arg knapp mit dem Schlaf bemessen. Gut, haben wir die Nacht vorher ordentlich ausschlafen können – da ja 1 Stunde „gutgeschrieben“ worden war.
07:00 auf Deck 3 (Promenade) für den Sonnenaufgang und Temperatur testen. Ein Traum von Aussicht !
07:30 Frühstück (leider ein absoluter „Turbogang“ für die Kellner), 
denn 08:15 mussten wir persönlich bereits Ausstiegsbereit im Queens Room mit Busnummer versehen sein. Anderen Gästen ging’s gleich, nur mussten die bereits um 08:00 im Theater sein. Daryl und Vinod haben uns gesehen und strahlend begrüsst. Auf dem Rausweg sind wir auch an der Station (die Kellner haben morgens immer eine andere Station im Restaurant, als für abends) von Tukuna vorbei der uns noch einen schönen Tag wünschte. Na das hoffen wir doch auch für ihn, wenn das Schiff dann leer ist, dass die endlich mal ein bissel vor die Türe können und evtl. auch mal eine Stunde mehr Freizeit haben.
 Blick aus dem Queens Room-Fenster... auf die Rotterdam
Die Zollformalitäten der Hafenbehörden waren sehr schnell erledigt und somit das Schiff innert nicht ganz 30min. freigegeben. Es gingen über 300 Gäste an die –Casablanca Panoramatour (Treffpunkt Theater) und da war dann ein ordentlicher Ansturm auf die Busse, bzw. erst einmal durch das Nadelöhr „Sicherheitsschleuse“, bzw. Gangway runter zum Pier.
Unser für heute gewählter Ausflug hiess: « El Jadida–Portuguese Connections » - vorgesehene Dauer : 6 Std., gemäss Beschreibung mit Kaffeepause.

Unser für diesen Ausflug zuständiger Guide hiess « Jamal » und begleitete uns im Bus Nr. 14. Er war sehr kommunikativ, hat uns über alle geschichtlichen und politischen Hintergründe des Landes im Gesamten und der Gegend im Besonderen informiert. Es konnte nachher niemand sagen, dass wir irgendetwas nicht erfahren haben. Sein Englisch war sehr gut, ein bisschen Deutsch, Italienisch und Spanisch konnte er auch – nebst Französisch und natürlich seiner Muttersprache, arabisch (Marokkanisch).
Was uns recht bald auffiel: wir hatten Sicherheitseskorte (in separatem Auto hinter dem Bus her)! Ob das wohl mit der „Reisewarnung“ für die Briten und Amerikaner zusammenhängt?

Das Zettelteil hatten wir bei der deutschen Version des Tagesprogramms nämlich nicht drin.
Im Bus wurde nach Rückkehr immer je 1x vom Fahrer, vom Guide und von einem der Sicherheitsleute durchgezählt, dann sind wir erst los gefahren. Man(n) hat wirklich gar nichts dem Zufall überlassen. Es war z.T. für die zwei Sicherheitsbeamten schwierig, alles zu überblicken, speziell, als uns der Guide durch den Markt in El Jadida führte... das war recht „haarig“, da dieser Markt wirklich arg belebt war. Wir sind halt im „Pulk“ zusammengeblieben, haben uns an unseren Taschen und Hosentaschen festgehalten und trotzdem geschaut, was es gab und dem Guide zugehört, was er zu erzählen wusste. Sie haben wirklich ganze Arbeit geleistet und waren immer irgendwie als Schatten bei uns – am Rande der Gruppe.
 gut, wenn Bäume "passend" wachsen...
 na, das nenn ich mal Rollenverteilung... und das haben wir nicht nur einmal so gesehen...
Wir durften auf dem Hinweg mal „technische Pause“ in einer der neuen (und wirklich sehr sauberen) Autobahnraststätten machen, bekamen dazu noch zu sehen, wie das Brot für den Tag frisch im Feuerofen gebacken wurde – und auch ein Häppchen zur Probe. War das lecker !
Aber da wir keine Dirham eingetauscht hatten und auch noch vom Frühstück her einigermassen gesättigt waren, dachten wir nicht daran, den von mehreren Gästen „angenagten“ (ne, mit den Fingern kleine Stücke raus gebrochen) kleinen Brotlaib zu kaufen (mit Kreditkarte wär das wohl möglich gewesen).
 Wir gehen in die alte Bastion von El Jadida (Original portugiesisch)
 Die Zisterne von El Jadida
 auf geht's ins Gewühl vom Markt... und immer schön dem Guide hinterher...
Auf dem Rückweg bekamen wir wieder eine „technische Pause“, diesmal in einem Hotel, sowie auch ein Getränk zur Erfrischung.
Die „Durststrecke“ (was den hungrigen Magen anging) war etwas lang, vom Frühstückende um 08:00 bis nachmittags um kurz vor 15:00, als wir wieder im Schiff waren, denn es hatte niemand wirklich ein „Futterpaket“ mitgebracht.
Was wir zu sehen bekamen, war recht interessant, aber zwingend nochmal müssen wir persönlich dort nicht hin (je Weg 2Std. mit dem Bus), dann lieber nochmals in die Moschee in Casablanca als geführte Tour hinein.
Auf jeden Fall sind wir zuerst mal in die Kabine, haben Geldbeutel usw. wieder im Safe versorgt und dann gaaanz schnell auf Deck 9 zur Pizzastation... der arme Kerl hat wohl keine Pause bekommen, denn nach uns sind noch mehr dazu gekommen, die auch alle noch was essen wollten. Dabei wurden nebenan bereits die Scones und sonstigen Nachmittags-Tee-Kuchen serviert. Aber danach war mir noch nicht wirklich direkt...
Thomas ist noch mal raus, um die Rotterdam von Holland America Lines zu filmen, und die grosse Moschee dahinter. Ich hab’s ihm danach mit dem Fotoapparat gleich getan, schliesslich gibt’s einige Fans im deutschen Forum, die sich an einem schönen Foto des Schiffes erfreuen könnten.
Die Temperatur ist einigermassen ok, aber man merkt halt schon, dass wir Ende Dezember direkt am Atlantik sind, selbst wenn’s Nordwest-Afrika ist. Die Luft ist kühl – das hab ich schon beim Fotostopp an der Moschee gemerkt. Mei, hat das auf dem Plateau gezogen und zwar ordentlich frisch. Da ist die Kleidung, die sonst einigermassen gereicht hat, doch fast ein bissel wenig gewesen und die Finger wurden rasch kalt.
Dann waren wir wieder auf der Suche nach einem Tisch mit Steckdose in der Bodenleiste, dass ich die Bilder auf den Laptop runterladen und ein bissel weiter schreiben kann.
Pünktlich um 17:30 gab’s „Leinen los!“ und dann ging’s mit einem super schönen Sonnenuntergang über Casablanca hinaus auf den Atlantik – er hiess uns bereits mit 3,5m hohen Wellen willkommen – mit Kurs auf Tenerife, wo wir dann am 28.12. ankommen werden.
Aber erst ist wieder einmal Seetag – der letzte für einige Zeit – und zwar mit World Club Mitglieder-Empfang mit Frau Kapitän. Heute waren die Einladungen für uns beide an der Kabinennummer geklemmt, als wir zurück kamen.
Heute Abend ist aber erst mal Elegant Casual angesagt... ich nehm wahrscheinlich das lila Kleid, das ich noch nie an hatte. Auch ok. Wahrscheinlich etwas „overdressed“, aber besser so als andersrum. Wir schleichen noch oft genug, wenn eigentlich ab 18.00 der Dresscode auf dem gesamten Schiff greift, weit danach noch mit „Gammelklamotten“ auf direktestem Wege runter in die Kabine, um uns dann auch zu richten. Das ist zwar keine wirkliche Entschuldigung, beruhigt aber das Gewissen ein bissel...
Deryl hatte früh ja gebeten, dass wir ihm am Abend dann erzählen sollen, was wir auf dem Ausflug gesehen haben. Mal sehen, ob er wirklich Zeit dafür haben wird (hatte er nicht, war aber verständlich).
Wir haben die Fotos vom Weihnachtsabend in der Fotogalerie rausgesucht und zu unserem Umschlag mit all den anderen getan (am Ende der Reise schauen wir, wieviel und vor allen Dingen, welche wir wirklich nehmen und zahlen dann – wenn erfüllt – einen Paketpreis, der deutlich unter dem einzeln zu erstehenden Bild liegen wird, auch gut)
Uns blieb noch etwas Zeit, da haben wir uns kurz in die Bibliothek gesetzt und ich konnte Thomas sein Geburtstagsgeschenk überreichen. Ich hab ihm die „Behind the Scenes“-Tour gebucht und das Bestätigungsschreiben steckte an der Kabinennummer, als wir grad raus kamen, um den Weg zum Restaurant zu wählen. Ich musste das Schreiben erst mal kurz verschwinden lassen und im stillen Eckchen nachschauen, ob das auch wirklich das war, was ich dachte. Na ja, wer eigentlich fast immer zusammen unterwegs ist, hat das mit „hintenrum was organisieren“ ein bissel schwerer...
die Kellner haben gesehen, dass ich die Kamera auf die andere Seite des "Balkon-Decks" ziele... tja, dann halt, wenn sie möchten ! Gerne...
Wir gingen also ins Restaurant und haben nach eingehendem Menükartenstudium feststellen müssen, dass der Hummerschwanz (in der deutschen Version) wohl ein Fehler war... Den gabs gar nicht. Ich hatte ihn bestellt und unser Kellner kam dann plötzlich wieder und meinte, das gäb’s nicht. Ich darauf: hat’s aber im deutschen Menue, bitte kontrolliert die Anzahl der Zeilen, dann seht Ihr’s. Gggf. Hat’s da jemand besonders gut mit uns gemeint, aber eben... Kann passieren. Ich hab mich dann für die Scholle entschieden und die war richtig lecker.
Als Nachtisch gab’s für mich „Eton Mess“ und da ich mir erst nichts drunter vorstellen konnte, war ich umso mehr überrascht, wie lecker das war. Sauerkirschen, Sahne und zermatschter weisser Baiser. Mammmppfff...
 Thomas beim Vermessen der White Brownies....
 .. gut, wenn Mann das Massgerät direkt als Krawattennadel nutzen kann .... Ingenieur eben...
Ein letzter Abstecher zum Cafe Carinthia rundet den Tag ab und ich fall ziemlich erledigt ins Bett und bin froh, dass ich meine Beine hoch lagern kann. Die Knöchel sind doch ziemlich geschwollen.

Wollen die uns jetzt schon los haben? Das ist ein bissel früh, sich darüber Gedanken zu machen... ich leg den Zettel erst mal auf die Seite...
Auf dem Rückweg zur Kabine fanden wir tatsächlich die Option auf einen Ausflug nach Schloss Windsor vor (wenn wir dann wieder in Southampton sind) ! Warum eigentlich nicht gleich so?
In unseren Reiseunterlagen war’s angegeben, dass Buchung möglich ist, im Internet war’s dann schon wieder nicht mehr möglich, und auf Nachfrage über das Reisebüro bei CUNARD hiess es, für diese Reise ist der Ausflug nicht zu machen. Na ja, dann halt. Schlussendlich lag’s wohl doch an Weihnachten? Wer weiss... Immerhin haben wir schnellstens den Zettel ausgefüllt und am nächsten Morgen kurz vor dem Frühstück direkt beim Tour Office in die Bestellbox geworfen.
Ja, mit dem letzten erfüllten Wunsch, war das Einschlafen herrlich leicht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen