Dienstag, 25. Dezember 2012

Seetag - Weihnachten



Als um 08:00 der Wecker los ging – wir durften ja eine Stunde länger schlafen und heute war zudem Seetag – war es richtig schön, aufzuwachen. Noch ganz erfüllt vom gestrigen Tag und in der Gewissheit, dass wir heute einfach nur in den Tag hineinleben dürfen, uns erholen, und geniessen, was die Zeit uns bringen möge, stehen wir auf, machen uns parat und wandeln in Richtung Frühstück im Britannia Restaurant. Heute kommen wir wieder an einen 8er Tisch, genau zwischen Kücheein- und –ausgang.
Wem immer wir begegnen, stahlt uns (mehr oder weinger – je nachdem, wie „spät“ das gestern wurde) an, verbunden mit „Merry Christmas“ ! Teilweise sind die Leute echt schön zurecht gemacht. Halt irgendwie wirklich typisch britisch... Total lässig. Da wir das in Deutschland ja nicht wirklich kennen, erbringe ich hiermit nun sämtliche Beweise nach Möglichkeit in lückenloser Abfolge. Die Gesichter der Mitreisenden hab ich „gemosaikt“, um ihre Privatsphäre zu schützen, obwohl eigentlich das strahlende Lachen dabei noch viel besser wirken würde, aber eben... ich bat ja nur um ein Foto der tollen Dekoration und das soll dann auch so sein.
... die Engele haben übrigens geblinkt, wenn man auf der Rückseite die LED-Funktion "an" geschaltet hat... was ein Aufwand !
Das tolle dabei ist: auch die Mitarbeiter des Schiffs sind (meist) entsprechend dekoriert und entlocken uns immer wieder ein Lächeln oder Kichern.
 die Offiziere im Gesamten...
 ein Regenbogen mitten auf dem Meer
Für meine weihnachtlichen Broschen bekomme ich auch immer wieder Komplimente. Na ja, morgen in Casablanca werde ich die wohl abmontieren, genauso wie die Tannenbaumohrringe, das passt dann nicht mehr ganz...
Am meisten musste ich lachen, als der Kellner im Lido mit seinem klingelnden Tannenbaum auf dem Haarreif daher kam... der Supervisor konnte sich ein „Modellstehen“ bei der ganzen Sache nicht verkneifen, schliesslich ist das sein Mitarbeiter... Na denn... Now you are famous !
Thomas geniesst sein Tablet-PC beim Schachspiel während ich hier endlich mit dem Blogschreiben auf Vordermann komme – natürlich immer zwischendurch wieder mit der Kamera auf der „Jagd“. 
Ab morgen gibt’s in Casablanca wieder viele neue Eindrücke, und danach kaum noch Seetage, daher ist’s besser, ich bin für neue Eindrücke auch schriftlich bereit. –sonst geht am Ende was vergessen, das wäre doch wirklich schade.
Ja, es ist eine herrlich schöne Zeit und die ganzen Mitarbeiter der Queen Victoria tun wirklich ihr Bestes, dass es auch so bleibt.

Im Bordshop hatten wir nach ein paar Gummi-Schlappen für Thomas gesucht, da seine kaputt gegangen sind (gibt’s aber nicht, da die Complimentary-Stoff-Badeschlappen von CUNARD in der Kabine vorhanden sind), und haben stattdessen ein „königliches“ Geschirrtuch für Mutti gefunden. Jetzt kann sie auch ihre Küche mit einer weiteren Krone und einem perfekten Motto ausstaffieren. 
Dazu gab’s („because it’s Christmas!“) ein paar Ohrringe zur Auswahl gratis dazu. Ja, da sag ich doch nicht nein ! Ich hab ein paar gefunden, die (fast) genau zu meiner Schneemann-Brosche passen !
Ja, das ist doch wirklich was, würd ich so sagen...

Wir werden verwöhnt und geniessen das wirklich in vollen Zügen.
Um 17:00 gibt’s nochmals Weihnachtsliedersingen am Tannenbaum in der Grand Lobby. Mal sehen, ob wir uns dazu hinreissen lassen... Es sitzt sich im Lido am Fenster so gut mit wunderbarem Blick über das Meer, mit Sonne, ein paar wenigen Wolken, ab und zu einem Regenbogen.... Ach, ja, das Leben ist wirklich schön und schon ist fast wieder ein Tag vorbei... Gut sind noch so viele vor uns...
Wir wandeln dann mal in die Kabine und ich hab vor, für Richie (wir haben doch ab Southampton einen neuen Cabin Steward bekommen, wie ich’s mir dachte, denn heute war plötzlich eine neue Namenskarte in der Kabine) aus dem Elefanten-Handtuch ein neues Handtuchtier zu bauen, dass er auch mal was zu lachen hat... 
Es wurde ein Schwan und bekam diesmal nicht meine Sonnenbrille (die hab ich übrigens wieder bekommen...), sondern meine lila Brille, da ich sie heute nicht brauchte, aufgesetzt... jöh, lustig ! Das Buch, was ich aus USA habe kommen lassen ist wirklich gut. Mal sehen, ob ich’s schaffe, für Neujahr oder Silvester einen „Hängeaffen“ zu basteln... 

Um 20:30 ist die nächste „Formal Night“ angesagt... und ich hol die rote Robe mit dem Reifrock aus dem Schrank.
Auf dem Weg ins Restaurant drücke ich dem Maitre d‘ auf Deck 3 noch eine Weihnachtskarte von uns für die Crew vom Britannia in die Hand. Auf unserem Weg raus hängt das Teil tatsächlich am Pult vorne. Jööh... süss.

Tukuna hat an die Stühle ohne Armlehnen gedacht – wegen meinem Kleid. Toll !
Es ist wieder festlich eingedeckt: goldene (typisch britische, aber mit goldfarbenem Tüll verarbeitete) Christmas-Cookies (Knallbonbons mit Überraschungsteilen drin) liegen auf den Tischen, bzw. Brot-Tellern.
Alle Gäste öffnen sie – überall hört man das knacken, und klar ist, dass die goldenen Papier-Kronen aufgezogen werden (na ja, von fast allen Gästen). Dafür hat Thomas extra seine Schneemann-Krawatte wieder raus geholt. Da war ihm der angesagte Smoking grad wurscht. Es ist britische Weihnachten, damit basta ! – recht hat er – irgendwie ... 
 Deryl beim Sossenverteilen unter den (Papier-)"Royals"
.. da hat einer meinen Baiser-Schneemann "ermordet" (na ja, bei der Kirsch-Sosse könnte man auf so Gedanken kommen...)
 ... die Schiffchen waren besonders lecker und die schwarzen Trüffel erst !!!!
Allerdings können wir mit den Witze-Zetteln, die auch in den Knallbonbons drin sind, nicht wirklich was anfangen... dazu verstehen wir den Humor nicht gut genug, oder eben die Geschichten dahinter.
Vinod begrüsst uns strahlend mit „so tonight is the first day after your anniversary of the proposal, right?” – der erinnert sich daran? Also echt… TOLL !

Es gab wieder wunderbares Essen, und wirklich genügend, da kann keiner meckern...
Daryl war wegen roten Kleid total begeistert und als ich aufstand, meinte er nur: „oh, it’s also a big one“ na klar... daher der „Tanz“ mit den Stühlen... und er erfragt wirklich interessiert (nicht nur aus Höflichkeit) Details zur Näharbeit/Schnittmuster, Stoffwahl usw.… das hätte ich dem Armen im Leben nicht von mir aus alles erzählt, denn ich will ja nicht, dass dem das Gesicht dabei einschläft... Ich werde den „Verdacht“ nicht los, dass entweder seine Frau oder seine Mutter zuhause auch näht, und zwar berufsmässig. Es wäre naheliegend. 
Auch die Chef de Rang kam wieder vorbei mit der Frage, ob auch wirklich genügend Essen/Fleisch/Fisch usw. vorhanden war und ob alles geschmeckt hat und ob wir nicht noch eine Portion haben möchten...
Wow, die polieren wirklich ganz fleissig an ihrem Image und wir sind einfach zur sehr beeindruckt und mehr als zufrieden, wie wir hier behandelt werden. Ganz klasse !
Auf unserem Weg vom Britannia Restaurant in Richtung Cafe Carinthia treffen wir wieder auf zwei der Fotografinnen und auch die Harfinistin (die übrigens immer wunderschön gearbeitete Kleider trägt, allerdings erlaubt das Sitzen an und bedienen der Harfe keinen Reifrock, das kommt sich gegenseitig in den Weg). Da sie alle das rote Abendkleid noch nicht gesehen hatten, gab’s erst mal „aaahhh“ und „ooohhh schöööön....“ Danke, gel...
Nach dem gemütlichen Hock bei Abschlussgetränk für heute im Cafe Carinthia sind wir noch für ein letztes Foto mit dem Lebkuchendorf auf Deck 1 verweilt.
Wieder in der Kabine haben wir erst mal die „Edelroben“ versorgt und dann das Programm für den nächsten Tag betr. Weckzeit und Treffpunkt für Ausflug studiert. Da wir aber recht früh raus mussten, haben wir sehr schnell die Lichter aus gemacht, schliesslich war’s doch auch schon wieder „etwas“ später geworden.

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